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Nachrichten Bingen | Die Hartsteinwerke Sooneck GmbH hat den Abbaubetrieb im Steinbruch in Trechtingshausen mit insgesamt vier Innovationen leiser und sauberer gemacht. Dr. Willem Douw, dem Betriebsleiter der Hartsteinwerke Sooneck, teilte über den Termin vor Ort hinaus gegenüber Boost your City mit, um welche Neuerungen es sich dabei handelt.


Innovationsführer unter den Steinbruchbetrieben in Europa

Mit den vier Verbesserungen sieht sich das Unternehmen in Puncto Umwelt­verträglichkeit als ein Innovationsführer unter den Steinbruchbetrieben in Europa. Es handelt sich dabei um folgende Neuerungen:

  • Umstellung von Muldenkippern auf Elektroantrieb
  • Verwendung von Schnorrern statt Piepsern als Rückfahrwarner
  • Neuartiges Sooneck-Zeppelin-Sicherheitsverfahren zur Lärmreduzierung
  • Nassreinigung der Fahrzeuge beim Verlassen des Steinbruchs.

Umstellung von Muldenkippern auf Elektroantrieb

Zur Zeit steht das Unternehmen in Verhandlungen mit einer Spezialfirma aus der Schweiz. Dabei geht es um den im Betrieb genutzten Komatsu Muldenkipper vom Typ HD605. Dieser soll auf einen Elektroantrieb umgerüstet werden, um das Motorengeräusch und die Emissionen zu minimieren. Die Hartsteinwerke Sooneck GmbH gehört damit nach eigenen Angaben mit zu den ersten Steinbruchbetreibern in ganz Europa, die auf Elektromobilität setzen.

Verwendung von Schnorrern statt Piepsern als Rückfahrwarner

Die größte Lärmreduzierung bringt die sukzessive Umstellung der Rückfahrwarner der Fahrzeugflotte von Hochton- auf Breitbandton-Frequenzen. Da die Rückfahrwarner standardmäßig zur Sicherheitsausstattung von Baumaschinen gehört, um Personen hinter dem Fahrzeug zu warnen, sobald der Rückwärtsgang eingelegt wird, können diese nicht einfach abgeschafft werden. Aber sie können leiser gemacht werden.

Die herkömmlichen Piepser, wie man sie von jedem Lkw kennt, erzeugen ein lautstarkes und grelles Piepsen. Das ist nicht nur hinter dem Fahrzeug zu hören sondern auch noch in größerer Entfernung. Sogenannte Schnorrer hingegen erzeugen einen viel niedrigeren und weniger störenden „Sch-Sch“-Ton. Dieser ist hinter dem Fahrzeug deutlich vernehmbar, darüber hinaus jedoch kaum zu hören. Alle neuen Fahrzeuge werden von Anfang an mit Schnorrern statt Piepsern ausgestattet. So soll nach und nach das Ziel erreicht werden, dass künftig kein Pieps mehr aus dem Steinbruch zu hören ist.



Sooneck-Zeppelin-Sicherheitsverfahren zur Lärmreduzierung

In enger Zusammenarbeit mit der Firma Zeppelin Baumaschinen haben die Hartsteinwerke Sooneck einen Mechanismus entwickelt, um bei allen Fahrzeugen mit einer Rückfahrkamera den Rückfahrwarner vorübergehend vollständig auszuschalten. Aus Sicherheitsgründen ist ein dauerhaftes Abschalten der Rückfahrwarner nicht möglich. Das Sooneck-Zeppelin-Sicherheitsverfahren sieht daher vor, dass der Fahrer beim Einlegen des Rückwärtsganges bewusst entscheiden kann, ob der Warner eingeschaltet werden soll oder nicht. Dadurch wird der Fahrer vor Unachtsamkeit bewahrt. Um zu verhindern, dass vergessen wird den Warner wieder anzuschalten, wird dieser nach fünf Minuten automatisch wieder eingeschaltet.

„Durch dieses ausgeklügelte Verfahren wird der größtmögliche Lärmschutz und gleichzeitig die maximale Sicherheit gewährleistet“, erklärt Dr. Willem Douw, Betriebsleiter der Hartsteinwerke Sooneck bei Trechtingshausen am Rhein. Er erklärt: „Wir sind stolz darauf, in intensiver Zusammenarbeit mit Zeppelin ein Verfahren entwickelt zu haben, dass wir als erster Steinbruch in Europa einführen. Es ist eine intelligente Lösung für ein Problem, das schon lange besteht und jetzt endlich einen guten Abschluss gefunden hat.“

Nassreinigung sorgt für saubere Straßen

Es wurde noch eine weitere Maßnahme umgesetzt, um den Steinbruch in Trechtingshausen sauberer und damit umweltverträglicher zu machen. Die Hartsteinwerke Sooneck haben ihre Lkw-Nassreinigungsanlage verbessert, durch die jeder Lastwagen fährt, der den Steinbruch verlässt. Durch diese Verberssung bleiben die Zufahrtsstraßen zum Steinbruch sowie die Bundesstraße B9 am Rhein entlang auf Dauer sauberer.

Innovationen für die Anwohner und für Europa

„Wir freuen uns, mit Innovationen die umliegende Anwohnerschaft vor Ort noch weniger von unserem Steinbruch spüren zu lassen und gleichzeitig damit auch als Vorreiter in unserer Branche deutliche Signale für noch mehr Umweltverträglichkeit für andere Steinbrüche in Europa zu geben“, sagt der Unternehmer Han de Beijer als Sprecher der niederländischen Pächterfamilie de Beijer, die den Steinbruch Sooneck am Rhein seit 1963 erfolgreich betreibt.

Serie über die Hartsteinwerke Sooneck GmbH:
Teil 1: Hartsteinwerke Sooneck: Die Geschichte vom Steinbruch Trechtingshausen
Teil 2: Erweiterungen vom Steinbruch Trechtingshausen sind notwendig
Teil 3: Steinbruch Trechtingshausen soll Touristenattraktion werden

Teil 4: Steinbruch Trechtingshausen als Attraktion der Buga2029 geplant
Teil 5: Hartsteinwerke Sooneck: Steinbruch Trechtingshausen wird leiser und sauberer

Video über den Steinbruch Trechtingshausen: