In einer bedeutenden internationalen Operation gegen Cyberkriminalität gelang es den Strafverfolgungsbehörden, den illegalen Darknet-Marktplatz „Nemesis Market“ lahmzulegen. Die Generalstaatsanwaltschaft Frankfurt am Main und das Bundeskriminalamt (BKA) koordinierten die Maßnahmen, die am Mittwoch zur Sicherstellung der Server in Deutschland und Litauen führten.

Zusammenarbeit

Die Ermittlungen, die in enger Zusammenarbeit mit den amerikanischen und litauischen Behörden sowie dem FBI, der DEA und dem IRS-CI stattfanden, starteten bereits im Oktober 2022 und kulminierten nun in der Schließung des Marktplatzes. Neben der Schließung wurden digitale Vermögenswerte im Wert von 94.000 Euro, hauptsächlich in Kryptowährungen, beschlagnahmt.

„Nemesis Market“, zugänglich über das Tor-Netzwerk, hatte seit seiner Gründung im Jahr 2021 rapide an Bedeutung gewonnen. Zuletzt waren mehr als 150.000 Nutzerkonten und über 1.100 Verkäufer auf der Plattform registriert. Besonders besorgniserregend ist, dass fast ein Fünftel der Verkäuferkonten aus Deutschland stammten. Das Warenangebot auf dem Marktplatz umfasste eine breite Palette illegaler Güter und Dienstleistungen, darunter Betäubungsmittel, betrügerisch erlangte Daten und verschiedene Cybercrime-Dienste wie Ransomware, Phishing oder DDoS-Angriffe.

Diese Operation markiert einen signifikanten Erfolg im Kampf gegen die sogenannte Underground Economy im Darknet. Die Sicherstellung der Marktplatz-Daten eröffnet nun die Möglichkeit, weitere Ermittlungen gegen die kriminellen Verkäufer und Nutzer der Plattform einzuleiten.