Nachrichten Frankfurt

| Nach den Ausschreitungen in der Nacht vom 18. auf den 19. Juli am Opernplatz in Frankurt veröffentlicht die Polizei nun Fahndungsfotos der Verdächtigen. Die Öffentlichkeit wird um Mithilfe gebeten.


Mehrere Polizeibeamte verletzt

Bei den Ausschreitungen wurden mehrere Polizeibeamte verletzt. Mehrfach wurde mit Glasflaschen nach ihnen geworfen. Das Ausmaß der Krawalle wird auch durch die Menge des eingesammelten Altglases ersichtlich. An normalen Wochenenden werden in der Regel 50 bis 100 Kilogramm Altglas eingesammelt, in der Tatnacht waren es fast drei Tonnen.

Bislang konnten 12 Beschuldigte namentlich ermittelt werden. Weitere 21 Personen sind noch unbekannt. Deren Fotos wurden nun veröffentlicht. Personen, welche die abgebildeten Tatverdächtigen erkennen und Angaben machen können, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 069 – 755 514 99 zu melden.

Erstmeldung 19. Juli: In dieser Samstagnacht ab 3:00 Uhr kam es auf dem Opernplatz zu massiven Ausschreitungen gegen die Polizei. Die Polizeibeamten mussten den Platz daraufhin räumen. 39 Personen wurden vorläufig festgenommen. Ihnen wird unter anderem schwerer Landfriedensbruch und gefährliche Körperverletzung vorgeworfen.

Bis zu 3.000 Menschen waren am Opernplatz zum Feiern zusammengekommen. Zunächst geschah dies auch friedlich, doch gegen 1:00 Uhr begann die Stimmung zu kippen. Die Feiernden wurden zunehmend aggressiver und es kam zu ersten Schlägereien untereinander.

Flaschenwürfe und „ACAB“-Rufe

Gegen 3:00 Uhr entwickelte sich dann am Brunnen des Opernplatzes eine größere Schlägerei. Rund 25-30 Personen waren daran beteiligt. Eine Person wurde bei der Schlägerei so schwer verletzt, dass sie blutete. Rund zehn Polizeibeamte gingen daraufhin zu dem Brunnen, um den Streit zu schlichten und dem Opfer zu helfen. Daraufhin wurden die Beamten plötzlich und massiv mit Flaschen beworfen. Die umstehende Menge klatschte dazu Beifall und rief Beleidigungen gegen die Beamten. Besonders deutlich raus zu hören waren immer wieder „ACAB“-Rufe. Zu diesem Zeitpunkt befanden sich noch rund 500 bis 800 Personen auf dem Opernplatz.



39 Personen festgenommen

Aufgrund der hohen Aggressivität und der weiterhin massiven Flaschenwürfe wurden weitere Polizeikräfte von anderen Plätzen und von Revieren angefordert. Diese wurden schon bei der Anfahrt mit Flaschen beworfen, wodurch einige Polizeifahrzeuge beschädigt wurden. Die randalierende Menge von rund 500 bis 800 Personen wurden dann von den Polizeibeamten mit Schutzausrüstung in Richtung der Fressgasse abgedrängt. Die Räumung musste aufgrund der massiven Flaschenwürfe mehrfach unterbrochen werden. Es gelang den Polizeibeamten jedoch schließlich, rund 400 Personen in der Fressgasse zu umschließen. Aus dieser Gruppe konnten gezielt 39 Personen festgenommen werden. 31 davon wurden nach der Überprüfung der Personalien vor Ort wieder entlassen. Acht Personen wurden zur Identitätsfeststellung vorübergehend in Polizeigewahrsam genommen. Die meisten der festgenommenen Personen hatten einen Migrationshintergrund und waren zwischen 17 – 23 Jahre alt. Bis auf eine Frau waren alle Festgenommenen männlich.

Mindestens fünf Polizisten wurden durch die Flaschenwürfe verletzt. Sie erlitten Schürfwunden und Prellungen. Da allerdings noch nicht alle Meldungen eingegangen sind, ist es möglich, dass sich diese Zahl noch erhöht.

An mehreren Polizeifahrzeugen, auch von der Bundespolizei sowie an einer Bushaltestelle an der Alten Oper, entschanden erhebliche Schäden. Die Höhe des entstandenen Schadens wird auf mehrere Tausend Euro geschätzt.



Polizeipräsident Gerhard Bereswill in der Pressekonferenz

In einer Presskonferenz an diesem Sonntag im Polizeipräsidium Frankfurt der Polizeipräsident Gerhard Bereswill sein Entsetzen über die ungehemmten Gewaltausbrüche zum Ausdruck gebracht. „Heute Nacht war der negative Höhepunkt einer schon seit einigen Wochen festzustellenden zunehmenden Respektlosigkeit und Aggressivität gegenüber der Polizei. Das Verhalten der Menschen in den späten Abendstunden hat sich in den letzten Wochen zu unserem Nachteil verändert, was auch mit den aufgeheizten und den undifferenzierten Vorwurfslagen uns gegenüber zu tun hat. Was dabei besonders schmerzlich ist, dass die gesamte Menschenmenge von 500 bis 800 Personen johlt und Beifall klatscht, wenn unsere Kolleginnen und Kollegen von Flaschen getroffen werden. Vielen Dank den eingesetzten Beamtinnen und Beamten für ihr couragiertes Einschreiten gegen die Angreifer, mein Dank gilt auch den eingesetzten Beamtinnen und Beamten der Bundespolizei, die uns sehr rasch zur Seite standen und uns unterstützt haben. Ich bin mir sicher, dass durch unser besonnenes und konsequentes Vorgehen weitere Ausschreitungen und größerer Schaden abgewendet werden konnte. Den verletzten Beamtinnen und Beamten wünsche ich eine schnelle und vollständige Genesung“, so Bereswill im Statement.

Zeugen werden gebeten, sich beim Kriminaldauerdienst unter der Rufnummer 069-755 53110 zu melden. Außerdem bittet die Polizei um Zusendung von Bild- und Videomaterial aus der Tatnacht. Dies ist auf der Homepage www.polizei-hinweise.de/opernplatz möglich.