Nachhaltigkeit ist ein Begriff, der in den vergangenen Jahren fast schon inflationär in allen Bereichen des täglichen Lebens verwendet wurde. Während Nachhaltigkeit im Alltag mit Umweltschutz und der Langlebigkeit von Produkten verwendet wird, bedeutet nachhaltiges Handeln noch viel mehr. Investoren wie Alessandro Lardi haben die Relevanz nachhaltigen Handelns erkannt – und investieren verstärkt in nachhaltige Projekte. Eines dieser nachhaltigen Projekte ist „Happy Culture“ aus Südafrika – ein Unternehmen, das sich auf die ökologische Produktion von Kombucha spezialisiert hat. Doch was genau macht nachhaltige Unternehmen so interessant für Investoren?

„Die Menschheit hat die Fähigkeit, ihre Entwicklung nachhaltig zu gestalten – um sicherzustellen, dass sie den Bedürfnissen der Gegenwart gerecht wird, ohne die Fähigkeit zukünftiger Generationen zu beeinträchtigen, ihre eigenen Bedürfnisse zu erfüllen.“ Diese berühmte Definition einer nachhaltigen Entwicklung der Menschheit wurde 1987 im sogenannten Brundtland-Report der Weltkommission für Umwelt und Entwicklung festgehalten. Dabei ist der Ansatz nachhaltigen Wirtschaftens deutlich älter. Das Konzept geht auf das frühe 18. Jahrhundert zurück. Der Freiberger Oberberghauptmann Hans Carl von Carlowitz (1645–1714) nutzte in seinem Buch von 1713 den Begriff „Nachhaltigkeit“ im Kontext der Forstwirtschaft – mit dem Ziel, ein stabiles Gleichgewicht zwischen dem Fällen und dem Nachwachsen von Bäumen in absehbarer Zeit zu schaffen.

300 Jahre später hat das Konzept nichts an Aktualität verloren, im Gegenteil: Ein nachhaltiger, verantwortungsbewusster Umgang mit den endlichen Ressourcen der Erde ist heute wichtiger als jemals zuvor. Dem unverzichtbaren Trend in Richtung ökologisch vertretbarer Produktion, dem Einsatz umweltfreundlicher, recyclebarer Materialien und dem Einhalten ethischer und sozialer Standards folgen weltweit immer mehr Unternehmen. Unterstützt durch Investoren wie Alessandro Lardi, Mitgründer des Züricher Finanzdienstleisters Swisspath AG, arbeiten die Firmen intensiv daran, die Ressourcen von heute für die Generationen von morgen zu bewahren.

Happy Culture: ein nachhaltiges Erfolgsrezept

Auch wenn immer mehr traditionelle Unternehmen das Thema Nachhaltigkeit für sich entdecken – angetrieben wird die ökologische Trendwende vorrangig von jungen Start-ups. Die neue Generation von Gründerinnen und Gründern ist mit dem Bewusstsein aufgewachsen, dass das „Weiter so“ der vergangenen Jahrzehnte zwangsläufig in einer zerstörten, ausgebeuteten Umwelt enden wird. So auch Manon Colmant, die Gründerin von Happy Culture. Nach ihrem Studium an der Universität Kapstadt war der jungen Wirtschaftswissenschaftlerin klar, dass sie ihre Expertise in einem eigenen Unternehmen umsetzen will.

2017 beginnt in Manon Colmants Heimatstadt die Erfolgsgeschichte von „Happy Culture“ – einem Start-up, das sich voll und ganz den gesundheitsfördernden Eigenschaften von Kombucha verschrieben hat. Kombucha ist ein sogenanntes Gärgetränk, das durch Fermentierung eines gesüßten Tees und mithilfe einer Pilzkultur hergestellt wird. Nach den ersten erfolgreichen Brauversuchen und mit einem stetig wachsenden Kundenstamm wurde der Gründerin schnell klar, dass sie mit ihrem Geschäftsmodell den Zeitgeist getroffen hatte.

Nach nur einem Jahr errichteten Manon Colmants und ihr Team in den Weinbergen von Kapstadt eine Fabrik und starteten mit der Produktion ihres Kombucha-Erfolgsgetränkes durch. Heute, nur sechs Jahre nach der Gründung, sind die Produkte von Happy Culture in zahlreichen Stores in Südafrika und auf Mauritius erhältlich.

