Fit & Gesund | Dass Rauchen der Gesundheit schadet, ist kein Geheimnis. Die Qualmerei ist für viele Krankheiten wie beispielsweise Atemwegs-, Herz- und Kreislauferkrankungen oder auch Krebs verantwortlich. Doch auch wenn die Zahl der Lungenkrebserkrankungen sich in drei Jahrzehnten nahezu verdreifacht hat, fällt es Rauchern noch immer schwer, damit aufzuhören.


Langfristig schaffen es die wenigsten

Dabei hat eine Umfrage im Auftrag der Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ergeben, dass fast die Hälfte der Raucher gerne aufhören möchte. Schockierend hingegen sind die Erfolgsquoten: Sie werden langfristig und auf eigene Faust nur auf 0,5 bis 3 Prozent beziffert.

Sind diejenigen, die es schaffen, also einfach ungewöhnlich begabte Helden? Oder gibt es eine Wunderwaffe die das Aufhören ermöglicht? Die Wahrheit liegt irgendwo dazwischen.

Die meisten haben bereits versucht aufzuhören

Grund dafür, dass es den meisten Rauchern schwerfällt, aufzuhören, ist die Nikotinabhängigkeit. Viele haben schon mehrfach versucht, sich das Laster abzugewöhnen, sind jedoch meist früher oder später gescheitert. Aus eigener Kraft schaffen es die Wenigsten und nur 3 Prozent bleiben dauerhaft rauchfrei. Neben Nikotinpflaster, -kaugummis oder -sprays kann auch Hypnose hilfreich sein.

Doch wie bei allen Suchterkrankungen auch, muss der Wille und die Motivation zum Aufhören von einem selbst kommen. Es muss sichergestellt sein, dass man sich aus eigenem, freiem Willen dazu entschieden hat. Wer von anderen Menschen oder äußeren Umständen dazu gedrängt wird, hat wesentlich geringere Erfolgsaussichten. Wer diese Voraussetzungen mitbringt, hat gute Aussichten auf eine rauchfreie Zukunft. Die Belohnung fürs Durchhalten ist dann ein neues und gesünderes Leben sowie eine bessere Kondition und ein fitterer Körper.

So wirken Nikotinpflaster

Nikotinpflaster enthalten, ihrem Namen entsprechend, Nikotin. Dieser Stoff ist verantwortlich für die Suchtwirkung von Zigaretten. Die Dosis liegt dabei normalerweise entweder bei 7, 14 oder 21 mg pro Pflaster. Zudem gibt es Pflaster mit einem Wirkungszeitraum von 16 oder 24 Stunden. Über die Absorptionswirkung der Haut gelangt es langsam und gleichmäßig in die Blutbahn. Der plötzliche Nikotinkick, wie bei einer Zigarette, bleibt somit aus – das verringert das Suchtpotenzial. Dennoch werden die körperlichen Suchtmerkmale ausreichend befriedigt und damit die Raucherentwöhnung erleichtert. Außerdem fehlen den Pflastern die gesundheitsschädlichen und krebserregenden Zusatzstoffe, die die Zigarette überhaupt erst so schädlich machen. Denn Nikotin zählt zwar als Nervengift, krebserregend ist es jedoch nicht. Dennoch sind Nikotinpflaster nur zur vorübergehenden Entwöhnung geeignet und sollten die Zigaretten in keinem Fall dauerhaft ersetzen. Das Ziel der Therapie sollte der vollständige Rauchstopp sein.

Körperliche Sucht oder Gewohnheit?

Viele Raucher, die schon einmal versucht haben, mit dem Rauchen aufzuhören, stellen fest, dass die körperliche Sucht nur ein kleiner Teil des Problems ist. Denn körperliche und psychische Abhängigkeit sind nicht das Gleiche. Ein Nikotinpflaster befriedigt nur erstere: Entzugserscheinungen wie Unruhe, Schlafprobleme, Konzentrationsstörungen oder vermehrter Appetit können so vermieden oder stark reduziert werden. Die psychische Abhängigkeit, die sich aus Gewohnheit und Ritualen ergibt, bleibt davon unberührt. Statistiken haben gezeigt, dass Raucherentwöhnungen mit Nikotinpflaster zwar um bis zu 50% erfolgreicher waren, als solche die keine Hilfsmittel verwendet haben, doch die dauerhafte Erfolgsquote lag dennoch nur bei etwa 16 Prozent. Wer also hofft, mangelnde Willenskraft mit Nikotinpflastern ausgleichen zu können, wird schnell eines Besseren belehrt.



So wirkt Hypnose

Die Vorstellung, sich in Hypnose versetzen zu lassen und danach nie wieder ein Rauchbedürfnis zu verspüren, ist für die meisten Aufhörwilligen äußerst ansprechend. Doch ganz so einfach ist es nicht. Bei der Hypnosetherapie versetzt der Therapeut den Patienten in einen tranceartigen Halbschlaf. So soll ein Zugang zum Unterbewusstsein geschaffen werden, der für neue Impulse empfänglich ist. Anschließend versucht der Hypnotiseur durch Geschichten, Fragen und Bilder, positive Gedankenverknüpfungen zum Rauchen aufzulösen und durch Assoziationen zum Nichtrauchen zu ersetzen. Ein Wunderheilmittel ist die Hypnose dennoch nicht. Eine einzige Sitzung reicht meist nicht aus. Außerdem muss der Patient auch zuhause bewusst versuchen, alte Gewohnheiten zu ändern und die vorgegeben Hypnoseübungen weiter durchzuführen.

Die beste Therapie ist vielseitig

Während Nikotinpflaster körperliche Suchtmerkmale bekämpfen und langsam reduzieren, hilft die Hypnosetherapie bei der emotionalen und psychischen Abhängigkeit. Auch andere Ansätze wie Nikotinkaugummi oder Nikotinnasenspray, Hilfsgruppen oder Onlineseminare können helfen. Als besonders wirksam haben sich außerdem Verhaltenstherapien herausgestellt, in denen Verhaltensweisen bei Rückfällen oder Schwächemomenten eingeübt werden. Diese werden oft in Kombination mit Hypnose angeboten und steigern so die Effektivität des jeweils anderen Ansatzes noch weiter. Außerdem bietet die Kombination aus Hypnose und Verhaltenstherapie die besten Chancen, die Kosten von der Krankenkasse übernehmen zu lassen. Je geschickter und vielseitiger also die verschiedenen Methoden mit der eigenen, starken Willenskraft kombiniert werden, desto höher wird die Aussicht auf langfristigen Erfolg.

Nur wer aufgibt, hat verloren

Das Hauptwerkzeug der Raucherentwöhnung ist der eigene Wille. An dieser Tatsache führt kein Weg vorbei. Ist die betroffene Person jedoch fest entschlossen, können Hilfsmittel wie Nikotinpflaster und Hypnosetherapie durchaus hilfreich sein und die Chancen, langfristig rauchfrei zu bleiben, erhöhen. Körperliche und psychische Abhängigkeit werden bekämpft und verringert, sodass der dauerhafte Rauchstopp deutlich wahrscheinlicher wird. Es lohnt sich also, standhaft zu bleiben und es noch einmal zu versuchen, selbst wenn es vielleicht beim letzten Mal nicht geklappt hat.

Grundsätzlich ist es nie zu spät, mit dem Rauchen aufzuhören. Auch langjährige Raucher schaffen immer wieder den Start in ein rauchfreies Leben. Schon nach kurzer Zeit bemerken auch langjährige Raucher positive körperliche Veränderungen. Mehr Informationen und weitere Wege zur Entwöhnung sind auf rauchstopp.info zu finden.