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Es war ihnen eine Herzensangelegenheit. Rund 70 Bürgerinnen und Bürger Trechtingshausens folgten der Einladung zu Spatenstich und Baustellen-Tour in ihr „Weisses Ross“ und ihren „Rosenhof“ am vergangenen Montagmorgen. Die beiden Traditionsgaststätten stehen aktuell leer. Doch das soll sich bald ändern, denn die Einladenden haben Großes vor. Familie Lensing-Wolff, die Eigentümer der nahegelegenen Burg Reichenstein, haben gemeinsam mit dem Geschäftsführerehepaar der Burg, Katrin und Till Gerwinat, ein innovatives Bewirtschaftungskonzept entwickelt, das sie im voll besetzten Ross vorstellten.

Beide Betriebe treten zukünftig als Einheit unter dem Namen Winzerhof ROSS&ROSE auf, allerdings mit klarer Rollenverteilung

Das im Jahr 1800 erbaute ROSS wird gemeinsam mit der gegenüberliegenden ROSE zu einem charmanten Hotel- und Gastwirtschafts-Duett mit 22 Zimmern und einem kleinen Apartment für Familien umgebaut. Die ROSE wird neben einigen Zimmern vornehmlich Gastwirtschaft sein – mit Weinstube für 40 Gäste und einem wunderschönen Innenhof. „Wir wollen jungen Gästen und Familien, Naturliebhabern und Rheinreisenden, die im UNESCO Welterbe Oberes Mittelrheintal nach einer schönen und preislich attraktiven Unterkunft suchen, ein Angebot machen.“, sagt Katrin Gerwinat, Geschäftsführerin von Burg Reichenstein, deren erfahrenes Team den Winzerhof ROSS&ROSE betreiben wird.

„Eine 1000 Einwohner zählende Gemeinde mit lebendiger Vereinskultur braucht einen Treffpunkt. Einen solchen gibt es in Trechtingshausen nicht mehr, weder für die Bürgerinnen und Bürger noch für die vielen Radtouristen und Wanderer, die an der Rheinfront kaum Einkehr-, geschweige denn Übernachtungsmöglichkeiten finden. Umso schöner ist es, dass die Familie Lensing-Wolff und das Team von Burg Reichenstein mit ROSS&ROSE genau dieses Angebot schaffen.“, freut sich Herbert Palmes, Ortsbürgermeister von Trechtingshausen.

Eine klassische Rezeption wird es im ROSS nicht geben

Check In und Check Out sind kontaktlos per Pincode jederzeit möglich. Getränke, lokale Weine und hochwertige Snacks können rund um die Uhr klimatisierten Warenautomaten entnommen werden. Das Frühstück wird auf Wunsch im fußläufig nur vier Minuten erreichbaren Restaurant PURICELLI auf Burg Reichenstein serviert. Mittelfristig ist auch ein Frühstücksangebot in der ROSE geplant. „Das innovative Konzept macht uns flexibler im Hinblick auf den drastischen Mangel an Servicekräften in der Gastronomie. Die enge Verbindung zur Reichenstein und die Betreuung durch unser Team werden für einen umso warmherzigeren Spirit sorgen.“, ist sich Katrin Gerwinat sicher, die viele Stunden im Heimatarchiv verbrachte, um Inspirationen zu sammeln. „Wir werden einige der beliebten Klassiker von den alten Speisekarten neu interpretieren. Auch ausgewählte Stücke des bestehenden Mobiliars werden aufgearbeitet und den Charakter beider Häuser in Zukunft prägen.“

Der Spatenstich gab den Startschuss zu umfassenden Umbaumaßnahmen. Die Fertigstellung des ROSS soll im Herbst 2023 erfolgen, die der ROSE ist für 2024 geplant. Johanna und Lambert Lensing-Wolff sind erfahren im Renovieren alter Bausubstanz. Mit großer Leidenschaft und viel Liebe fürs Detail haben sie in wenigen Jahren aus der lange vernachlässigten Burg Reichenstein ein wahres Schmuckstück gemacht – mit Boutique-Hotel, Restaurant und Museum.

Die Bindung zur Region ist stark

Lambert Lensing-Wolff ist der Ur-Enkel von Olga und Nikolaus Kirsch-Puricelli, die den Wiederaufbau der Burg Reichenstein ab 1899 realisierten. Die Familie hat einen Wohnsitz dort. „Wir möchten mitgestalten, einen Beitrag leisten und der verstaubten Rheinromantik mit zu neuem Glanz verhelfen. Trechtingshausen und die Region sind zu schön, um nur durchfahren zu werden. Es gibt so viel zu entdecken. Und mit der BUGA steht 2029 ein Megaevent bevor. Diese Chance dürfen wir nicht ungenutzt lassen. “, so Lambert Lensing-Wolff.

„Entwicklungen, wie Sie hier durch Burg Reichenstein und die Familie Lensing-Wolff in Gang gesetzt werden – immer in enger Abstimmung mit der Gemeinde, den Institutionen und mit der BUGA – sind richtungsweisend für die Zukunft des Oberen Mitelrheintals. Die tolle Resonanz auf die Wiederbelebung der Traditionsgaststätten in Trechtingshausen zeigt, wie wichtig es ist, die Menschen mitzunehmen und einzubinden.“, betont Sven Stimac, Geschäftsführer der Bundesgartenschau Oberes Mittelrheintal 2029 GmbH, der gemeinsam mit Prokurist Andreas Jöckel zum Spatenstich kam.

Trechtingshausen liegt am südlichen Tor des UNESCO-Welterbe Oberes Mittelrheintal und wird einer der Schauplätze der Bundesgartenschau in 7 Jahren sein. „Wir sind begeistert von dem Zuspruch, den wir heute hier bei der Präsentation von allen Seiten erfahren haben. Es ist unglaublich motivierend zu sehen, mit welchem Interesse die Trechtingshäuserinnen und Trechtingshäuser unserem Konzept begegnen und wie positiv unsere Pläne aufgenommen werden.“, freut sich Lambert Lensing-Wolff über die große Resonanz auf den Spatenstich.