Ab 2022 sollen in Europa nur noch Neuwagen zugelassen werden, die mit dem „intelligent Speed Assist“ (ISA) ausgerüstet sind. So zumindest plant es das EU-Parlament, indem es einem entsprechenden Vorschlag zugestimmt hat.

Um 30 Prozent soll so die Anzahl der Autounfälle innerhalb von 15 Jahren reduziert werden. Wenn das ISA in den Fahrzeugen integriert ist, bremst es den Motor nicht direkt ab, sondern reduziert vielmehr die Motorleistung wenn ein Tempolimit überschritten wird.

Kamera erkennt Schilder mit Tempolimit

Basis des ISA ist eine Kamera, die die Schilder der Tempolimits erkennt. Wenn die vorgegebene Geschwindigkeit überschritten wird, weist das System erst den Fahrer darauf hin und drosselt gleichzeitig die Motorleistung. Somit würd eine Überschreitung der erlaubten Geschwindigkeit verhindert.

Damit auch kurzfristige Beschleunigungen möglich sind, so um beispielsweise Hindernissen oder brenzlichen Situationen auszuweichen, soll der Assistent am Anfang durch den Fahrer noch „überstimmt“ werden. Hierzu hat der Fahrer die Möglichkeit kurz fester auf das Gaspedal zu treten. Wird jedoch versucht durch zu langes Gas geben den Assistenten zu umgehen, blinken die Warnblinker auf und der ISA bremst das Auto wieder ab.

Weitere Sicherheitfunktionen werden ab 2022 Pflicht

Doch nicht nur der ISA als Tempobremse soll ab 2022 Pflicht werden, sondern auch weitere Sicherheitssysteme. So wird es ein Warnsystem geben, das bei Müdigkeit und Ablenkung (z.B. Smartphone-Nutzung während der Fahrt) reagiert. Auch sollen alle Neuwagen mit Rückfahrkameras bzw. Rückfahrsensoren ausgestattet sein. Wie man es bei Flugzeugen schon kennt, so sollen auch ab 2022 „Blackboxen“ zur Unfallaufzeichnung in den Fahrzeugen vorhanden sein.

Als weiter Neuerungen müssen folgende Teile in Neuwagen verbaut werden:

  • Spurhalteassistent
  • erweitertes Notbremsassistenzsystem (nur Pkw)
  • crashtesterprobte Sicherheitsgurte

„Vision Null“

Bei Bussen und LKW sollen Systeme zur Pflicht werden, die den „toten Winkel“ beseitigen und beim Abbiegen vor anderen Verkehrsteilnehmern warnen

Bis zum Jahr 2038 sollen durch die vorgeschlagenen Maßnahmen über 25.000 Menschenleben gerettet werden, so die Kommission. Auch die Zahl der schwerverletzten Verkehrsteilnehmer soll von 140.000 Menschen gegen Null gehen.

Mit der „Vision Null“ will die EU bis 2050 ihr langfristiges Ziel, die Zahl der Toten und Schwerverletzten auf nahezu null zu reduzieren, erreichen.