Die schwache Nachfrage nach Elektroautos und aggressive Konkurrenz aus China zwingen Volkswagen zu drastischen Maßnahmen. Im VW-Werk Zwickau sollen bis Ende 2025 insgesamt 1000 befristete Arbeitsverträge nicht verlängert werden, berichtete die „Freie Presse“ zuerst. Bereits im vergangenen Herbst ließ der Autobauer 800 Zeitverträge im sächsischen Werk auslaufen.

Entscheidung nach den Ferien

Laut Christian Sommer, Sprecher von Volkswagen, sollen Unternehmen und Betriebsrat nach dem Werksurlaub über das Schicksal der verbleibenden befristeten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entscheiden. „Die Entfristungen für die Verträge, die im Jahr 2025 auslaufen, sind abhängig von der aktuellen Marktsituation. Diese bleibt leider angespannt. Uns fehlen neue Bestellungen“, sagte Sommer.

Rückgang der Produktion

Das Werk in Zwickau, das als erstes im VW-Konzern komplett auf Elektroauto-Produktion umgerüstet wurde, ist für die Herstellung von 350.000 Autos jährlich ausgelegt. Für 2023 war jedoch bereits eine Produktion von nur rund 230.000 Autos geplant. Hier werden der VW ID.3 und seit 2021 der Cupra Born der Seat-Schwesternmarke gebaut. Doch viele deutsche Konsumenten sind noch nicht vollständig vom Verbrenner-Aus überzeugt.

Änderungen im Schichtbetrieb

Aufgrund der schwachen Auslastung soll ab August auch an der zweiten Montagelinie die Nachtschicht gestrichen werden. Im Herbst werden zudem Lackiererei und Karosseriebau komplett in den Zweischicht-Betrieb wechseln. Der Bau von Karosserien für Bentley und Lamborghini bleibt jedoch unberührt.

Aktuelle Beschäftigungslage

Derzeit arbeiten im VW-Werk in Zwickau-Mosel rund 9400 Menschen. Im Zuge der Umstellung auf die Elektroauto-Produktion wurden 3000 befristete Stellen neu geschaffen, von denen bereits 800 weggefallen sind.

Die Entscheidungen spiegeln die Herausforderungen wider, vor denen die Automobilindustrie derzeit steht. Die schleppende Nachfrage und die starke Konkurrenz aus China setzen deutsche Hersteller wie Volkswagen unter Druck, ihre Produktionskapazitäten anzupassen und Kosten zu senken. Es bleibt abzuwarten, wie sich die Marktsituation weiterentwickelt und welche Auswirkungen dies auf die Beschäftigung in der Region haben wird.