Bürgermeister Markus Conrad und Stadtbügermeister Ingo Kleinfelder (vorne v.l.n.r) unterzeichnen den Beitrittsvertrag. Rainer Meffert und David Schott (hinten v.l.n.r) | Foto: Verbandsgemeinde Wörrstadt

Am 1. März 2012 wurde der Energie- und Servicebetrieb Wörrstadt – kurz „ESW“ – von den Ortsgemeinden Armsheim, Ensheim, Gabsheim, Gau-Weinheim, Partenheim, Saulheim, Schornsheim, Spiesheim, Sulzheim, Udenheim, Vendersheim und Wallertheim sowie der Verbandsgemeinde Wörrstadt als Anstalt des öffentlichen Rechts (AöR) gegründet.

Unterzeichnung am 21. Februar

Im Jahr 2023 hat die Stadt Wörrstadt ihr Interesse bekundet, dem ESW als weitere Trägergemeinde beizutreten. Dieser Schritt wurde nun mit Wirkung zum 1. Januar 2024 vollzogen.

Bei der Beitrittsunterzeichnung am 21. Februar erläuterte Vorstand David Schott die vielfältigen Aufgaben der AöR. So sei sie zuständig für die Straßenbeleuchtung der Gemeinden, beschaffe und pflege Ausgleichsflächen und kümmere sich für die Trägergemeinden um die Nahwärmeversorgung sowie um Dienstleistungen rund um das Thema Erneuerbare Energien. Darüber hinaus sei der ESW zu 51 % an der Gasnetzgesellschaft Wörrstadt und zu 50 % an der Stromnetzgesellschaft Wörrstadt beteiligt, die das Gas- bzw. Stromnetz innerhalb der Verbandsgemeinde Wörrstadt verwalten.

Beteiligung an der SOLIX

Beteiligungen gebe es außerdem an der SOLIX Energie aus Bürgerhand Rheinhessen eG sowie an der Energiedienstleistungsgesellschaft Rheinhessen-Nahe mbH.

„Diese vielfältigen Aufgaben,“ so Bürgermeister und Verwaltungsratsvorsitzender Markus Conrad, „machen die AÖR fast schon zu einem kleinen Konzern, ähnlich Stadtwerken andernorts.“ Durch die gute Arbeit der rechnerisch 2,6 Vollzeit-Kräfte können nicht zuletzt gut 75.000 Euro an jährlicher Wartungspauschale bei der Straßenbeleuchtung eingespart werden, die ansonsten anteilig aus den jeweiligen Gemeindehaushalten finanziert werden müsste.

Der Stellvertretende Verwaltungsratsvorsitzende Rainer Meffert freut sich, dass sich das Geschäftsmodell des ESW trägt und immer mehr Eigenkapital aufgebaut werde. David Schott liefert hierfür Zahlen: „Im Wirtschaftsjahr 2022 betrug die Bilanzsumme rund 16,8 Mio. Euro. Als Eigenkapital konnten rund 4 Mio. Euro ausgewiesen werden.“ Das erwirtschaftete Vermögen wird nach Tilgung der Darlehen in Form von Projekten und Maßnahmen zum Nutzen und Wohle der Trägergemeinden eingesetzt werden.

Leistungen des ESW nutzen

Mit ihrem Beitritt möchte auch die Stadt Wörrstadt die Leistungen des ESW nutzen, vom bereits vorhandenen kommunalen Zusammenschluss profitieren und damit die regionale Wertschöpfung stärken.

„Der Hintergrund für unseren Beitritt,“ erläutert Stadtbürgermeister Ingo Kleinfelder, „ist unser aktuelles großes Neubaugebiet ‚Hinter der Bahn‘ und die beabsichtigte Erschließung mit Nahwärme bzw. Kalter Nahwärme.“ Die Fläche soll aus Kostengründen in einem Schritt erschlossen werden. „Wir haben die Wärmeversorgung bei der AÖR angefragt. Ein Sitz im Verwaltungsrat kann uns eine gewisse Einflussnahme sichern.“

Der ESW-Verwaltungsrat sowie die Trägergemeinden begrüßen den Beitritt der Stadt Wörrstadt ausdrücklich. Conrad: „Es ist erfreulich, dass nun alle Gemeinden und die Stadt Mitglied unserer AÖR geworden sind. Es zeigt die Verbundenheit in der VG Wörrstadt und dass wir uns gemeinsam den energetischen Herausforderungen der Zeit stellen.“