Einer der wohl mysteriösesten Kriminalfälle der jüngeren Geschichte bereitet aktuell der Kriminalpolizei in Kaiserslautern große Sorgen. Zwar ist der mutmaßliche Täter, ein 59-jähriger Mann aus Mehlingen (Kaiserslautern), am Freitag verstorben, doch schätzt die Polizei die Situation auch weiterhin mehr als gefährliche ein. So gefährlich, dass sie nun die Bevölkerung vor weiteren Attacken warnt – quasi als „Gefahr aus dem Jenseits“
Die Polizei sucht Zeugen, die Kontakt zu Bernhard Graumann aus Mehlingen hatten. Der 59-jährige Betreiber einer Landschaftsgärtnerei ist am 1. März 2019 verstorben und steht im Verdacht, an der Tötung eines Arztes aus Enkenbach-Alsenborn am vergangenen Freitag beteiligt gewesen zu sein. Die Polizei hat Erkenntnisse, dass auch andere Personen, die in geschäftlicher oder persönlicher Beziehung zu Graumann standen, gefährdet sein könnten.
Graumann ist in der Nacht zum Freitag in seinem Wohnhaus in Mehlingen verstorben. Die Todesumstände sind zurzeit ebenfalls Gegenstand polizeilicher Ermittlungen.
Arzt durch Sprengstofffalle getötet
Am Freitagvormittag wurde ein 64-jähriger Arzt in Enkenbach-Alsenborn tot vor seiner Praxis gefunden. Die Polizei geht davon aus, dass eine absichtlich herbeigeführte Explosion zum Tod des 64-Jährigen führte. Sie nimmt an, dass der Arzt durch eine Sprengfalle ums Leben kam. Die Ermittler gehen zwischenzeitlich davon aus, dass der Täter eine Sprengvorrichtung an der Eingangstür der Arztpraxis deponierte. Vermutlich wollte der getötete Arzt die getarnte Vorrichtung vom Boden aufheben. Dadurch brachte er den Gegenstand zur Explosion. Zum dem Gegenstand kann die Polizei aktuell noch keine Angaben machen. Die Ermittlungen dauern an.
In Otterberg kam es am Sonntagmorgen zu einer weiteren Explosion. Zwei Menschen wurden dabei verletzt. Ein mit Sprengstoff manipuliertes Holzscheit war in einem Kaminofen explodiert. Vermutlich deponierte der Täter das Holzstück zuvor am Wohnanwesen der Geschädigten. Eine Bewohnerin legte das Stück unbemerkt mit ins Kaminfeuer.
Wer hatte geschäftliche Verbindung zu dem 59-Jährigen?
Die Ermittlungen der Kriminalpolizei ergaben, dass in beiden Fällen Bernhard Graumann tatverdächtig ist. Er hatte mit den Geschädigten eine persönliche beziehungsweise geschäftliche Verbindung. Graumann stand zu den Personen in keinem guten Verhältnis. In beiden Fällen war es in der Vergangenheit bereits zu Konflikten gekommen.
Die Polizei kann nicht ausschließen, dass der Verstorbene vor seinem Tod Vorbereitungen getroffen hat, die andere Menschen an Leib und Leben gefährden könnten. Insbesondere Personen, die mit Graumann in problematischer privater oder geschäftlicher Beziehung standen, werden dringend gebeten, sich umgehend mit der Polizei in Verbindung zu setzen. Unter der Telefonnummer 0631 369 2660 hat die ermittelnde Sonderkommission ein Hinweistelefon eingerichtet.