Ein Teil des Erfolges des jungen Unternehmens ist sicherlich auf die strikte ökologische Ausrichtung zurückzuführen. Alle Grundzutaten der Happy Culture Kombuchas sind natürlichen Ursprungs und kommen ohne künstliche Geschmacks- und Aromastoffe aus. Bei der Wahl der Verpackung setzt Manon Colmar von Beginn an auf Aluminium und PET – zwei Werkstoffe mit besonders hoher Recyclingquote in Südafrika.

Ein weiterer Teil des Erfolgs von Happy Culture – und zahlreichen weiteren, nachhaltig handelnden Unternehmen – ist sicherlich auch auf Investoren wie Alessandro Lardi zurückzuführen. Der erfahrene Unternehmer und Finanzexperte hat schon früh die zahlreichen Vorteile nachhaltiger Investments erkannt – und war schnell von dem Happy Culture Geschäftsmodell überzeugt. Denn auch wenn immer noch die Behauptung kursiert, dass eine Geldanlage in nachhaltigen Projekten einen Verzicht auf Rendite bedeutet, ist dies schon lange widerlegt. Verschiedene Studien belegen, dass nachhaltige Investitionen genauso erfolgreich sein können wie klassische Geldanlagen.

Eines ist sicher: Mit nachhaltigen Investitionen werden nachhaltige Wachstumsmärkte unterstützt – und damit direkt eine ebenso nachhaltige gesellschaftliche Entwicklung. Eine Investition in nachhaltige Projekte bringt somit eine doppelte Rendite.

„Traditionelle Finanzmarktmodelle berücksichtigen die zukünftigen finanziellen Ergebnisse von Unternehmen und Staaten nicht mehr hinreichend.“

Auch Dr. Robin Braun, Nachhaltigkeitsexperte der Investmentgesellschaft DWS, sieht nachhaltiges Investieren als enormen Trend, wie er in einem Interview mit der WELT darlegt. „Nachhaltigkeit ist definitiv kein Hype. Nachhaltigkeit ist ein Thema, das uns umgreifend beeinflusst – im täglichen Leben, aber auch bei der Geldanlage.“ Für den Finanzexperten der DWS bietet die zusätzliche Betrachtung von Nachhaltigkeitsfaktoren einen wertvollen Einblick in die wirtschaftliche Perspektive eines Unternehmens und ist damit essenzieller Teil der Risikominimierung bei einem Investment. „Als Anleger will ich ja wissen, wie zukunftsfähig meine Geldanlage ist“, so Dr. Robin Braun im Interview. „Darum ist es wichtig, dass man mithilfe von ESG-Kriterien die Risiken und Chancen eines Unternehmens tiefgreifend betrachtet.“

ESG steht im englischen Sprachraum für „Environmental, Social, Governance“ und lässt sich mit „Umwelt, Soziales, Unternehmensführung“ übersetzen. Hier wird klar, dass Nachhaltigkeit viel mehr ist als „nur“ die Berücksichtigung von Umweltthemen. Vielmehr inkludiert unternehmerische Nachhaltigkeit auch Themen wie Produktsicherheit, die Einhaltung von Menschenrechten und faire Arbeitsbedingungen entlang der gesamten Wertschöpfungskette oder die Vermeidung von Korruption.

Nachhaltige Unternehmen weisen eine bessere operative Leistung auf

Bereits 2014 konnte in der Meta-Studie „From the Stockholder to the Stakeholder: How Sustainability Can Drive Financial Outperformance“ belegt werden, dass nachhaltig arbeitende Unternehmen eine optimierte operative Leistung aufweisen – und damit einhergehend höhere Gewinnmargen für sich verbuchen können. Eine große Herausforderung beim nachhaltigen Investieren sind die derzeit noch nicht entwickelten, einheitlichen Standards, wenn es um die Bewertung von Unternehmen nach ESG-Prinzipien geht. Daher ist es aktuell noch nicht auszuschließen, dass die zu erwartenden, höheren Renditen ein erhöhtes Risiko mit sich bringen.

Im Falle von Happy Culture hat sich die Risikofreudigkeit des Investors Alessandro Lardi bereits ausgezahlt. Das junge Unternehmen ist weiterhin auf Wachstumskurs. Auch wenn wir in Europa auf die köstlichen Kombucha-Produkte aus Südafrika (noch) verzichten müssen, so belegt die Erfolgsstory von Happy Culture ganz klar, dass nachhaltiges Unternehmertum und wirtschaftlicher Erfolg eng miteinander verwoben sind.