Festnahme
Symbolbild Festnahme

Am Mittwoch, den 07.02.2024, ereignete sich in Gau-Algesheim ein betrügerischer Vorfall, bei dem eine 85-jährige Frau auf ihrem Festnetztelefon von skrupellosen Betrügern kontaktiert wurde. Die Täter gaben vor, dass der Sohn der älteren Dame einen schweren Verkehrsunfall verursacht hätte, bei dem eine Person ums Leben gekommen sei.

Falscher Oberkommissar fordert hohe Kaution und Wertgegenstände

Die Betrugsmasche entwickelte sich weiter, als sich ein vermeintlicher Oberkommissar der Polizei einschaltete und behauptete, dass die einzige Möglichkeit zur Vermeidung einer Haftstrafe darin bestehe, sofort eine Kaution von 20.000EUR zu zahlen. Um die Kaution zu leisten, wurde der Frau vorgeschlagen, Gold und Schmuck zu hinterlegen. Die Seniorin begab sich daraufhin mit ihren Wertgegenständen zum vereinbarten Übergabeort am Kurhaus in Bad Kreuznach.

Seniorin erkennt Täuschung

Die Lage klärte sich erst auf, als die ältere Dame zu zweifeln begann und das Telefongespräch beendete, um ihren Sohn zu kontaktieren. Dieser durchschaute die Betrugsmasche, woraufhin die Kriminalpolizei Bad Kreuznach aktiv wurde. Die Ermittlungen führten zur Identifizierung eines 42-jährigen Tatverdächtigen aus Polen, der sich zur fraglichen Zeit am Kurhaus in Bad Kreuznach aufhielt. Nach dem gescheiterten Betrugsversuch verließ der Täter rasch den Ort.

Flucht vereitelt

Die Kriminalpolizei konnte den Tatverdächtigen jedoch verfolgen und stellte fest, dass er sich nach Bayern in die Ortschaft Altenbuch begab, um erneut ein Opfer mittels eines Schockanrufs zu täuschen. Die Polizei nahm den 42-Jährigen vorläufig fest. Auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Bad Kreuznach wurde der polnische Staatsbürger am Freitagvormittag beim Amtsgericht Bad Kreuznach vorgeführt und anschließend in Untersuchungshaft genommen.

Die Polizei warnt vor dieser perfiden Betrugsmasche und gibt folgende Tipps, um sich vor Telefonbetrügern zu schützen:

  •  Legen Sie auf, wenn Sie unsicher sind und sich unter Druck gesetzt fühlen.
  • Die Polizei ruft niemals unter der Polizeinotrufnummer 110 an.
  • Wählen Sie im Zweifel die Nummer 110, aber nutzen Sie nicht die Rückruftaste.
  • Überprüfen Sie die Situation, indem Sie den vermeintlich betroffenen Angehörigen unter der bekannten Rufnummer anrufen.
  • Teilen Sie am Telefon niemals persönliche oder finanzielle Informationen mit.
  • Übergeben Sie kein Geld an unbekannte Personen. Ziehen Sie eine Vertrauensperson hinzu oder kontaktieren Sie über den Notruf 110 die Polizei.
  • Die echte Polizei fordert niemals Bargeld, Überweisungen oder Wertgegenstände, um Ermittlungen durchzuführen.
  • Sensibilisieren Sie Ihre Angehörigen für diese Betrugsmasche und warnen Sie vor den Vorgehensweisen der Täter.