Am Samstag, um 04:15, wird durch die Rettungsleitstelle ein Wohnhausbrand in der Stadt Westerburg, in einem Mehrfamilienhaus gemeldet. Eintreffende Kräfte der Freiwilligen Feuerwehr und der Polizei finden im Treppenhaus des Mehrfamilienhauses eine durch Brand beschädigte Fußmatte und eine angebrannte Wohnungstür vor. Im direkten Bereich des Brandes wird ein Mann mit Stichverletzungen im Unterbauch mit starken Blutungen festgestellt.
Die schwer verletzte Person wurde evakuiert und durch einen Notarzt vor Ort versorgt, eine Befragung war durch den starken Blutverlust nicht möglich. Die Freiwillige Feuerwehr vermutete, dass es in der Wohnung hinter der Tür weiterbrennen, während die polizeiliche Vermutung dahinging, dass sich möglicherweise der Messerstecher in der Wohnung befinden könnte. Auf Klingeln und Klopfen wurde nicht geöffnet. Bei unmittelbarer Notöffnung der Tür durch die FFW zur Brandbekämpfung wurde die Tür sofort von innen wieder zugedrückt. Bei zweiter Öffnung und Eindringen der Polizeikräfte in die Wohnung kam ein Mann aus dem dunklen Flur mit erhobenem Arm in aggressiver Weise auf die Einsatzkräfte zu. Diese riefen sofort: Halt! Stehenbleiben Polizei!Da von einem Angriff, gegebenenfalls mit Messer, ausgegangen werden musste, wurde die Person zu Boden gebracht und gefesselt.
Hierbei und bei Verbringung aus der verqualmten Wohnung leistete der 50-jährige Mann teils erheblichen Widerstand, der mit einfacher körperlicher Gewalt gebrochen werden musste. Der Mann erlitt hierbei leichte Verletzungen (Schürfwunden, Prellungen). Nach Lageberuhigung kann durch Anwohnerbefragung und Spurenlage festgestellt werden, dass der im Flur aufgefundene Verletzte sich bei Übernachtung als Gast in einer Nachbarwohnung die Stichwunden vermutlich selbst zugefügt hatte. Anschließend schleppte er sich in den Flur und rief um Hilfe. Da ihn niemand hörte, setzte er die Fußmatte der gegenüberliegenden Wohnung in Brand, um die Feuermelder zu aktivieren. Dies alles blieb vom Inhaber dieser Wohnung unbemerkt, bis dessen Wohnungstür notgeöffnet wurde. Warum sich der Mann auch bei Erkennen der Einsatzkräfte derartig aggressiv verhielt, konnte in der angespannten Situation nicht geklärt werden. Die eingesetzten Polizeibeamte blieben unverletzt. Der Verletzte wurde im Krankenhaus notoperiert und ist zur Zeit stabil. Eine am Sonntag erfolgte Erstbefragung von ihm ergab, dass er sich die Stiche selbst beigebracht hatte, weil er psychische Probleme habe.