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Aufgrund der jüngsten Vorfälle von Geldautomatensprengungen in Frankfurt am Main lud die Frankfurter Sparkasse in ihre Hauptniederlassung zu einer gemeinsamen Pressekonferenz ein, an der auch das Hessische Landeskriminalamt, das Polizeipräsidium Frankfurt am Main und der Sparkassen- und Giroverband Hessen-Thüringen teilnahmen. Die gemeinsame Botschaft der Sicherheitsbehörden und Finanzinstitute ist eindeutig: Die Täter sollen gestoppt werden.

In den letzten Monaten wurden Filialen der Frankfurter Sparkasse in Frankfurt gleich fünfmal ins Visier der Täter genommen

Bereits vor dem ersten Vorfall ergriff die Frankfurter Sparkasse umfangreiche Maßnahmen, um die Sicherheit ihrer Filialen und Geldautomaten zu erhöhen. Diese Maßnahmen basieren auf einer gründlichen Risikoanalyse der Standorte, die in Zusammenarbeit mit dem Hessischen Landeskriminalamt durchgeführt wurde. Eine der ersten Maßnahmen war die Schließung der meisten Filialen während der Nachtstunden. Darüber hinaus wurden alle Standorte rund um die Uhr über eine Sicherheitsleitstelle alarmiert und videoüberwacht. Filialen mit nächtlichem Zugang erhielten zusätzlich Sicherheitspersonal. Die Selbstbedienungsgeräte, die besonders im Fokus der Angreifer stehen, wurden mechanisch verstärkt und aufwändig gesichert. Als Sofortmaßnahme nach den ersten Sprengungen wurde beschlossen, alle Filialen flächendeckend mit Vernebelungstechnologie auszustatten. Zudem wurde die Färbetechnologie in den Selbstbedienungsgeräten installiert, und diese Technologie ist nun in allen neuen Automaten der Frankfurter Sparkasse verfügbar.

Dr. Ingo Wiedemeier, Vorstandsvorsitzender der Frankfurter Sparkasse, äußerte sich dazu: „Wir sind darauf vorbereitet, den Kampf gegen Geldautomatensprenger noch eine Weile fortzusetzen, da sowohl unsere Kunden als auch wir auf unser umfangreiches Filial- und Geldautomatennetz angewiesen sind. Wir sind jedoch zuversichtlich, dass wir mit den ergriffenen Maßnahmen, insbesondere der Verwendung von Vernebelungsanlagen in Kombination mit der kontinuierlichen Anwendung der Färbetechnik, zukünftige Angreifer noch effektiver abwehren können.“

Stefan G. Reuß, Geschäftsführender Präsident des Sparkassen- und Giroverbandes Hessen-Thüringen, erklärte: „Bei den Sicherheitsmaßnahmen treffen wir stets eine Abwägung zwischen dem Erhalt einer flächendeckenden Bargeldversorgung und der Notwendigkeit, das Leben und die Gesundheit unbeteiligter Dritter zu schützen. In Einzelfällen kann dies zur Schließung von Geldautomatenstandorten führen. Dies ist jedoch nur als letztes Mittel zu sehen, da wir eine Verantwortung für die Sicherheit der Menschen im Umfeld der Automaten tragen.“

Gemeinsame Maßnahmen und Prävention

Die hessische Polizei arbeitet intensiv mit Privat- und Genossenschaftsbanken sowie Sparkassen zusammen, um schwerwiegende Geldautomatensprengungen zu bekämpfen. Im Rahmen der bundesweit einzigartigen Präventionsoffensive „ALLIANZ GELDAUTOMATEN“ ergreifen immer mehr Banken und Sparkassen Präventionsmaßnahmen und rüsten ihre Geldautomaten auf, um sie vor möglichen Sprengversuchen besser zu schützen. Ziel ist es, Geldautomatensprengungen für die Täter unattraktiv zu machen und vor allem Menschen zu schützen sowie Sachschäden zu minimieren.

Die Zusammenarbeit basiert auf dem vom Hessischen Landeskriminalamt entwickelten Risiko-Analyse-Tool „GLB-operativ“, das den Raum und den Standort eines Geldautomaten hinsichtlich möglicher Gefahren bewertet. Die gewonnenen Erkenntnisse werden in Risikokonferenzen zwischen den Banken und der Polizei diskutiert, um individuelle Präventionsmaßnahmen der Geldinstitute sowie Einsatz- und Fahndungskonzepte der Polizei gezielt anzupassen und umzusetzen.

Andreas Röhrig, Präsident des Hessischen Landeskriminalamts, erklärte: „Die hessische Polizei betrachtet das Phänomen ganzheitlich und geht weiterhin konsequent gegen Geldautomatensprenger vor, die ohne Rücksicht auf Verluste in ganz Hessen ihre Taten begehen. Die polizeilichen Konzepte vereinen Strafverfolgung und Prävention. Sie werden fortlaufend überprüft und angesichts anhaltender Sprengungen angepasst, um langfristig Wirkung zu entfalten. Daher setzen wir mit der Allianz Geldautomaten weiterhin auf eine enge Zusammenarbeit mit den Banken und erhöhen gleichzeitig den Fahndungsdruck durch regelmäßige überregionale Kontrollaktionen.“

Stefan Müller, Polizeipräsident Frankfurt, betonte die Wertigkeit solcher Sicherheitsvorkehrungen

„Unsere oberste Priorität ist der Schutz von Leben, Eigentum und Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger. Die Täter gehen bei Geldautomatensprengungen skrupellos vor und setzen unkalkulierbare Risiken ein. Dies zeigt sich in den erheblichen Schäden, die in Frankfurt durch die Sprengungen verursacht wurden. Die getroffenen Sicherheitsmaßnahmen haben den zusätzlichen Vorteil, dass sie die Täter länger an der Tatausführung hindern. Dies verschafft der Polizei wertvolle Zeit und kann entscheidend für den Erfolg von Fahndung und Ermittlungen sein.“