Ein weiterer trockener Sommer mit teilweise sehr hohen Temperaturen neigt sich dem Ende. Auch im kommenden Jahr muss das selbst angebaute Gemüse wieder gegossen werden und die Kinder möchten im Wasser planschen. Deswegen entscheiden sich immer mehr Gartenbesitzer für einen eigenen Brunnen. „Leitungswasser ist kostbar. Daher sollte man sparsam damit umgehen und im Garten das Wasser aus dem eigenen Brunnen verwenden“, so Susanne Bareiß-Gülzow, Vorsitzende im VSR-Gewässerschutz. Eine Gefahr stellen Krankheitserreger dar, die durch verschiedene Einflüsse ins Brunnenwasser geraten können. Außerdem kann das Grundwasser durch die intensive Landwirtschaft mit Nitrat und Pestiziden belastet sein.
Diese Untersuchung findet vor Ort statt, so dass die Bürger ihre Ergebnisse schon gegen Ende der Aktion abholen können
Ob das eigene Brunnenwasser für das Befüllen des Planschbeckens, zum Gießen, als Tränkwasser für Tiere oder sogar zum Trinken geeignet ist, kann man am Labormobil der Gewässerschutzorganisation erfahren. Es hält am Montag (12. September 2022) auf dem Kornmarkt in Bad Kreuznach. Wasserproben nehmen Dipl.-Phys. Harald Gülzow und der Bundesfreiwillige Dr. Matthias Ahlbrecht von 9 bis 11 Uhr am Labormobil entgegen. Anschließend, noch am gleichen Tag, fährt das Mobil nach Worms auf den Platz Am Römischen Kaiser. Hier werden die Wasserproben von 15 bis 17 Uhr am Labormobil entgegengenommen.
Eine Grunduntersuchung auf den Nitrat-, Säure- und Salzgehalt wird bereits für zwölf Euro durchgeführt. Diese Untersuchung findet vor Ort statt, so dass die Bürger ihre Ergebnisse schon gegen Ende der Aktion abholen können. Gegen weitere Kostenbeteiligung werden umfangreichere Untersuchungen auf Parameter wie Eisen, Phosphat oder Bakterien angeboten. Das Ergebnis dieser Analysen wird mit einer Bewertung per Post zugesandt.
Die Mitglieder vom VSR-Gewässerschutz klären die Bürger am Informationsstand über Belastungen des Grundwassers und deren Ursachen auf und bieten eine individuelle Beratung für den einzelnen Brunnenbesitzer an. Keiner wird mit den Messwerten allein gelassen. Das Team berät anhand der Messergebnisse, ob das Wasser zum Gießen, zum Befüllen des Planschbeckens, zum Waschen oder sogar zum Trinken geeignet ist. Außerdem werden immer freitags zwischen 10 und 13 Uhr unter der Rufnummer 02831 9763342 Fragen zum Thema Brunnenwasserqualität beantwortet. Damit die Ergebnisse auch aussagefähig sind, sollen zur Probenahme und Transport Mineralwasserflaschen genutzt werden. Besonders geeignet sind dabei bis zum Rand gefüllte 0,5 l Flaschen aus Kunststoff.
Die Gewässer-Experten möchten beim Thema Wasserqualität besonders die breite Öffentlichkeit erreichen
„Brunnennutzer haben das gleiche Ziel wie wir: Unbelastetes Grundwasser“, so Susanne Bareiß-Gülzow. Die Gartenbesitzer und der Verein tragen durch die Analyse von Brunnenwasser gemeinsam dazu bei, dass die Qualität des Grundwassers auch außerhalb von Wasserschutzgebieten verbessert wird. Dem VSR-Gewässerschutz ist es wichtig, dass die Menschen über die Belastungen und deren Ursachen informiert sind. So hat das Team des Vereins nicht nur die Ergebnisse der Brunnenwasser-Analysen ausgewertet, sondern diese auch mit regionalen landwirtschaftlichen Daten abgeglichen. Die Auswertung des Kreises Bad Kreuznach finden alle Interessierten auf der Homepage vom VSR-Gewässerschutz.
An den Informationsständen zeigt der gemeinnützige Verein den Brunnenbesitzern ebenfalls auf, wie wichtig die Versickerung von Regenwasser auf dem eigenen Grundstück ist. Niederschlag, der in regenreichen Monaten versickert, füllt das Grundwasser wieder auf. Es wird Wasser für trockene Monate gespeichert. In Dürreperioden sind Gartenbesitzer froh, wenn sie auf das Wasser aus dem eigenen Brunnen zurückgreifen können. Damit können sie kostbares Leitungswasser sparen.
Seit über 40 Jahren setzen sich die Mitglieder des VSR-Gewässerschutz für sauberes Grundwasser ein. Durch Brunnenwasseruntersuchungen erkennen sie Belastungen möglichst frühzeitig und umfassend. Gefährdung von Menschen durch die Nutzung von verschmutztem Grundwasser kann so verhindert werden. Der Verein analysiert nicht nur, sondern benennt die Ursachen und stellt Forderungen, damit Belastungen verhindert werden. Ziel ist es, die Trinkwasserreserven für die nachfolgenden Generationen zu sichern.