Arzt
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Um den Betrieb von ärztlichen und psychotherapeutischen Praxen auch in Zukunft gewährleisten zu können, braucht es genügend Medizinische Fachangestellte (MFA). Dies wird angesichts des Fachkräftemangels immer herausfordernder. Und ist angesichts der chronischen Unterfinanzierung der ambulanten Versorgung für die Praxisinhaber kaum noch zu finanzieren.

Dazu erklärte Armin Beck, einer der Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Hessen (KVH), heute in Frankfurt:

„Schon heute gibt es in Hessen Praxen, die tageweise schließen, weil sie nicht mehr über ausreichend Personal verfügen. Das zeigt sich gerade auch im von der KVH organisierten Bereitschaftsdienst. Das ist ein dramatischer Trend, der sich insbesondere dann fortsetzen wird, wenn die Politik ihren Kurs der Geringschätzung der ambulanten Versorgung so konsequent fortsetzt wie bisher. Die Praxisinhaber sind aufgrund der Unterfinanzierung in der ambulanten Versorgung oft nicht mehr in der Lage, konkurrenzfähige Gehälter zu bezahlen. Dabei sind unsere MFA das Wertvollste, was wir in den Praxen haben. Sie leisten einen enormen Beitrag für den Praxisbetrieb.

Auch die fehlende Wertschätzung während der Coronakrise macht sich nun mit einem negativen Langzeiteffekt bemerkbar. Denn während sich viele Mitarbeitende von Kliniken und Pflegeheimen über einen sicher auch verdienten Coronabonus freuen konnten, schauten die Praxen und ihre Angestellten wieder einmal in die Röhre. Die mangelnde Wertschätzung der Praxen und der MFA zieht sich leider wie ein roter Faden durch die Gesundheitspolitik der Berliner Ampel. Und als Krönung werben uns die hochsubventionierten Krankenhäuser auch noch unsere Mitarbeitenden ab, weil sie durch die staatlichen Hilfszahlungen in der Lage sind, Gehälter zu zahlen, mit denen wir nicht konkurrieren können. Deshalb muss es in den gerade laufenden Finanzierungsverhandlungen in Berlin nicht nur mindestens einen vollen Inflationsausgleich geben, sondern auch noch einen Aufschlag für die gestiegenen Personalkosten.“