Seit Freitag zieht eine Unwetterfront über Deutschland und hat zunächst den Südwesten des Landes getroffen. Während die Menschen in den betroffenen Gebieten sich langsam von den ersten Überflutungen erholen, müssen sich nun weitere Regionen auf schwere Unwetter einstellen. Dauerregen und Gewitter werden erwartet. Bereits am Montag hatten Blitzschläge an der Elbe in Dresden zehn Menschen verletzt.

Neue Unwetterwarnungen ab Dienstag

Für Bayern, Rheinland-Pfalz, Hessen und das Saarland sind für den heutigen Dienstag Unwetter, Gewitter und Starkregen vorhergesagt. Der Deutsche Wetterdienst (DWD) warnt vor einer neuen Tiefdruckzone, die sich über Deutschland gebildet hat und die Unwettergefahr erhöht. „Immer wieder bilden sich Gewitter, die kaum vorankommen. Das ist das große Problem“, erklärt Diplom-Meteorologe Dominik Jung. Das Tief Katinka hält sich seit einigen Tagen über Deutschland und bewegt sich kaum, eingeklemmt zwischen einem Hoch über Osteuropa und einem Tief über Westeuropa.

Langsame Wetterlage bringt Gewitter und Überschwemmungen

Diese stabile Wetterlage könnte sich laut Jung für die nächsten 14 Tage halten, was bedeutet, dass immer wieder Gewitter mit Starkregen und Überschwemmungen drohen. Auch Klimatologe Dr. Karsten Brandt von Donnerwetter.de betont die neuen Berechnungen, die eine Ausbreitung nach Norden zeigen: „Ganz NRW, Hessen, Thüringen, westliches Sachsen, Franken und der Bayerische Wald sind betroffen.“

Prognosen für die kommenden Tage

Ab dem heutigen Mittag werden in einem Streifen von Süden und Osten Bayerns über Hessen bis in das nördliche Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen heftige Gewitter erwartet. Der DWD rechnet mit Starkregen von bis zu 25 Litern pro Quadratmeter, örtlich sogar bis zu 40 Liter. Hagel und Sturmböen sind ebenfalls möglich. In der Nacht zu Mittwoch sollen sich die Unwetter in den Nordosten Deutschlands verlagern.

Rückblick: Pfingstwochenende im Saarland und Südwesten Rheinland-Pfalz

Am Pfingstwochenende kämpften die Menschen im Saarland und Südwesten von Rheinland-Pfalz gegen Hochwasser und Überschwemmungen. Enorme Regenmengen führten zu Überflutungen, Erdrutschen und vollgelaufenen Straßen und Kellern. Eine 67-jährige Frau kam im Saarland ums Leben, als sie von einem Rettungsfahrzeug erfasst wurde. Ministerpräsidentin Anke Rehlinger (SPD) berichtete von rund 4000 Einsätzen der Rettungskräfte. Die Schäden gehen in die Millionen.

Wetterausblick

  • Mittwoch: 19 bis 28 Grad, im Nordosten Unwetter, ansonsten einzelne Schauer und Gewitter, gelegentlich Sonnenschein.
  • Donnerstag: 19 bis 25 Grad, weiterhin wechselhaft, neben Sonnenschein starke Schauer und Gewitter.
  • Freitag: 18 bis 25 Grad, schwüles und drückendes Wetter, neben Sonnenschein starke Schauer und Gewitter.
  • Samstag: 17 bis 25 Grad, Mix aus Sonnenschein, Wolken und Gewittern mit Unwetterpotenzial.
  • Sonntag: 18 bis 26 Grad, durchwachsen, immer wieder Schauer und Gewitter.
  • Montag: 19 bis 25 Grad, weiterhin sehr wechselhaft, nachmittags Schauer und Gewitter.