70 Jahre Ingelheimer Hafenfest – dieses runde Jubiläum wird am letzten Juli-Wochenende auf der Jungau standesgemäß begangen. Von Freitag, 26. Juli, bis Sonntag, 28. Juli, wird auf dem Festgelände am Frei-Weinheimer Rheinufer eine große Party gefeiert. Die Gäste erwartet ein volles Programm mit Live-Musik, Wein- und Essensständen, Biergarten und Fahrgeschäften. Dazu können sich Besucherinnen und Besucher im Jubiläumsjahr auf einen besonders großen Künstlermarkt und zahlreiche (Mitmach-)Angebote für den Nachwuchs freuen. Auf den beiden Bühnen auf dem Festgelände sorgen verschiedene Livebands für Partylaune. Die Ingelheimer Weingüter schlagen ihre Zelte unter den Weiden am Rheinufer auf und schenken dort ihre leckeren Weine aus. Große Sonnensegel und eine romantische Beleuchtung in den Abendstunden schaffen ein stimmungsvolles Ambiente. Treffpunkt für junge Leute ist die Chill-out-Area auf dem Festgelände, zu der das Jugend- und Kulturzentrum Yellow einlädt. Am Samstag gibt es für alle Gäste außerdem die Möglichkeit, mit dem Heißluftballon aufzusteigen und die Aussicht zu genießen. Auch der beliebte Oldtimer-Treff bereichert im Jubiläumsjahr wieder das Festprogramm.

Premiere war 1954

Als das Hafenfest vor 70 Jahren aus der Taufe gehoben wurde, wusste niemand so recht, wie sich dieses ambitionierte Projekt entwickeln würde. Die Idee für ein Volksfest am Frei-Weinheimer Rheinufer hatte Erich Heep, damals Stadtratsmitglied und DLRG-Vorsitzender. Sein Ziel war es, eine Art „zweites Rotweinfest“ in Frei-Weinheim zu etablieren, um damit den Stadtteil aufzuwerten. Die Premiere fand vom 24. bis zum 26. Juli 1954 statt – getragen von den Frei-Weinheimer Vereinen und organisiert vom Gewerbe- und Verkehrsverein. Auf dem Festgelände am Ende des Sportplatzes unter den alten Eichen wurde ein Zelt für rund 1.800 Gäste aufgestellt. Dutzende Fahnen und eine lange Lichterkette schmückten das Areal. Eröffnet wurde das Hafenfest anno 1954 von „Vater Rhein“ (alias Franz-Josef Bockius) und Rotweinkönigin Hilde II..

Für die Gäste aus Nah und Fern wurde schon beim ersten Hafenfest ein vielseitiges Programm geboten: Zwei Tanzböden, ein Vergnügungsplatz mit Scooter und Rummel lockten tausende Besucherinnen und Besucher an. Eine enge Verbindung gab es zwischen Hafenfest und Rhein. Gebannt verfolgten die Festgäste die zahlreichen Aktionen auf dem Wasser: Fischerstechen, Lampionfahrten, Flaschentauchen, Fackelschwimmen, Wasserski und vieles mehr standen auf dem Programm. Nach Einbruch der Dunkelheit erfreute ein illuminierter Wasserfall auf dem Rhein das Publikum. Um die Unkosten zu decken, wurde beim ersten Hafenfest ein Obolus von 60 Pfennig für das Festabzeichen verlangt.

Eintritt wird beim Ingelheimer Hafenfest längst nicht mehr erhoben

Und auch die Organisation liegt in anderen Händen. Seit 2019 wird das Fest von der Ingelheimer Kultur und Marketing GmbH (IkUM) organisiert. In den letzten Jahren wurde das Konzept Schritt für Schritt weiterentwickelt und das Hafenfest mit neuen Ideen angereichert. Mit Erfolg, denn das Volksfest in Frei-Weinheim erfreut sich Jahr für Jahr zunehmender Beliebtheit.

Mit einem weiteren Novum wartet das Hafenfest im Jubiläumsjahr 2024 auf: Erstmals wird auf dem Festgelände der Ingelheimer „Vater Rhein“ gekürt. „Vater Rhein“ als Identifikationsfigur für das Hafenfest, das gab es schon vor 70 Jahren. Bei der Premiere im Juli 1954 schlüpfte Franz-Josef Bockius in diese Rolle. Ausgestattet mit Stola und Dreizack eröffnete er das Festprogramm – tatkräftig unterstützt von seinen „Rheintöchtern“ und den Ingelheimer Rotweinmajestäten. Die Idee der Organisatoren, „Vater Rhein“ auf dem Hafenfest auftreten zu lassen, ging auf ein gängiges Motiv zurück: der Flussgott als Personifikation des Rheins, der mit seinem Wasser für die Fruchtbarkeit des Landes sorgt.

Bis 1962 spielte „Vater Rhein“ eine tragende Rolle beim Hafenfest, bevor er außer Dienst gestellt wurde. Erst 2021 wurde das Motiv wieder aufgegriffen. Drei Jahre lang verkörperte Andreas Bockius, bekannt aus der als Stadionsprecher von Mainz 05, den Ingelheimer „Vater Rhein“. Im 70. Jubiläumsjahr wird nun ein neues Kapitel aufgeschlagen. Erstmals können sich Interessierte unter den aktuellen Ingelheimer Kerbe-Jahrgängen von Ober- und Nieder-Ingelheim, Frei-Weinheim, Wackernheim und Heidesheim als „Vater Rhein“ bewerben. Die Kandidatenkür erfolgt im Rahmen eines Wettbewerbs am Eröffnungstag des Hafenfests. Bei einer spannenden Spiel- und Quiz-Show müssen die Kandidaten Wissen, Fitness, Geschicklichkeit und Kreativität unter Beweis stellen.

Gewinner winkt ein toller Preis

Zur Wahrnehmung seiner Pflichten als „Vater Rhein“ stellt ihm die IkUM ein Jahr lang kostenfrei ein Dienst-E-Bike zur Verfügung.

Der Wettbewerb startet am Freitag, 26. Juli um 18 Uhr an der Bühne auf dem Festgelände. Die Spielleitung übernimmt Andreas Bockius zusammen mit Ann-Kathrin Harth, Rotweinkönigin a.D. Unterstützt werden die Spielleiter von der Ingelheimer Rotweinkönigin Lina I. und der Heidesheimer Erntekönigin Kim I..

Aufgabe des künftigen „Vater Rhein“ wird es sein, für die Dauer von einem Jahr als Repräsentant für die Stadt zu werben und die Verbindung des Hafenfestes mit Ingelheim und mit dem Rhein zu verkörpern. Als Pendant zur Ingelheimer Rotweinkönigin und zur Heidesheimer Erntekönigin wird „Vater Rhein“ übers Jahr hinweg auch repräsentative Termine wahrnehmen. Dabei steht er als Symbol für Nachhaltigkeit, Natur und für die kostbare Ressource Wasser.

Wer sich für das Amt des „Vater Rhein“ bewerben möchte, kann sich für den Wettbewerb bis zum 10. Juli 2024 per E-Mail an open@ikum-ingelheim.de anmelden.