Kaminofen, Bildquelle: unsplash.com

Viele Menschen träumen davon, ihren eigenen vier Wänden durch einen Ofen eine noch schönere Atmosphäre zu verleihen. Ein Ofen wird mit Wärme und Gemütlichkeit assoziiert. Zudem verspricht er Ästhetik und einen romantischen Charme, sodass er eine Bereicherung für die Innenarchitektur darstellen kann. Aber auch praktische Überlegungen spielen oftmals eine Rolle: Ein Ofen bietet mehr Unabhängigkeit von Heizsystemen sowie Kosteneinsparungen; gegebenenfalls kann er zusätzlich zum Kochen oder Backen verwendet werden. Je nach Art von Ofen gibt es daher unterschiedliche Vor- sowie Nachteile, die es zu berücksichtigen gilt. Zudem stellt sich stets die Frage, was überhaupt sicher und erlaubt ist? Hier kommt daher ein großer Leitfaden, um einen Überblick zu erhalten – und darauf basierend eine optimale Lösung für den Einzelfall zu finden.

Verschiedene Arten von Öfen

Nicht jeder Ofen kann in jedem Wohnraum installiert werden. Zudem eignen sich verschiedene Orte für unterschiedliche Einsatzzwecke. Wer sich mit dem Thema noch nicht auskennt, sollte sich daher erst einmal informieren, welche Arten von Öfen es gibt und welche Vor- sowie Nachteile diese jeweils mit sich bringen. Zu den beliebtesten Varianten gehören:

  1. Kaminöfen, die für ihre gemütliche Atmosphäre und ihre ansprechende Ästhetik beliebt sind. Sie eignen sich für die klassische Holzverbrennung und gelten damit als unkompliziert sowie als optimale „Notfallheizung“ an kalten Wintertagen. Allerdings kann ihre Temperatur kaum gesteuert werden, sodass es in den Innenräumen auch schnell zu warm wird. Mögliche Probleme bei der Holzbeschaffung, die Rauchentwicklung sowie der vergleichsweise hohe Reinigungs- und Wartungsaufwand gelten ebenfalls als potenzielle Nachteile.
  2. Pelletöfen, die gerne als Alternative oder Ergänzung zur Heizung genutzt werden. Bei ihnen steht nicht der wohnliche Aspekt im Vordergrund, sondern der praktische. Pelletöfen überzeugen durch ihre automatisierte Zufuhr von Brennmaterial, ihre effiziente Verbrennung, einfache Bedienung sowie geringe Rauchentwicklung. Allerdings ist es genau diese Automatisierung, die einen zusätzlichen Strombedarf generiert, und zudem können Pellets je nach Region schwierig zu beschaffen oder teuer sein.
  3. Gasöfen, die für ihre bequeme Bedienung bekannt sind und eine saubere Verbrennung gewährleisten. Zudem entfällt der Aufwand sowie die Lagerung von Brennmaterial. Allerdings entsteht dadurch auch eine gewisse Abhängigkeit von der Gasversorgung und Gasöfen bieten nur einen geringen ästhetischen Charme.
  4. Dauerbrandöfen, deren größer Vorteil in der langen Brenndauer liegt – wie der Name bereits vermuten lässt. Dadurch ermöglicht er eine effiziente Verbrennung und er kann mit einem hohen Wirkungsgrad kontinuierlich betrieben werden. Somit eignet sich der Dauerbrandofen je nach Einsatzzweck und -bereich sogar als Hauptwärmequelle und als Alternative zur klassischen Heizung. Das bedeutet Unabhängigkeit sowie Kosteneinsparungen. Allerdings dauert es zuerst einige Zeit, bis die Betriebstemperatur erreicht ist und die ästhetische Vielfalt ist geringer als bei einigen anderen Öfen.
  5. Elektrische Öfen, die ganz ohne Brennmaterial betrieben werden können und daher vor allem zum Heizen genutzt werden. Sie sind mobil, individuell einsetzbar und einfach in der Bedienung. Allerdings bieten sie weniger Atmosphäre und bei längerem Gebrauch sind die Betriebskosten durch den Stromverbrauch vergleichsweise hoch.
  6. Kachelöfen, die durch ihr traditionelles Design und ihren Charme bestechen. Sie werden daher oft aus ästhetischen Gründen in den Wohnräumen verbaut, bieten aber auch eine hohe Energieeffizienz, um im Winter die Heizkosten zu senken. Dafür dauert der Aufheizprozess länger als bei vielen anderen Modellen, die Anschaffungskosten sind höher und es ist eine professionelle Installation notwendig.
  7. Gelöfen, bei denen keine Rauchentwicklung stattfindet und auch der Installationsprozess entfällt. Sie lassen sich mobil und unkompliziert als Wärmequelle einsetzen, haben allerdings eher eine geringe Heizleistung und Brenndauer. Für den Einsatz in den eigenen vier Wänden sind sie daher nur in Notfällen geeignet, um beispielsweise eine ausgefallene Heizung zu überbrücken.

Wer über den Einbau eines Ofens nachdenkt, muss also viele Aspekte berücksichtigen, von finanziellen Fragen bis hin zum persönlichen Geschmack. Dabei sollten nicht nur die anfänglichen Kosten bedacht werden, sondern auch der finanzielle und Zeitaufwand auf lange Sicht – dann amortisieren sich einige der genannten Öfen nach einigen Jahren sogar.

Ofen einbauen: Was ist möglich und erlaubt?

