Ergonomie, Arbeitsplatz, Schreibtisch, Arbeitsplatz, Quelle: unsplash.com

Ergonomie ist die Wissenschaft, die sich mit der Anpassung der Arbeitsbedingungen an die Bedürfnisse und Fähigkeiten des Menschen beschäftigt. Sie zielt darauf ab, die Gesundheit, Sicherheit und Leistungsfähigkeit der Arbeitnehmer zu verbessern, indem sie die physischen und psychischen Belastungen reduziert. In diesem Artikel wird die Bedeutung der Ergonomie am Arbeitsplatz erläutert und es gibt einige Tipps, mit denen man seinen Arbeitsplatz ergonomischer gestalten kann.

Warum Ergonomie am Arbeitsplatz entscheidend ist

Die Verbesserung der Ergonomie am Arbeitsplatz ist nicht nur eine Frage der Gesundheit, sondern auch eine Frage der Produktivität, Effizienz und Kostenersparnis für Unternehmen. Eine gute Ergonomie kann folgende Vorteile bringen:

  • Einfluss auf die Gesundheit der Mitarbeiter: Eine gute Ergonomie kann das Risiko von arbeitsbedingten Verletzungen und Erkrankungen reduzieren und somit die Abwesenheitszeiten verringern. Außerdem kann sie das Wohlbefinden, die Zufriedenheit und die Loyalität der Mitarbeiter erhöhen und somit die Fluktuation reduzieren. Einen ergonomischen Bürostuhl finden Mitarbeiter beispielsweise nicht nur bequem, sondern sie profitieren auch gesundheitlich von ihm und werden lieber in einem Unternehmen arbeiten, das ihnen ergonomische Büromöbel zur Verfügung stellt.
  • Auswirkungen auf die Produktivität und Effizienz: Eine ergonomische Büroeinrichtung kann die Leistungsfähigkeit, die Genauigkeit und die Kreativität der Mitarbeiter steigern, indem sie ihnen ermöglicht, ihre Aufgaben mit weniger Anstrengung, Stress und Ermüdung auszuführen.
  • Langfristige Kostenersparnis für Unternehmen: Eine gute Ergonomie kann sich als eine lohnende Investition für Unternehmen erweisen, indem sie nicht nur die direkten Kosten von arbeitsbedingten Verletzungen und Erkrankungen senkt, sondern auch die indirekten Kosten von Qualitätsverlusten, Fehlern, Verspätungen oder Kundenbeschwerden reduziert.

Gesundheitliche Auswirkungen einer schlechten Ergonomie

Eine schlechte Ergonomie am Arbeitsplatz kann zu verschiedenen gesundheitlichen Problemen führen, die sowohl kurz- als auch langfristig die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Arbeitnehmer beeinträchtigen können. Zu den häufigsten Beschwerden gehören:

  • Rückenschmerzen: Sie entstehen durch eine falsche Haltung, eine unzureichende Unterstützung der Wirbelsäule oder eine zu lange Sitzdauer. Rückenschmerzen können chronisch werden und zu Bandscheibenvorfällen oder anderen schwerwiegenden Erkrankungen führen.
  • Nackenverspannungen: Nackenschmerzen entstehen oft durch eine zu hohe oder zu niedrige Positionierung des Bildschirms, eine falsche Kopfhaltung oder eine zu geringe Beweglichkeit des Nackens. Nackenverspannungen können zu Kopfschmerzen, Schwindel oder Migräne führen.
  • Karpaltunnelsyndrom: Dies ist eine Nervenkompression im Handgelenk, die durch eine wiederholte oder übermäßige Beanspruchung der Hand verursacht wird. Das Karpaltunnelsyndrom äußert sich in Taubheitsgefühl, Kribbeln oder Schmerzen in den Fingern oder der Handfläche. Es kann die Fingerfertigkeit und die Greifkraft beeinträchtigen und zu chronischen Schäden führen.
  • Augenbelastung: Eine zu hohe oder zu niedrige Helligkeit des Bildschirms, eine unzureichende Beleuchtung oder ein zu geringer Abstand zwischen den Augen und dem Bildschirm kann zu Sehstörungen, Trockenheit, Rötung oder Brennen der Augen führen.

Diese gesundheitlichen Probleme können nicht nur die Lebensqualität der Arbeitnehmer beeinträchtigen, sondern auch ihre Motivation, Zufriedenheit und Leistungsfähigkeit am Arbeitsplatz verringern.

