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Anfang dieser Woche (14. Und 15.10.2019) unterzeichneten zwei weitere Wiesbadener Islamische Gemeinden, die Ahmadiyya Muslim Jamaat  und die Islamische Gemeinde – Ost Westlicher Diwan, gemeinsam mit Integrationsdezernent Christoph Manjura eine der Integrationsvereinbarung mit der Stadt Wiesbaden.

Im September 2007 unterzeichneten erstmals neun Wiesbadener Islamische Gemeinden die Integrationsvereinbarung, ein bundesweit in dieser Form einzigartiges Projekt. Drei weitere Gemeinden folgten im Jahr 2009.

Seit der ersten Unterzeichnung im September 2007 hat die Integrationsvereinbarung eine Menge Früchte in Form von Projekten und Maßnahmen getragen. Diese dienten insbesondere der Verbesserung der Transparenz der Gemeinden, dem Abbau von Berührungsängsten, des stetigen Dialogs und dem Ausbau der Kooperation mit Akteuren der Stadt. Auch die Präventionsarbeit war und ist ein wichtiges Thema.

„Die muslimischen Gemeinden sind kontinuierlich sichtbarer in unsere Stadt geworden, wurden zu Nachbarn und haben sich zu wichtigen Partnern und Akteuren in der kommunalen Integrationsarbeit entwickelt“, so Christoph Manjura. „Die Vereinbarung ist bis heute nie nur ein Stück Papier geblieben und hat auch inhaltlich nicht an Aktualität verloren“.

v.l.n.r.: Integrationsdezernent Christoph Manjura, Oberbürgermeister Gert-Uwe Mende, Umar Aziz (Vorsitzender) und Imam Ferhad Ghaffar | Foto: Stadt Wiesbadem

Beide Gemeinden und viele ihrer Mitglieder sind schon lange in Wiesbaden beheimatet und bringen sich mit viel ehrenamtlichem Engagement in die Stadtgesellschaft ein.

Die Ahmadiyya Gemeinde ist seit 1976 in Wiesbaden beheimatet. Einer breiten Wiesbadener Öffentlichkeit ist die Gemeinde durch den alljährlichen Neujahrsputz, in dessen Rahmen in den Straßen die Spuren der Silvesternacht beseitigt werden, sowie den jährlich stattfindenden „Charity Walk & Run“ zugunsten der Stiftung Bärenherz bekannt.

Seit 2013 ist die Ahmadiyya Muslim Jamaat als Körperschaft des öffentlichen Rechts anerkannt und diesbezüglich anderen Religionsgemeinschaften, wie den beiden großen Kirchen oder den Jüdischen Gemeinden, gleichgestellt. Seit dem gleichen Jahr bietet sie als Partner des Landes Hessen den bekenntnisorientierten Islamunterricht an Grundschulen an.

Die Islamische Gemeinde – Ost Westlicher Diwan gründete sich 2014 in Wiesbaden. Sie hat ihre Räume in der Rheinstraße 75. Besonders ist, dass ihre Mitglieder keiner bestimmten ethnischen Gruppe angehören. Sie kommen u.a. aus Syrien, Irak, Afghanistan, Ägypten, Jordanien, Palästina, Marokko, Tunesien, Algerien, Libyen, Sudan und Somalia. Diese Vielfalt bildet sich auch im Vorstand ab. Die Gemeinde hat sich von Beginn an bis heute sehr stark für geflüchtete Menschen in Wiesbaden eingesetzt und ist für diese, auch bedingt durch die zentrale Lage in der Innenstadt, zu einer beliebten Anlaufstelle geworden.

Mit der Vereinbarung besiegeln beide Seiten die vertrauensvolle Zusammenarbeit auf Augenhöhe sowie die verbindliche systematische Einbindung und Mitwirkungen in der kommunalen Integrationsarbeit.