Am Samstagmittag (26. Februar 2022) mussten Bergwacht, Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienst zum Rotenfels bei Bad-Kreuznach ausrücken. Grund dafür war ein missglückter Sprung eines Basejumpers. Mehrere Personen, die den Vorfall beobachtet hatten, wählten den Notruf.


Windböe erfasste Fallschirm 

Der 24-jährige Basejumper aus Hessen war mit seinem Fallschirm in den Mittagsstunden auf die Aussichtsplattform Bastei auf dem Rotenfels gestiegen. Kurz darauf sprang der junge Mann bei strahlend blauem Himmel und besten Sonnenschein in die Tiefe. Er kam jedoch nur 30 Meterweit. Der Fallschirm des Mannes wurde von einer Windböe erfasst und verfing sich im Rotenfelsmassiv und blieb samt Basejumper in großer Höhe hängen. Es bestand ein hohes Absturzrisiko, weil der junge Mann lediglich nur an seinem Fallschirm hin und sich notdürftig im Felsen festhalten konnte. 

Mehrere Rettungskräfte aus dem Umkreis alarmiert 

Gegen 12:50 Uhr wurden die Feuerwehren aus Norheim, Traisen und Rüdesheim alarmiert. Darunter auch die Facheinheit einfache Rettung aus Höhen und Tiefen (ERHT) der Verbandsgemeinde. Zudem wurden die Brand- und Katastrophenschutzinspekteure, die DRK Bergwacht aus Bad Kreuznach und Kirn, ein Rettungswagen des Malteser-Hilfsdienstes und die Polizei hinzugezogen. Die Kräfte aus Norheim konnten die gemeldete Lage bereits auf Anfahrt bestätigen. Sie fuhren mit dem Wehrleiter Christian Vollmer die Landstraße unterhalb der Unglücksstelle zwischen Norheim und Bad Münster am Stein an. Die Feuerwehren aus Traisen, Rüdesheim und die Rettungskräfte der Facheinheit ERHT, sowie der Rettungsdienst und die Polizei erkundeten die Unglücksstelle von oben. Die Einsatzkräfte der Bergwacht, die sich auf einer Übung im Binger Wald befanden, machten sich ebenfalls umgehend auf den Weg zur Einsatzstelle in Traisen. Der Bereich rund um die Bastei wurde großflächig abgesperrt. 

Polizeihubschrauber im Einsatz: Schwierige Rettung aus unwegsamem Gelände 

Da die Absturzstelle des Fallschirmspringers weder von oben, noch von unten ohne große Komplikationen nicht erreicht werden konnte, wurde nach Abstimmung mit der Bergwacht ein Hubschrauber der Polizei Hessen aus Egelsbach mit einer Seilwinde angefordert. Gleichzeitig wurden Höhenretter der DRK-Bergwacht aus Darmstadt alarmiert. Die Feuerwehr Rüdesheim richtete derweil den Landeplatz für den georderten Hubschrauber unweit des Luise-Rodrian-Hauses ein. 

Ungeduldige Autofahrer ohne Verständnis 

Während der Rettungsmaßnahmen wurde die Landstraße L235 zwischen Norheim und Bad Münster am Stein von der Feuerwehr voll gesperrt. Ungeduldige Autofahrer beschwerten sich lautstark über die Absperrmaßnahmen und bekundeten ihren Unmut gegenüber den Rettungskräften. Es herrschte Unverständnis und aggressive Stimmung. Dies wird von der Feuerwehr der Verbandsgemeinde Rüdesheim explizit in ihrer Pressemitteilung erwähnt.


Rettung durch Hubschrauber und Seilwinde 

Der Leiter der DRK-Bergwacht Bad Kreuznach stieg zum verunfallten 24-jährigen Fallschirmspringer am Felsen herab. Er wurde durch die Kräfte der Facheinheit einfache Rettung aus Höhen und Tiefen gesichert. Der junge Mann wurde mittels Seil und Karabiner gesichert, anschließend wurde der Fallschirm gekappt, der verunfallte wurde per Seilwinde gerettet und zum aufgebauten Landeplatz. Der Basejumper wurde bei dem Unfall glücklicherweise nicht verletzt. Er wurde vorsorglich durch den Rettungsdienst vor Ort in Empfang genommen und untersucht. Der Einsatz konnte gegen 15:00 Uhr beendet werden.

Tolle Zusammenarbeit zwischen zwei Bundesländern 

Auf der Einsatznachbesprechung im Feuerwehr Norheim lobte der Wehrleiter Christian Vollmer die sehr gute Zusammenarbeit aller beteiligten Hilfsorganisationen aus zwei Bundesländern, die schlussendlich zur geglückten Rettung des Mannes führte. Wohl bemerkt, waren fast alle Einsatzkräfte ehrenamtlich am Einsatz beteiligt.