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In Deutschland steht eine kontroverse Debatte um die Einführung eines sogenannten „Führerschein-TÜVs“ für ältere Autofahrer im Raum. Der Technische Überwachungsverein (TÜV), bekannt für seine Rolle bei der Sicherheitsprüfung von Fahrzeugen, steht nun im Zentrum einer Diskussion, die vor allem Senioren betrifft. Ab einem Alter von 75 Jahren könnte es bald notwendig werden, die eigene Fahrtüchtigkeit durch einen speziellen Test nachzuweisen.

Die Initiative zielt darauf ab, die Verkehrssicherheit zu erhöhen, indem sichergestellt wird, dass ältere Fahrer die notwendigen kognitiven und körperlichen Fähigkeiten zum Führen eines Fahrzeugs besitzen. Kritiker, darunter die Senioren-Union, lehnen diesen Vorschlag jedoch strikt ab. Sie argumentieren, dass die Entscheidung, ob man sich noch hinter das Steuer setzt, jedem geistig gesunden Menschen selbst überlassen bleiben sollte.

Ein weiterer Kritikpunkt ist die Kostenfrage:

Der Führerschein-TÜV soll von den Betroffenen selbst finanziert werden, was bei einem Preis von 100 Euro auf wenig Begeisterung stößt. Während einige EU-Länder bereits Gesundheitstests für ältere Fahrer eingeführt haben, zeigt sich Deutschland unter der Leitung von Volker Wissing bisher widerstandsfähig gegen solche Maßnahmen.

Als Alternative schlägt Kirstin Zeidler, Leiterin der Unfallforschung der Versicherer (UDV), eine 45-minütige Begutachtungsfahrt unter Aufsicht eines Fahrlehrers vor. Diese soll den Senioren ein ehrliches Feedback zu ihren Fahrfähigkeiten geben und ihnen helfen, ihre Grenzen besser zu erkennen. Die Umsetzung der dabei ausgesprochenen Empfehlungen, wie beispielsweise das Vermeiden von Nachtfahrten, wäre jedoch freiwillig.