Zahnschmerzen, Mann, Mund, Quelle: unsplash.com

Der Kiefer spielt als Zahnhalteapparat eine zentrale Rolle in der Mundgesundheit. Eine Entzündung in diesem Bereich kann zu verschiedensten Problemen führen, von Schmerzen und Schwellungen bis zu einer allgemeinen Minderung des Wohlbefindens. Im schlimmsten Fall löst die Entzündung einen Schwund des Knochens oder eine Blutvergiftung aus. Dieser Artikel behandelt die Symptome der Entzündung des Kieferknochens, ihre Diagnose und Behandlungsoptionen.

Welche Arten der Kieferknochenentzündung gibt es?

Es gibt verschiedene Begriffe für eine Kieferknochenentzündung, wie die Kieferostitis, -periostitis und -osteomyelitis. Sie spezifizieren den Teil des Kieferknochens, die betroffen ist:

  • Ostitis = Entzündung des Kieferknochens
  • Periostitis = Entzündung der Knochenhaut
  • Osteomyelitis = Entzündung des Knochenmarks

Jede dieser Formen stellt eine Bedrohung für die Gesundheit dar, die schnell behandelt werden sollte.

  • Durch eine Ostitis entstehen zum Beispiel Hohlräume in dem Knochen und Knochenschwund, wodurch Zähne verloren gehen können.

Unbehandelt kann die Erkrankung auch zu schwerwiegenderen Problemen führen, einschließlich einer potenziellen Blutvergiftung (Sepsis).

Wodurch entstehen Kieferknochenentzündungen?

Die Entstehung einer Kieferknochenentzündung kann durch verschiedene Faktoren beeinflusst werden. Mögliche Auslöser sind zum Beispiel:

  • Knochenverletzungen: Ein Bruch oder eine Verletzung im Bereich der Kieferknochen kann Bakterien und Keimen den Zugang zu den Knochenregionen ermöglichen.
  • Zahnextraktionen: Das Ziehen einzelner Zähne in einem entzündeten Zustand erhöht das Risiko, dass Bakterien oder Keime in den Knochen eindringen können.
  • Zahnkrankheiten: Karies und Parodontitis sind mögliche Auslöser. Wenn kariöse Zähne nicht behandelt werden, kann die Infektion auf den Kieferknochen übergreifen.
  • Allgemeine Mundhygiene: Eine schlechte Mundhygiene bietet Keimen und Bakterien einen Nährboden.
  • Systemische Infektionen und Krankheiten: Einige Infektionen, wie Streptokokkeninfektionen, oder chronische Erkrankungen wie Diabetes mellitus, stehen ebenfalls im Zusammenhang mit dem Auftreten einer Kieferknochenentzündung.

Daneben können Lifestyle-Faktoren, wie Rauchen und Drogenkonsum, die Wahrscheinlichkeit einer Kieferknochenentzündung erhöhen.

Symptome der Kieferknochenentzündung

Die Symptome der Kieferknochenentzündung können vielfältig sein und sich sowohl schleichend als auch plötzlich bemerkbar machen.

  • Schmerzen im Kiefer & Gesicht
  • Fieber
  • Herz-Kreislauf-Beschwerden
  • Zahnlockerung
  • Schwellungen im Gesicht
  • Schlechte Wundheilung

Es ist wichtig zu beachten, dass nicht alle diese Symptome gleichzeitig auftreten müssen, und einige könnten subtil oder zunächst unmerklich sein.

  • Bei einer Kieferostitis bleiben offensichtliche Entzündungszeichen wie lokale Schmerzen und Schwellungen im Mundbereich oft aus.

