Nachrichten Frankfurt | Die Commerzbank will rund jede dritte Stelle in Deutschland streichen. Das teilte die teilverstaatlichte Bank an diesem Donnerstag (28.01.2021) mit. Zudem ist geplant, fast jede zweite Filiale zu schließen.


10.000 Vollzeitstellen sollen gestrichen werden

Insgesamt sollen nach Angaben der Bank 10.000 Vollzeitstellen bis zum Jahr 2024 wegfallen. Von den insgesamt in Deutschland beschäftigten 33.0000 Mitarbeitenden müssen also die etwa 11.000 Vollzeitbeschäftigten um ihre Stelle bangen. Dabei strebt die Bank eine möglichst sozialverträgliche Lösungen und eine zügige Einigung mit dem Betriebsrat an. Eine endgültige Entscheidung steht hier noch aus.

Mit dieser Strategie will der seit 1. Januar amtierende Vorstandsvorsitzende Manfred Knof die Kosten der Commerzbank um 20 Prozent senken. Das entspricht 1,4 Milliarden Euro. Somit soll die Commerzbank bis zum Jahr 2024 eine Eigenkapitalrendite bei weitgehend stabil bleibenden Erträgen von 6,5 bis 7 Prozent erreichen.

„Profitabilität vor Wachstum“

„Die Bank stellt künftig Profitabilität vor Wachstum“, sagte Knof an diesem Donnerstag. Kurz nach seiner Amtseinführung legt der neue Vorstandsvorsitzende schon richtig los. Um die Kosten zu senken, schraubt er mächtig an den Personalkosten.

In einem anderen Punkt verabschiedet er sich ebenfalls von dem strategischen Ziel seiner Vorgänger, denn er will fast jede zweite Filiale schließen. Die Commerzbank hatte zuvor mehrere Jahre lang an dem großen Filialnetz von rund 1000 Standorten festgehalten. Das Filialnetz galt lange Zeit als unantastbar, denn darüber wurden viele neue Kunden generiert. Diese brachten allerdings nicht den erhofften Ertrag, weil viele von ihnen durch die kostenfreien Girokonten angelockt wurden. Erst im Jahr 2020 hat die Commerzbank infolge der Corona-Krise rund 200 Filialen dauerhaft geschlossen. Von derzeit 790 Standorten sollen lediglich noch 450 Filialen übrig bleiben.