Brand in Hochhaus in Mainz-Oberstadt | Foto: Privat

In der Nacht zu Freitag, 14. Juni 2024 kam es in der Mainzer Oberstadt zu einem Brand im Erdgeschoss eines Hochhauses im Stadtteil Mainz-Oberstadt. Aufgrund der massiven Rauchentwicklung im Gebäude und der hohen Anzahl an Bewohnern, wurden insgesamt 110 Einsatzkräfte mobilisiert. Der Brand führte zu elf Verletzten, die teilweise schwer Rauchvergiftungen erlitten.

Brand in Pizzeria löst Großalarm aus

Der Brand wurde gegen 1:15 Uhr von mehreren Anrufern über den Notruf gemeldet. Die Anrufer berichteten von starker Rauchentwicklung und Hilferufen aus einem Hochhaus in der Hechtsheimer Straße. Sofort wurden beide Löschzüge der Berufsfeuerwehr sowie die Freiwilligen Feuerwehren aus Finthen und Weisenau alarmiert, zusätzlich zu den Kräften des Rettungsdienstes. Bereits auf der Anfahrt erhielt die Feuerwehrleitstelle durch weitere Notrufe die Information, dass es offenbar in einer Pizzeria im Erdgeschoss brenne und das gesamte Erdgeschoss stark verraucht sei. Diese Annahme bestätigte sich bei der Ankunft der ersten Einsatzkräfte. Dichter Qualm drang aus mehreren Eingängen, die Pizzeria stand vollständig in Flammen.

Mehrere verletzte Personen

Sofort nach Eintreffen der Feuerwehr begannen mehrere Trupps unter Atemschutz mit der Durchsuchung des Erdgeschosses, während andere Einsatzkräfte die Flammen bekämpften. Der dichte Rauch machte die Lage äußerst gefährlich. Etwa 20 Personen flohen durch den Rauch und mussten teilweise von der Feuerwehr ins Freie geleitet werden. Vor Ort wurden die betroffenen Personen untersucht, wobei sich herausstellte, dass elf von ihnen Rauchvergiftungen erlitten hatten. Zwei Personen mussten aufgrund ihrer schweren Verletzungen ins Krankenhaus transportiert werden. Zusätzlich mussten etwa 120 Bewohner betreut werden, die sich auf anderen Wegen ins Freie retten konnten. Die umfangreiche Evakuierung und Betreuung der Bewohner stellte die Einsatzkräfte vor eine große Herausforderung.

Katastrophenschutz im Einsatz

Für die Betreuung und Versorgung der vielen betroffenen Personen kamen auch Kräfte des Katastrophenschutzes zum Einsatz, darunter je eine Schnelleinsatzgruppe Betreuung und Sanität. Die Abschnittsleitung Gesundheit, bestehend aus einem organisatorischen Leiter und einem leitenden Notarzt, koordinierte die Rettungskräfte. Diese stammten von verschiedenen Hilfsorganisationen wie dem Arbeiter-Samariter-Bund (ASB), dem Deutschen Roten Kreuz (DRK), den Johannitern und den Maltesern.

Oberbürgermeister Haase vor Ort

Die Feuerwehr setzte insgesamt 14 Trupps unter Atemschutz ein, um alle betroffenen Bereiche zu kontrollieren und das Feuer zu löschen. Hierfür wurden zusätzlich die Freiwilligen Feuerwehren aus Bretzenheim und Hechtsheim nachalarmiert. Die Einsatzleitung wurde außerdem durch die Informations- und Kommunikationsgruppe (IuK-Gruppe) der Freiwilligen Feuerwehr Mainz unterstützt. Auch der Oberbürgermeister Nino Haase machte sich vor Ort ein Bild von der Lage. Insgesamt waren seitens der Feuerwehr 16 Fahrzeuge mit 65 Kräften im Einsatz. Der Rettungsdienst und der Katastrophenschutz waren mit 20 Fahrzeugen und 45 Einsatzkräften vor Ort.

Schnelles Eingreifen der Rettungskräften verhindert schlimmeres

Dank der schnellen und ausgesprochen guten Zusammenarbeit aller Feuerwehren, Rettungsdienste, Katastrophenschutzeinheiten sowie der Polizei konnten Schwerverletzte vermieden werden. Zudem konnte eine Ausbreitung des Brandes und der Rauchentwicklung auf weitere Gebäudeteile verhindert werden, sodass alle Wohnungen bewohnbar blieben. Ab 4 Uhr konnten die ersten Bewohner in ihre Wohnungen zurückkehren.

Empfehlung der Feuerwehr

Die Feuerwehr betont erneut, dass eine Flucht durch verrauchte Bereiche wie Treppenhäuser oder Flure lebensgefährlich ist. Im Brandfall sollten andere Fluchtwege genutzt werden oder man sollte in der rauchfreien Wohnung bleiben und sich am Fenster oder über den Notruf 112 bemerkbar machen. Bereits wenige Atemzüge im Rauch können tödlich sein, zudem verliert man schnell die Orientierung.

Kriminalpolizei ermittelt

Während des Einsatzes wurde die verwaiste Wache 1 der Berufsfeuerwehr durch die Freiwilligen Feuerwehren aus Bretzenheim und Marienborn besetzt. Die Ermittlungen zur Brandursache wurden von der Kriminalpolizei aufgenommen. Die Feuerwehr kann weder hierzu noch zur Schadenshöhe Angaben machen. Die Pizzeria im Erdgeschoss des mehrstöckigen Hochhauses wurde durch den Brand komplett zerstört.