Mainz1 2
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Sandra Klima, von der Vereinigung Mainzer City Management, hat zum Pressetermin geladen. Mit dabei: Sandra Klima – vom Verein Mainzer City Management e.V., Thomas A. Klann und Ulrich H. Drechsler vom Verein Unser Mainz, Jan Sebastian – Präsident des Handelsverbands Rheinland-Pfalz, Janina Steinkrüger – die Mainzer Verkehrsdezernentin, und eine Abordnung der Presse. BYC-News war mit David Deichmann vor Ort.

Baustellen im Stadtbereich und auf den Zufahrtsstraßen

v.l.n.r.: Sandra Klima, Ulrich Drechsler, Janina Steinkrüger, Jan Sebastian, Thomas Klann

Seit knapp einer Woche sorgen Baustellen, wie derzeit an der Binger Straße und Windmühlenstraße, für ein großes Ärgernis. Es gibt lange Staus, bei denen Menschen bis zu einer Stunde länger brauchen als gewöhnlich. Einen Termin rechtzeitig zu erreichen ist nahezu unmöglich.

Und nicht nur Pendlern sind verärgert, auch die Einzelhändler im Innenstadtbereich sind genervt. Kunden von außerhalb kommen mit dem derzeitigen Chaos nicht zurecht. Aus dem Parkleitsystem ist zu entnehmen, dass es noch freie Plätze im Parkhaus Schillerplatz gibt, Ortsunkundigen ist es jedoch nicht möglich zu diesem Parkhaus zu gelangen, da sie in einem Gewirr von Einbahnstraßen und Baustellen gefangen sind.

Mangelndes Baustellenmarketing

„Es gibt kein ausreichendes Baustellenmarketing, und dies wurde bereits 2017 kommuniziert. Zwar wurde seinerzeit, in enger Zusammenarbeit mit der Stadt, ein Konzept umgesetzt, welches die Große Langgasse betraf, aber die Zusage der Stadt, sich um ein besseres Baustellenmarketing zu kümmern, wurde leider nicht nachhaltig umgesetzt“, so Frau Klima.

Wir müssen unterscheiden zwischen Baustellenmanagement – welches den Ablauf einer Baustelle koordiniert – und Baustellenmarketing – dem Bereich, in dem eine Baustelle optimal an Kunden, Anwohner und Händler angepasst wird.

Besucher von Außerhalb sind überfordert

„Die Stadt funktioniert nicht mehr, der Verkehr kann weder zu- noch abfließen. Wichtige Verkehrsknotenpunkte und Zufahrten in die Stadt sind abgeschnitten. Bei der Menge der Baustellen braucht es ein übergeordnetes Verkehrsleitsystem, welches den Besuchern der Stadt unmissverständlich klar macht, wie sie überhaupt in die Stadt gelangen können. Ein Parkleitsystem allein reicht nicht aus“, so Drechsler und Klann.

Eine Stadt vorm Kollaps

Wenn kein Kunde in die Stadt kommt, findet natürlich kein Handel statt. Löhne können nicht mehr gezahlt werden. Es wird keine Gewerbesteuer mehr generiert. Der Kollaps einer Stadt droht. Viele Einzelhändler im Innenstadtbereich können ohnehin nur noch überleben, weil sie ihr Geschäft aus der eigenen Immobilie heraus betreiben.

„Wir wollen miteinander reden, nicht übereinander“

Wir fordern die Stadt auf, im Vorfeld zu handeln, die Verkehrslage der betroffenen Gebiete rechtzeitig in Augenschein zu nehmen, dies mit den Vertretern des Handels zu besprechen und ein entsprechendes Baustellenmarketing zu betreiben, und nicht erst zu reagieren, wenn das Verkehrschaos perfekt ist“, so der allgemeine Tenor.

In anderen Städten ist es inzwischen üblich, dass ein Teil des Budgets, welches für entsprechende Baumaßnahmen anberaumt ist, für Baustellenmarketing genutzt wird.

Verkehrsdezernentin zuversichtlich

Der Mainzer Verkehrsdezernentin, Janina Steinkrüger, war der Begriff Baustellenmarketing bislang nicht geläufig. Sie ist jedoch zuversichtlich, dass es zukünftig eine enge Zusammenarbeit mit dem Einzelhandel geben wird, sodass der Zustrom der Kunden besser gewährleistet werden kann. „Es gibt derzeit allerdings 2600 Grabungsanträge im Stadtbereich, also Bauanträge, bei denen es darum geht, dass eine Straße aufgerissen wird. Es ist nicht möglich, jedem gerecht zu werden“, so Frau Steinkrüger.

Fazit:

Die Stimmung untereinander ist gut, es gibt Gesprächsbereitschaft und eine gemeinsame Richtung. Letztlich wollen alle das Gleiche: eine Stadt, in der alles fließt. Bleibt zu hoffen, dass an den runden Tischen mehr als nur Zugeständnisse gemacht werden.