Schritte zur Einrichtung eines ergonomischen Arbeitsplatzes

Um einen ergonomischen Arbeitsplatz einzurichten, müssen einige grundlegende Aspekte berücksichtigt werden, die die Körperhaltung, die Positionierung und die Nutzung von Arbeitsgeräten und -hilfsmitteln betreffen. Hier sind einige allgemeine Empfehlungen:

  • Richtige Höhe von Schreibtisch und Stuhl: Der Schreibtisch sollte so hoch sein, dass die Unterarme eine horizontale Linie bilden, wenn sie auf der Tastatur liegen. Der Stuhl sollte so eingestellt sein, dass die Füße flach auf dem Boden stehen, die Knie einen rechten Winkel bilden und die Wirbelsäule gerade ist. Der Stuhl sollte auch eine verstellbare Rückenlehne und Armlehnen haben, um den Rücken und die Schultern zu stützen.
  • Positionierung von Bildschirm, Tastatur und Maus: Der Bildschirm sollte so positioniert sein, dass er etwa eine Armlänge entfernt ist und sich leicht unterhalb der Augenhöhe befindet. Die Tastatur und die Maus sollten so nah wie möglich am Körper platziert werden, um das Strecken der Arme zu vermeiden. Die Handgelenke sollten gerade sein und nicht nach oben oder unten gebogen werden.
  • Nutzung von ergonomischen Hilfsmitteln: Es gibt verschiedene ergonomische Hilfsmittel, die den Komfort und die Sicherheit am Arbeitsplatz erhöhen können. Dazu gehören zum Beispiel Stützkissen für den Rücken oder das Handgelenk, Stehpulte oder höhenverstellbare Schreibtische, ergonomische Tastaturen oder Mäuse, Fußstützen oder Rollmatten.
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Maßnahmen zur Prävention

Neben der Einrichtung eines ergonomischen Arbeitsplatzes ist es auch wichtig, einigen gesundheitlichen Risiken gezielt vorzubeugen, die im Büro auftreten können. Wie bereits erwähnt, können Rückenschmerzen, Nackenverspannungen, Karpaltunnelsyndrom oder Augenbelastung durch eine schlechte Ergonomie am Arbeitsplatz verursacht werden. Um diese Probleme zu vermeiden oder zu lindern, ist es ratsam, regelmäßig die Haltung zu korrigieren, die Arbeitsgeräte anzupassen oder ergonomische Hilfsmittel zu verwenden.

Eine weitere Möglichkeit, gesundheitliche Probleme am Arbeitsplatz vorzubeugen, ist die Anwendung einiger Übungen, wie zum Beispiel:

  • Die 20-20-20-Regel: Sie besagt, dass man alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf einen Punkt in 20 Fuß (etwa 6 Meter) Entfernung schauen sollte, um die Augen zu entspannen.
  • Die 90-90-90-Regel: Laut dieser Regel sollte man alle 90 Minuten für 90 Sekunden aufstehen und sich um 90 Grad drehen, um die Muskeln zu dehnen.
  • Mikropausen: Dies sind kurze Pausen von wenigen Sekunden bis zu einer Minute, die man zwischen den Aufgaben macht, um sich zu erholen und neu zu fokussieren.
  • Schulterkreisen: Man hebt die Schultern an und dreht sie langsam nach vorne und nach hinten.
  • Nackendehnen: Man neigt den Kopf langsam zur Seite und hält ihn für einige Sekunden gedrückt. Dann wiederholt man das Gleiche zur anderen Seite.
  • Handgelenksdrehen: Bei dieser Übung streckt man die Arme aus und dreht die Handgelenke im Uhrzeigersinn und gegen den Uhrzeigersinn.
  • Rückendehnen: Hierbei stellt man sich aufrecht hin und beugt sich langsam nach vorne, bis man den Boden berührt. Dann richtet man sich langsam wieder auf.
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Fazit: Ergonomie am Arbeitsplatz ist heute wichtiger denn je

Die Bedeutung der Ergonomie am Arbeitsplatz lässt sich gar nicht genug betonen. In einer Zeit, in der wir unsere Arbeitstage oft sitzend vor Bildschirmen verbringen, ist es von höchster Wichtigkeit, die physischen und psychischen Bedürfnisse der Arbeitnehmer zu berücksichtigen.

Eine gute Ergonomie ist nicht nur ein Luxus, sondern eine Investition in die Gesundheit und das Wohlbefinden der Mitarbeiter. Sie kann dazu beitragen, das Auftreten von Gesundheitsproblemen wie Rückenschmerzen, Nackenverspannungen und dem Karpaltunnelsyndrom zu minimieren. Gleichzeitig steigert sie die Arbeitsleistung und die Effizienz der Mitarbeiter, da sie in einer Umgebung arbeiten, die ihre Bedürfnisse respektiert.