Die Frage, ob ein Ofen im eigenen Zuhause eingebaut werden kann und in welcher Form, hängt auch von der Rechts- sowie Sicherheitslage im Einzelfall ab. Denn nicht überall dürfen Öfen installiert werden und es gelten strenge Vorschriften für die Platzwahl, die Installation, die Wartung & Co. Mieter, die einen Ofen einbauen möchten, benötigen hierfür die Erlaubnis des Vermieters und müssen meist selbst die Kosten tragen. Fragen kann sich dennoch lohnen, denn manchmal stimmen die Vermieter den Umbauten zu, um den Wert der Wohnräume zu steigern. Eigentümer genießen demgegenüber mehr Freiheiten, um einen Ofen einzubauen. Es müssen allerdings folgende Punkte berücksichtigt werden:

  • Lokale Bauvorschriften, denn diese können sich je nach Region unterscheiden. Erst einmal muss also geprüft werden, ob im eigenen Fall der Einbau eines Ofens möglich ist und unter welchen Voraussetzungen.
  • Genehmigungen, die gegebenenfalls eingeholt werden müssen, noch bevor mit dem eigentlichen Einbau begonnen wird.
  • Art des Ofens, sprich er muss zu den rechtlichen Rahmenbedingungen, den individuellen Ansprüchen sowie dem Einsatzweck passen.
  • Verfügbarkeit und Lagerung des Brennmaterials, um sicherzustellen, dass der Ofen überhaupt betrieben werden kann. Zudem muss die Lagerung des Brennmaterials trocken und sicher möglich sein.
  • Sicherheitsabstände, die zu brennbaren Materialien einzuhalten sind. Vor allem in Wohnräumen mit Mobiliar, Teppichen, Dekoration & Co kann dies schwerfallen – hier ist der Abstand aber umso wichtiger, um Unfälle zu verhindern.
  • Raumgröße, die immer dann relevant ist, wenn der Ofen auch oder ausschließlich zum Heizen genutzt werden soll.
  • Belüftung, denn der Rauch sowie die Abgase müssen zuverlässig abgeleitet werden, um eine Gesundheitsgefährdung der Bewohner auszuschließen. Deshalb ist eine Installation und regelmäßige Wartung durch Fachpersonal unerlässlich. Dementsprechend ist für den Betrieb der allermeisten Öfen ein Kamin oder Schornstein unverzichtbar und er muss gegebenenfalls nachgerüstet werden, falls möglich.
  • Reinigung, die neben der Wartung wichtig ist und ebenfalls in regelmäßigen Abständen durchgeführt werden muss. Nur so wird sichergestellt, dass der Ofen für lange Zeit sowie sicher betrieben werden kann.

Es lohnt sich also, sich ausgiebig professionell beraten zu lassen, um die individuellen Möglichkeiten sowie die jeweiligen Vor- und Nachteile kennenzulernen. Entscheiden Sie sich anschließend für den Ofen, so ist die realistische Kalkulation der nächste sinnvolle Schritt.

Kaminofen, Bildquelle: pexels.com

Tipps, um den Ofen zuhause sicher zu betreiben

Diese Grundregeln einzuhalten, wie die professionelle Installation oder die Sicherheitsabstände, ist also bereits ein wichtiger Grundstein, um einen Ofen im eigenen Zuhause sicher zu betreiben. Doch es gibt noch weitere Tipps, die dabei helfen, potenzielle Unfälle zu verhindern:

  • Die ausreichende Luftzufuhr und Belüftung müssen jederzeit sichergestellt sein. Deshalb ist es wichtig, diese regelmäßig zu überprüfen und schnell zu handeln, falls ungewöhnliche Gerüche oder andere Besonderheiten bemerkt werden.
  • Sowohl ein Feuermelder als auch ein Kohlenmonoxid-Detektor sollten installiert werden, um in Notfällen schnell handeln und schlimmere Folgen verhindern zu können.
  • Die Bewohner müssen sich mit der korrekten Anwendung und Brennstoffnutzung auskennen, um den Ofen fachgerecht zu bedienen. Es ist zudem dafür Sorge zu tragen, dass kleine Kinder und Haustiere vor einem offenen Feuer geschützt sind und in der Nähe des Ofens stets beaufsichtigt werden.
  • Bei der Anzündung ist besondere Vorsicht geboten, weil der Abstand zum Ofen gering ist und eventuell Schutzgläser oder ähnliche Vorrichtungen meist geöffnet werden müssen. Deshalb dürfen nur geeignete Anzündmethoden genutzt werden und niemals dürfen leicht entzündliche Flüssigkeiten wie Benzin zur Anwendung kommen.
  • Richtiges Lüften ist stets wichtig, aber mit einem Ofen umso mehr. Denn eine gute Belüftung verbessert die Luftqualität im Raum, insbesondere bei einer längeren Betriebsdauer des Ofens.
  • Eine unterschätzte Gefahr bei Öfen ist die Überhitzung, wenn diese nicht sachgemäß genutzt werden. Es gilt, sie nicht mit Brennmaterial zu überladen und die Betriebstemperaturen einzuhalten.

Zuletzt ist es stets gut, einen Notfallplan zu haben. Je nach Art des Ofens sollten also potenzielle Unfälle wie Verbrennungen, Feuer, ein verstopfter Abzug oder ähnliche Ereignisse durchgespielt werden. So wissen die Bewohner im Fall der Fälle sofort, wie sie richtig reagieren oder wo sie passende Utensilien wie einen Feuerlöscher finden – und so können sie ihren neuen Ofen umso sorgenfreier genießen.