Symbolbild Medizin: Foto: Pixabay.com

Seit Anfang des Jahres sind Arztpraxen dazu verpflichtet, für verschreibungspflichtige Medikamente elektronische Rezepte (E-Rezepte) auszustellen. Eine aktuelle Befragung von Deloitte offenbart, dass dieser Schritt zur weiteren Digitalisierung des Gesundheitswesens von den Patientinnen und Patienten positiv aufgenommen wird. Die Auswertung ergab, dass 86 Prozent der Befragten zufrieden mit der Art und Weise sind, wie ihre E-Rezepte in der Praxis ausgestellt und in der Apotheke eingelöst wurden.

Positive Resonanz bei der Einlösung von E-Rezepten

Insbesondere erfreulich ist, dass die Verschreibung in den meisten Fällen reibungslos verlief. Laut der Umfrage hatten 64 Prozent der Befragten keinerlei Probleme bei der Einlösung ihrer Rezepte. Ibo Teuber, Partner bei Deloitte und im Gesundheitssektor tätig, betont die Bedeutung dieser positiven Entwicklung: „Diese erfreulichen Nachrichten sind ein wichtiger Beitrag zur dringend notwendigen Digitalisierung des Gesundheitswesens, insbesondere da die Akzeptanz für elektronische Rezepte sogar unter älteren Menschen groß ist.“ Tatsächlich gaben 84 Prozent der über 65-Jährigen an, mit der Einlösung ihrer E-Rezepte zufrieden zu sein.

Digitale Wege der Einlösung

Allerdings verlief nicht in allen Fällen die Ausstellung der E-Rezepte reibungslos. Bei 20 Prozent der Befragten lag das Rezept in der Apotheke nicht vor, beispielsweise aufgrund von Übertragungsfehlern oder fehlenden digitalen Unterschriften. Bei 17 Prozent konnte die Arztpraxis das Rezept nicht ausstellen. Die Mehrheit der Befragten (65%) nutzte die elektronische Gesundheitskarte der Krankenkassen als bevorzugtes Mittel zur Einlösung der E-Rezepte. Ibo Teuber kommentiert: „Dieser weit verbreitete Einlöseweg hat sicherlich zur Zufriedenheit beigetragen, da die Versicherten mit der Gesundheitskarte bereits sehr vertraut sind.“ Lediglich 19 Prozent der Befragten nutzen eine entsprechende E-Rezept-App auf ihrem Smartphone, während 16 Prozent die alternative Option eines QR-Codes auf Papier bevorzugten.

Hoffnungen und Sorgen im Kontext künstlicher Intelligenz (KI)

Die Befragung zeigte auch, dass viele Menschen sich von der Integration künstlicher Intelligenz (KI) in die Medizin eine stärkere Fokussierung auf die Patienten erhoffen. Die Unterstützung von Ärzten bei der Auswahl der optimalen Therapie (50%) und effizientere Abläufe für mehr Zeit für Patienten (47%) stehen dabei im Fokus. Allerdings werden mit diesen Hoffnungen auch Sorgen verknüpft. 43 Prozent der Befragten befürchten Cyber-Risiken und Datenverluste bei KI-Einsatz in Arztpraxen oder Kliniken. Intransparente Entscheidungen (36%) und eine weniger optimale Behandlung (35%) sind ebenfalls weit verbreitete Bedenken. Interessanterweise zeigt die Umfrage, dass für knapp jeden Zweiten (46%) die Bedeutung von KI so groß ist, dass sie die Arztwahl davon abhängig machen würden. 25 Prozent würden zu einem anderen Arzt wechseln, wenn dieser KI einsetzt. Hingegen würden 21 Prozent von der Technologie eher abgeschreckt und erwägen, ihren aktuellen Arzt zu verlassen. Für die restlichen 54 Prozent spielt künstliche Intelligenz keine Rolle bei der Auswahl des Leistungserbringers.

Überwiegende Chancen für Verbraucher

Insgesamt überwiegen für die Verbraucher die Chancen: 61 Prozent der 1.000 Befragten sehen die Nutzung von künstlicher Intelligenz in der Medizin grundsätzlich eher als Chance. Nur 26 Prozent betrachten die Technologie als Risiko. Die repräsentative Stichprobe von 1000 Verbraucherinnen und Verbrauchern für diese Befragung wurde sorgfältig ausgewählt. Über die Hälfte von ihnen hatte zum Zeitpunkt der Befragung bereits ein E-Rezept eingelöst. Der Anteil der gesetzlich Versicherten unter allen Befragten liegt bei 88 Prozent, ähnlich wie in der Gesamtbevölkerung. Die Erhebung fand im Februar 2024 statt.

Über Deloitte

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