„Das ehemalige Bingerbrücker Befehlsstellwerk Kreuzbach, im Volksmund „Reiterstellwerk“ bezeichnet, wird zu neuem Leben erwachen“ – das meldet die Stadtverwaltung Bingen in einer Pressemitteilung. Darin heißt es weiter: „Sieht man sich die vorläufigen Planungen der DBNetz AG an, so scheint der rund 80 Jahre alte Bau demnächst innen und außen eine mehr als positive Instandsetzung zu erfahren. Rund 700.000 Euro werden für Rekonstruktion und Sanierung in die Hand genommen, um hier Arbeitsplätze für sechs bis acht Bahnmitarbeiter zu schaffen, die als Brückenprüfer in der Region tätig sein werden.“

„Ich freue mich sehr, dass dieses Industriedenkmal wieder genutzt wird“, sagte Oberbürgermeister Thomas Feser bei einem Vor-Ort-Termin mit der Bahn. „Zum einen war Bingerbrück ja über viele, viele Jahre ein wichtiger Bahnstandort und zum anderen darf diese Stelle am Eingang ins Welterbetal und in unsere Stadt nicht länger ein solcher Schandfleck sein. Besonders auch im Hinblick auf die Bundesgartenschau 2029 müssen wir solche exponierten Stellen entsprechend behandeln“, so Feser weiter.

Seit 2005 unter Denkmalschutz

Das aus den 30er-Jahren stammende Gebäude am westlichen Stadtausgang wurde 1996 außer Betrieb genommen und 2005 als Kulturdenkmal unter Denkmalschutz gestellt. Obwohl Teil des Unesco Welterbes Oberes Mittelrheintal, sei der Stahlskelettbau immer mehr und mehr dem Verfall preisgegeben worden und habe in der Vergangenheit für langwierige Verhandlungen zwischen der Stadt Bingen und der Deutschen Bahn (als Eigentümer) gesorgt, heißt es in der Mitteilung der Stadt. Schließlich war seit der Landesgartenschau der Steg für Fußgänger die Verbindung zwischen Binger Wald und den Rheinkribben.