Vor dem für Montag, 23. September 2024 von Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) einberufenen Autogipfel fordert die Gewerkschaft IG Metall ein schnelles Förderpaket zur Ankurbelung des Verkaufs von E-Autos. Ein Sprecher der Gewerkschaft betonte, es sei dringend notwendig, den Absatz von Elektroautos zu fördern. Besonders die SPD setzt sich für eine Abwrackprämie beim Tausch auf E-Autos ein, während Kritik an weiteren Subventionen bereits aus den Reihen der FDP und der Union laut wurde.
Krise in der Automobilindustrie verschärft sich
Die Automobilindustrie, insbesondere Volkswagen, steht derzeit unter starkem Druck. Jüngst sorgte der Konzern mit der Kündigung der tarifvertraglichen Jobsicherung für Aufsehen, was betriebsbedingte Kündigungen ab Juli nächsten Jahres ermöglicht. Auch Werksschließungen sind nicht ausgeschlossen. Der Autogipfel soll Raum für einen Austausch über die aktuelle Lage bieten. Neben Vertretern der größten Automobilhersteller nehmen auch Zulieferer, der Verband der Automobilindustrie (VDA) und die IG Metall an der Konferenz teil.
Förderpaket als Lösungsvorschlag der IG Metall
Die IG Metall fordert ein umfassendes Förderpaket, um die bereits getätigten Investitionen der Hersteller in die E-Mobilität zu stützen und Arbeitsplätze zu sichern. Ein solches Programm könnte zudem den deutschen Automobilkonzernen helfen, sich im internationalen Wettbewerb zu behaupten. Die Gewerkschaft sieht in der Förderung auch ein Konjunkturprogramm und einen industriepolitischen Impuls für den notwendigen Umbau der Branche.
Unterschiedliche Positionen in der politischen Debatte
Die SPD setzt sich für eine sofortige staatliche Maßnahme in Form einer Abwrackprämie ein. Konkret schlägt sie einen Bonus von 6000 Euro für den Kauf eines neuen und 3000 Euro für den Kauf eines gebrauchten E-Autos vor. Die FDP hingegen kritisiert diesen Ansatz scharf. Für FDP-Fraktionsvize Lukas Köhler steht fest, dass der Autogipfel nicht in einem „Subventionsgipfel“ enden dürfe. Stattdessen sollten die Standortbedingungen der Industrie verbessert und auf Subventionen verzichtet werden.
Kritik und Unsicherheit in der Branche
Auch die Union übt Kritik am Autogipfel und fordert mehr Technologieoffenheit. Ein klares Bekenntnis zum Verbrennungsmotor sei notwendig, so die Ansicht von Unionspolitikern. Gleichzeitig warnt der Auto-Experte Ferdinand Dudenhöffer vor den Folgen der aktuellen Diskussionen für den Markt. Durch die Unsicherheit über mögliche Prämien würden viele potenzielle Käufer abwarten, was dem Elektroautomarkt eher schade. Zu viel Aktionismus ohne klare Strategie könne kontraproduktiv sein.