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Nachrichten Frankfurt | Am Wochenende kommt die Winterzeit, die Uhr wird eine Stunde zurückgestellt. Viele Menschen leiden dann zumindest kurzfristig unter Schlafstörungen und Müdigkeit, da ihr Schlafrhythmus durcheinander gerät.


Dr. Ursula Marschall, leitende Medizinerin bei der BARMER

„Die Zeitumstellung ist für viele Menschen eine Belastung, da sie sich auf unseren Biorhythmus auswirkt. Viele Menschen leiden aber ohnehin schon unter Schlafproblemen. Für sie ist die Zeitumstellung umso problematischer“. Davon gebe es in Deutschland immer mehr Betroffene. So sei einer BARMER-Analyse zufolge die Zahl der Versicherten mit der Diagnose Schlafstörungen zwischen den Jahren 2005 und 2018 von einer Million auf 1,76 Millionen Personen gestiegen. Das entspreche einem Zuwachs um 76 Prozent.

Schlafstörungen in Hessen

In Hessen waren 2018 rund 107.000 Menschen von Schlafstörungen betroffen. Unter jungen Menschen hat das Problem in den letzten Jahren besonders zugenommen. Das zeigt eine aktuelle Analyse der BARMER. Während Ärztinnen und Ärzte im Jahr 2005 rund 700 Personen im Alter von 15 bis 19 Jahren eine Schlafstörung diagnostizierten, waren in 2018 bereits knapp 1700 Hessen dieser Altersgruppe betroffen. Das entspricht einer Steigerung von fast 140 Prozent. Ein noch massiverer Anstieg um rund 180 Prozent von etwa 1000 auf 2800 Betroffene zeigt sich in der Altersgruppe der 20- bis 24-Jährigen Hessinnen und Hessen. Auch im fortgeschrittenen Alter schwächt sich dieser Trend nur bedingt ab.

Unter den 40- bis 44-Jährigen in Hessen stieg die Zahl der Betroffenen von knapp 3000 auf 5800 um mehr als 94 Prozent. In der Gruppe der 55- bis 59-Jährigen nahm die Zahl der Betroffenen im gleichen Zeitraum um immerhin mehr als 50 Prozent von knapp 6900 Personen auf rund 10500 zu. „Der starke Aufwärtstrend bei den Schlafstörungen in Hessen zeigt, dass wir weiter für das Thema sensibilisieren sollten. Zuverlässige Informationsangebote können helfen, die Schlafqualität durch das eigene Verhalten zu steuern. Anhaltende Schlafstörungen sind unangenehm und können nachteilige Folgen für die Gesundheit haben. Sie sollten auf jeden Fall bei einem Arztbesuch angesprochen werden“, erklärt Martin Till, Landeschef der BARMER in Hessen.