Wenn keine akuten Schmerzen oder Schwellungen auftreten, können die folgenden Krankheiten und Symptome ein Anzeichen für die Kieferknochenentzündung sein:

  • Müdigkeit und Erschöpfung
  • Konzentrationsstörungen
  • Kopfschmerzen / Migräne
  • Beschwerden mit anderen Organen, wie Darmprobleme
  • Geschwächtes Immunsystem
  • Erhöhte Infektanfälligkeit
  • Rheuma und Gliederschmerzen
  • Polyneuropathien (Fehlfunktion der peripheren Nerven)
  • Diabetes mellitus
  • Multiple Sklerose
  • Amyotrophe Lateralsklerose
  • Multiple Chemikaliensensibilität
  • Myalgische Enzephalomyelitis
  • andere Entzündungserkrankungen

Bei Anzeichen einer Kieferknochenentzündung, insbesondere wenn mehrere dieser Symptome zusammen auftreten, sollte umgehend ein Arzt aufgesucht werden.

BYC-Werbepartner

Diagnose der Kieferknochenentzündung

Liegen keine klaren Entzündungszeichen im Kieferbereich vor, ist die Diagnose erschwert. Ein normales Röntgenbild zeigt diese meist nicht ausreichend. Mithilfe einer digitalen Volumentomographie (DVT) wird die Ostitis verlässlich erkannt.

  • Dieses 3D-Röntgenbild zeigt ein besseres Bild der Knochenstruktur und kann die Hohlräume anzeigen, die durch die Entzündung entstehen.

Behandlung der Kieferknochenentzündung

Die Behandlung einer Kieferknochenentzündung muss sorgfältig und unter Berücksichtigung des Stadiums der Erkrankung und der individuellen Bedürfnisse des Patienten durchgeführt werden. Hier sind die wichtigsten Aspekte der Behandlung:

  • Antibiotika: Bei einer akuten Entzündung wird eine Antibiotikatherapie verordnet. Hierbei können mehrere Antibiotika eingesetzt werden, um das wirksamste Mittel gegen die spezifischen Bakterien zu finden, die die Entzündung verursachen.
  • Ursachenbekämpfung: Die zugrunde liegende Ursache der Entzündung muss gefunden und beseitigt werden, etwa die Entfernung von kariösen Zähnen.
  • Chirurgische Eingriffe: Bei fortgeschrittenen Fällen kann ein chirurgischer Eingriff erforderlich sein. Entzündungsherde, wie Abszesse, werden entfernt und die entzündeten Bereiche können ausgekratzt werden, um alle Spuren der Infektion zu beseitigen.
  • Knochenaufbau: Wenn Knochensubstanz verloren gegangen ist, kann ein Knochenaufbau erforderlich sein, um die Struktur und Funktion des Kiefers wiederherzustellen.
  • Unterstützende Pflege und Überwachung: Eine laufende Überwachung stellt sicher, dass die Entzündung vollständig abgeklungen ist. Eine regelmäßige professionelle Zahnreinigung kann zusätzlich helfen, Bakterien den Nährboden präventiv zu entziehen.

Der behandelnde Zahnarzt oder Kieferorthopäde wird einen individuellen Behandlungsplan erstellen, der auf den spezifischen Bedürfnissen und der spezifischen Situation des Patienten basiert.

BYC-Werbepartner

Fazit

Die Kieferknochenentzündung ist eine Erkrankung, die sich in verschiedenen Formen manifestieren kann, einschließlich Ostitis, Periostitis und Osteomyelitis. Die Symptome können vielfältig und manchmal schwer zu erkennen sein. Schmerzen sind beispielsweise nicht immer vorhanden, bevor ernsthafte Folgen entstehen. Hier sind andere Erkrankungen, wie Diabetes, oder Symptome wie Erschöpfung und Kopfschmerzen mögliche Anzeichen der Kieferknochenentzündung.

Die richtige Diagnose und Behandlung des Problems sind entscheidend für die Erhaltung der Mundgesundheit und können schwerwiegende Komplikationen verhindern. Wer vermutet, dass der eigene Kieferknochen entzündet ist, sollte nach einer Zahnarztpraxis mit digitaler Volumentomographie suchen. Sie hilft dabei, die Krankheit zu erkennen. Danach führt ein individualisierter Behandlungsansatz zur Heilung. Daneben helfen Maßnahmen, wie ein angepasster Lebensstil, das Risiko der Erkrankung zu mindern.