Viel Kritik am Busverkehr erreicht die Stadträte gerade aus den Stadtteilen Dromersheim, Gaulsheim und Kempten. Hier werden die Busse nun seit einiger Zeit nicht mehr von der Stadt, sondern vom Kreis durch die KRN-Linien 234 und 235 bedient.
Der Unmut in den drei Stadtteilen wächst von Tag zu Tag
„Die Bandbreite reicht von Ausfällen im Alltag oder komplett überfülltem Sonderbusverkehr am Winzerfest, bei dem auf der Hinfahrt der Kempter Stadtteil das Nachsehen hatte, weil dort schlicht und einfach überfüllte Busse an keiner Haltestelle mehr hielten. Über Fahrerinnen und Fahrer, die die regulären Fahrpläne, Haltestellen und Ticketarten nicht kennen usw.“, erklärt der stellv. SPD Fraktionsvorsitzende im Binger Stadtrat Rouven Winter. Der Unmut in den drei Stadtteilen wächst von Tag zu Tag. „Von Dromersheim benötigt man eine knappe halbe Stunde um Bingen-Stadt ohne Umstieg zu erreichen.“, führt die Dromersheimer SPD-Stadträtin Corinna Brück aus. „Auch dann ist man noch lange nicht im Zentrum von Bingen angekommen, nein, Endhaltestelle der Linie 235 ist der Binger Stadtbahnhof. Für ältere oder beeinträchtigte Menschen eine Zumutung.“ In Dromersheim selbst gäbe es gar Haltestellen ohne Schild, die jeder Fahrzeugführende anders interpretiert.
Auch Rouven Winter (SPD) kennt die massiven Beschwerden der Ost-Stadtteile zu den Linien 234 und 235. „Busse die nicht kommen oder anders fahren als auf dem Fahrplan. Inzwischen haben wir herausgefunden, dass es unterschiedliche Fahrpläne beispielsweise im DB Navigator gibt, die von den tatsächlichen Fahrtzeiten abweichen. Wer also im DB Navigator einen Bus heraussucht und zur Haltestelle läuft, dessen Bus ist dann gerade schon abgefahren.“, meint Winter.
Die SPD Stadträte stehen daher im Kontakt mit der KRN und der RNN, aber natürlich auch mit den Binger Stadtwerken
Von Seiten der KRN wurde nun eine umfassende Manöverkritik mit den Binger Partnern angekündigt, so wie eine längere Vorlaufzeit zur Planung des Sonderbusverkehrs zum Winzerfest. Brück hatte bereits im Vorfeld auf das wahrscheinlich hohe Fahrgastaufkommen durch die lange Streckenführung, die unter anderem auch Horrweiler und Aspisheim inkludiert, aufmerksam gemacht. Es wurde aber auch rückgemeldet, dass die KRN beispielsweise selbst Schwierigkeiten habe, die korrekten Fahrpläne beim DB Navigator einspielen zu lassen.
Rouven Winter und Corinna Brück haben eine Vielzahl an konkreten Beschwerden gesammelt. „Diese hier alle zu benennen, würde leider den Rahmen sprengen, deshalb lassen wir bei den Betreibern und dem Verkehrsverbund auch nicht locker“, versprechen beide. „Fakt ist, wenn die allseits viel beschworene Verkehrswende gelingen soll, müssen die Busse auch so fahren, wie es auf dem Fahrplan steht und die Strecken müssen praktikabel sein“, so Winter und Brück abschließend.