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Symbolbild Polizei

Die Kriminalitätslandschaft hat sich durch Megatrends wie Digitalisierung und Internationalisierung stark verändert. Um diesen dynamischen Entwicklungen gerecht zu werden, hat das rheinland-pfälzische Innenministerium im Juni 2023 eine Projektgruppe eingesetzt, um eine umfassende Reform der Kriminalpolizei zu initiieren. Ziel dieser Reform ist es, die Effektivität der Kriminalitätsbekämpfung zu sichern und zukunftsfähig zu gestalten. Im Zentrum steht ein neues Organisationsmodell, das ab dem 1. Juli 2024 in den fünf regionalen Polizeipräsidien umgesetzt wird.

Analyse und neue Strukturansätze

Vor der Umstrukturierung wurden umfangreiche Analysen zur Kriminalitätsentwicklung durchgeführt. Diese Analysen zeigten, dass im digitalen Zeitalter die Bedeutung des Tatorts abnimmt, da Straftaten oft ortsunabhängig begangen werden. Die neue Struktur der Kriminalpolizei setzt daher auf delikts- und täterorientierte Ansätze sowie spezialisierte Einheiten wie Cybercrime-Kommissariate, um die Kriminalitätsbekämpfung effektiver zu gestalten. Anfang des Jahres wurden bereits Ermittlungsgruppen für die „Zentrale Anzeigenbearbeitung“ einfacher Kriminalitätsformen eingeführt und in eigenständige Fachkommissariate überführt.

Größere Organisationseinheiten und Regionalkommissariate

Innenminister Michael Ebling betonte die Notwendigkeit, Organisationsstrukturen zu bündeln, um effektiver auf Belastungsspitzen reagieren zu können. Größere Organisationseinheiten sind flexibler und können neue Schwerpunktsetzungen besser umsetzen. Sieben Regionalkommissariate, darunter Standorte in Alzey, Bitburg, Germersheim, Landstuhl, Remagen, Simmern und Westerburg, sollen die kriminalpolizeiliche Expertise auch in ländlichen Regionen stärken und einen Querschnitt einfacher und mittlerer Kriminalitätsformen bearbeiten.

Cybercrime-Kommissariate und neue Ausbildungswege

In eigenständigen Cybercrime-Kommissariaten werden künftig herausragende Ermittlungsverfahren bearbeitet, die besondere technische Expertise erfordern. Eine Cybercrime Task Force unterstützt die örtlichen Polizeibehörden bei schwerwiegenden Cybersicherheitsvorfällen. Zusätzlich zu den organisatorischen Veränderungen wird ab Oktober 2024 im Bachelorstudiengang „Polizeidienst“ der Direkteinstieg in die Kriminalpolizei ermöglicht. Dies soll sowohl der Schutz- als auch der Kriminalpolizei zugutekommen und die Ausbildung weiter spezialisieren.