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Mit Frankfurt werden in der Öffentlichkeit seit Jahren vor allem Banken und die Finanzwelt in Verbindung gebracht. Falsch ist das keineswegs, zog es doch erst jüngst infolge des EU-Austritts Großbritanniens viele Unternehmen in die Metropole am Main. Doch auch in der Technologieindustrie möchte die hessische Stadt in der Zukunft große Schritte machen und so für jede Menge Nachrichten sorgen. Dabei helfen soll vor allem das Aufkommen von 5G, von dem nicht nur der größte Flughafen Deutschlands profitiert.


Telekom rüstet den Frankfurter Flughafen auf

Der neue Mobilfunkstandard 5G wirft in ganz Deutschland seine Schatten voraus und soll schon bald flächendeckend zum Einsatz kommen. Das gilt auch für die Rhein-Main-Region, in der Frankfurt als Wirtschaftshub großen Einfluss besitzt. Deshalb sind die wichtigsten Mobilfunkanbieter schon jetzt dabei, ihre Infrastruktur zu modernisieren. Vor allem Knotenpunkte wie der Frankfurter Flughafen genießen dabei Priorität. Wie der jüngste Bericht von ComputerBase verrät, kümmerte sich die Deutsche Telekom vor Ort um den Ausbau. Zum Einsatz kommt in Zukunft die sogenannte Single-RAN-Technologie, die besonders flexibel eingesetzt werden kann, sowie brandneue Glasfaserleitungen. Bereits seit August 2018 liefen dabei die Planungen, weil rund 23 Wochen für die Modernisierung  eines Standortes aufgewendet werden müssen. Da die Größe des Flughafens die Modernisierung von insgesamt 59 Mobilfunkstandorten erforderte, dauern die Neuerungen circa anderthalb Jahre. Neben der Deutschen Telekom wirkte ebenfalls der Netzausrüster Ericsson, nicht jedoch das große chinesische Unternehmen Huawei, an den Modernisierungen mit. Die Besonderheit an den Veränderungen war, dass sie zum überwältigenden Teil nachts stattfanden.

Laut dem Magazin connect ist Frankfurt ohnehin bereits gut aufgestellt, wenn es um Mobilfunknetze geht. Innerhalb Deutschlands besitzt Vodafone die beste Infrastruktur und hängt die Telekom sowie Telefónica/O2 klar ab. Mit den Anstrengungen der Telekom dürfte dieser Abstand mit dem Schritt zum 5G-System verkleinert oder sogar wettgemacht werden. Da der Wettbewerb traditionell das Geschäft belebt, kann das für die Bürger nur Gutes bedeuten. Schließlich möchte Vodafone seinen Spitzenplatz nicht verlieren und Telefónica ebenfalls Boden gutmachen. Alle Unternehmen haben laut Angaben des Magazins ihre eigenen Stärken und Schwächen in den einzelnen Stadtteilen. Vor allem Start-ups wie die Firma Shift sind besonders involviert, wenn es um die Zukunft von 5G in Frankfurt und Umgebung geht. Individualpersonen müssen schließlich in den meisten Fällen technisch nachrüsten und neue Smartphones kaufen, um die Vorteile von 5G nutzen zu können.

Welche Vorteile bringt 5G in Frankfurt und Umgebung?

Der größte Vorteil des 5G-Standards ist die deutlich verbesserte Schnelligkeit. Bis zu 100-mal schneller sollen die Nutzer laut FAZ im Vergleich zu 4G ihre Daten übertragen können. Insbesondere die Industrie möchte von den Entwicklungen profitieren. Ein wichtiger Faktor ist hierbei Network Slicing, das von vornherein für Klarheit sorgt, welche Eigenschaften genau benötigt werden, um die erforderliche Online-Operation zu absolvieren. Einen Nutzen können daraus am Ende zum Beispiel die Hersteller, die das autonome Fahren in den Entwicklungsfokus gestellt haben, ziehen. Hierfür ist ein flächendeckendes Netz ohne jegliche Ausfälle erforderlich, um die höchste Sicherheit zu garantieren. Auch das Glücksspiel im Internet könnte durch die Netzwerkrevolution deutlich profitieren. Schon jetzt sind Tischklassiker wie Online Roulette und Blackjack oder Spielautomaten mobil spielbar, wofür allerdings eindeutig eine WLAN-Verbindung empfohlen wird. Mit 5G könnte sich das nun ändern, sodass Roulette und Co. von jedem Ort der Welt auch ohne WLAN verfügbar sein werden. Dazu kommen Streamingdienste, deren größtes Bedürfnis keine ununterbrochene Übertragbarkeit darstellt, sondern vor allem der Umgang mit großen Datenmengen.

Das verbleibende, aus Sicht vieler Unternehmen große Problem ist der Kostenfaktor, der auf sie zukommt, um die Infrastruktur zu aktualisieren. Das gilt zum Beispiel für die Hersteller von Smart-Home-Produkten, die ihr Portfolio ebenfalls vollständig umstellen müssen, um den gestiegenen Anforderungen Rechnung zu tragen. Da sich der neue Standard jedoch ohne allzu große Zweifel wie seine Vorgänger irgendwann durchsetzen wird, ist die Frage, wann genau dies der Fall ist. Bis dahin haben die Unternehmen jedoch nach wie vor den Zwang, Geld verdienen zu müssen, um positive Quartals- bzw. Jahresergebnisse zu erzielen. Die Kosten in ganz Europa sollen sich für den Netzausbau auf eine halbe Billion Euro belaufen. Entsprechend dieser hohen Zahlen könnte sich die Entwicklung noch ein wenig hinziehen und bis zur Vervollständigung einige zusätzliche Jahre in Anspruch nehmen. Dann ist auch in Hessen allgemein und in Frankfurt im Speziellen der neueste Stand der Technik sichergestellt. Von diesem profitieren am Ende schließlich sowohl die individuellen Nutzer als auch die Unternehmen unterschiedlicher Branchen.