Autobahn, LKW, Quelle: pixabay.com

Die Mautpflicht ist ein notwendiges Übel, das die Erhaltung einer funktionierenden Verkehrsinfrastruktur fördert. Sie betrifft uns nicht nur in unserem Heimatland, sondern auch dann, wenn wir verreisen. Tatsächlich gibt es nur sehr wenige Länder, die kein Mautsystem eingeführt haben. Im beliebten Urlaubsland Italien ist die Maut sogar bei fast allen Autobahnen erforderlich. Das ist aber noch lange nicht alles, was Fahrzeughalter über die Maut in Italien wissen sollten. Daher haben wir für Sie die wichtigsten Informationen zusammengetragen.

In Italien gibt es keine Vignetten

Wie Länder in Europa mit dem Thema Mobilität umgehen, ist immer unterschiedlich. Während in den Nachbarländern Österreich und Schweiz sogenannte Autobahnvignetten – länderspezifische digitale oder physische Aufkleber – erforderlich sind, verfolgt Italien ein komplett anderes Konzept. Sobald Sie die Autobahn befahren, ziehen sie in der Mautstation ein Ticket, das sie beim Verlassen der Autobahn bezahlen. Wie viel Sie zahlen müssen, hängt also in erster Linie von der zurückgelegten Strecke ab: Je länger die Strecke ist, desto höher die Kosten. Mautvignetten finden in Italien keine Anwendung. Das gilt nicht nur für Autobahnen, sondern auch für Brücken, Schnellstraßen und Tunnel.

Höhe der Mautgebühren hängt von verschiedenen Faktoren ab

Es ist gar nicht so einfach, die anfallenden Mautgebühren in Italien zu berechnen. Das liegt daran, dass der Preis von vielen Faktoren bestimmt wird. Die Höhe der Mautgebühren hängt unter anderem von diesen Punkten ab:

  • Art des Fahrzeugs
  • Genutzte Zahlungsmethode
  • Gewählte Infrastruktur/Strecke
  • Länge der zurückgelegten Strecke
  • Mit oder ohne Anhänger
  • Zeitpunkt der Fahrt

Einer der wichtigsten Aspekte ist ohne Frage die Größe des Fahrzeugs. Wenn Sie nur einen kleinen Pkw fahren, werden sie weit weniger zahlen müssen als bei einem Wohnwagen mit Anhänger. Das liegt daran, dass größere, beziehungsweise schwerere Fahrzeuge die Straßeninfrastruktur stärker belasten. Im Folgenden eine Auflistung vom AUTODOC Club über die Mautkosten verschiedener Fahrzeuggrößen:

Trotz höherer Mautkosten spricht einiges für die Nachrüstung einer Anhängerkupplung

Nur weil die Mautgebühren mit einem Anhänger höher ausfallen, ist das noch lange kein Grund, um auf einen solchen zu verzichten. Schließlich bringt ein Anhänger durch die höhere Transportkapazität sowohl bei beruflicher als auch privater Nutzung einige Vorteile mit sich. Die Nachrüstung einer Anhängerkupplung kann sich also definitiv lohnen. Eine Anhängerkupplung ist unverzichtbar, da sie eine Verbindung zwischen dem Anhänger und dem Fahrzeug herstellt. Ohne sie kann ein Anhänger weder sicher befestigt noch gezogen werden.

Wie Sie die richtige Anhängerkupplung auswählen, hängt von dem jeweiligen Fahrzeug ab. Soll es beispielsweise eine Anhängerkupplung für einen Dodge Grand Caravan sein, kommen nur Modelle infrage, die für die Anhängelast zulässig und mit dem Fahrzeugmodell kompatibel sind. Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Art der Anhängerkupplung, da es abnehmbare, feste und schwenkbare Kupplungen gibt, die alle ihre individuellen Vor- und Nachteile haben. Sobald Sie eine passende Anhängerkupplung gefunden haben, geht es an die Montage. Jeder kann richtig eine Anhängerkupplung montieren, sofern er die Aufgabe mit Geduld angeht.

Bei den Zahlungsmöglichkeiten genießen Sie große Flexibilität

Italien ist im Hinblick auf die Zahlungsmöglichkeiten bei Mautgebühren ziemlich fortgeschritten. Sie können an den Mautstationen nicht nur mit Bargeld oder Karte bezahlen, sondern auch andere Zahlungsmethoden wie bip&go, Telepass und Viacard nutzen. Beim Telepass handelt es sich beispielsweise um eine Mautbox, die zwar Geld kostet, aber Mautgebühren automatisch erfasst und abbucht. Dadurch gestaltet sich der gesamte Prozess um einiges unkomplizierter, was einer angenehmen Fahrt zugutekommt.

Routenplanung kann einiges an Kosten ersparen

Durch die Mautgebühren können vor allem bei einer längeren Fahrt hohe Kosten auf einen zukommen. Zumindest dann, wenn die Route nicht geplant wird und Sie immer wieder zahlen müssen. Um das zu vermeiden, sollten Sie jede längere Route in Italien gut durchplanen. Zwar kommen Sie bei Autobahnen, Brücken und Tunneln normalerweise nicht um die Maut herum, aber bei Schnellstraßen stehen die Chancen schon deutlich besser. Von einer Nichtzahlung der Maut raten wir in jedem Fall ab. Das bewusste Umgehen von Mautgebühren kann ernste Konsequenzen nach sich ziehen.

Dokumente und Sicherheitsausrüstung sind unabhängig vom Fahrzeug vorgeschrieben

Eine Vignette ist in Italien zwar nicht erforderlich, aber das Mitführen von obligatorischen Dokumenten wie Fahrzeugschein, Führerschein und Personalausweis schon. Dasselbe gilt für Sicherheitsausrüstung wie Verbandskasten, Warndreieck und Warnweste. Das Fahrzeug spielt dabei grundsätzlich keine Rolle, aber bei einigen Fahrzeugklassen sind sogar weitere Dinge wie zum Beispiel ein Feuerlöscher vorgeschrieben.

Sollte etwas davon fehlen, droht ein Bußgeld. Die Bußgelder für Verkehrsverstöße sind in Italien oft höher als in Deutschland. Wer ohne Führerschein fährt und das Dokument nicht innerhalb der vorgegebenen Frist vorzeigen kann, muss eine Strafe von 419 Euro zahlen.