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Der Siegeszug der Elektromobilität scheint unaufhaltsam. Vor allem in den westlichen Industrieländern nimmt der Anteil an neuzugelassenen Fahrzeugen mit einem elektronischen Antrieb immer weiter zu. Hierfür gibt es zwei Gründe, erstens nimmt der Klimaschutz in der Bevölkerung einen immer wichtigeren Stellenwert ein und zweitens nimmt der Druck der Politik auf die Automobilhersteller den Schadstoffausstoß ihrer Fahrzeuge zu senken immer weiter zu. Das Ziel ist klar: Null Emissionen! Autos sollen also genauso wenig Schadstoffe ausstoßen wie ein gratis Casino Bonus Geld kostet, nämlich null. Während einige Länder wie etwa Schweden bereits vorpreschten und dem Verbrennungsmotor ein Enddatum verpassen, zog nun auch die Europäische Union nach.

Erst kürzlich einigten sich Staats- und Regierungschefs aller 27 Mitgliedsstaaten auf ein gemeinsames Maßnahmenpaket mit dem Namen „Fit for 55“. Hinter diesem Namen verbirgt sich auch das Ziel der Maßnahmen. Die EU-Mitgliedsstaaten möchten bis 2030 den CO2-Ausstoß um 55 Prozent senken. Bis zum Jahre 2050 soll die EU sogar gänzlich klimaneutral sein. Kritiker halten dies für ein ambitioniertes Ziel oder sogar unrealistisch. Ein Teil dieses Maßnahmekatalogs beschäftigt sich explizit mit der Mobilität. Für Pkw sowie leichte Nutzfahrzeuge gelten gemäß den neuen Richtlinien, dass bis 2030 der Emissionsausstoß um 55 Prozent und bis 2035 sogar um 100 Prozent reduziert werden muss. Dies wird ohne Zweifel gravierende Folgen haben und genau mit diesen beschäftigen wir uns in diesem Artikel.

Der Teufel steckt im Detail

Lassen wir zunächst die Kritiker dieses Beschlusses zu Wort kommen. Diese Gruppe verkörpert im Moment niemand so sehr wie der Verband der Automobilindustrie (VBA). Deren Kritiker warnen davor, dass dieser Beschluss die Fahrzeughersteller vor schier unlösbare Aufgaben stelle und verheerende Folgen haben könne. Der auch als Lobbygruppe der Autobauer bekannte VBA stützt seine Schlussfolgerung auf zwei Säulen. Ein Detail aus dem Vertragswerk des Beschlusses sowie auf den momentanen Zustand der Infrastruktur in Europa.

Es ist kein Geheimnis, dass einige EU-Mitgliedsstaaten wohlhabender sind als andere.

Der VBA sieht genau hier das große Problem, denn beim Ausbau der Infrastruktur und hier vor allem bei den Ladestationen von Elektroautos könnte es zu einem Europa mit zwei Geschwindigkeiten kommen. Momentan befinden sich nämlich 70 Prozent aller Ladestationen in der EU mit Deutschland, Frankreich sowie den Niederlanden in nur drei Ländern. Dazu kommt, dass der Plan vorsieht, dass der Schadstoffausstoß EU-weit um 55 Prozent zurückgehen muss. Wenn also ärmere Länder das nötige Tempo bei der Umsetzung nicht mitgehen können, dann müssten reichere Länder wie Deutschland ihren Schadstoffausstoß noch weiter reduzieren, um dies zu kompensieren.

So reagiert die Autobranche

Für die Autobauer hat der Beschluss, auf den Verbrennungsmotor zu verzichten, natürlich direkte Folgen. Sie stehen vor einer Herausforderung, die sich jedoch auch als Chance herausstellen kann. Zurzeit scheint die Verteilung auf Deutschlands Straßen noch klar zu sein. Lediglich 700.000 Elektroautos sowie Plug-In-Hybride stehen 46 Millionen Benzin- bzw. Dieselfahrzeuge gegenüber. Die Autohersteller haben nun die Aufgabe dieses Kräfteverhältnis umzukehren, was angesichts des Durchschnittsalters eines deutschen Pkws von 9,8 Jahren einer Herkulesaufgabe gleicht. Es gibt jedoch Licht am Ende des Tunnels.

Die meisten Autobauer haben sich nämlich bereits auf ein Ende des Verbrennungsmotors eingestellt. Volvo hat beispielsweise bereits selbst dem Verbrennungsmotor mit 2030 ein Enddatum verpasst, das gleiche Ziel hat sich auch Ford gesetzt, Audi wird das letzte Modell mit einem Verbrennungsmotor bereits 2026 herstellen und bis 2033 dann endgültig umsteigen. Die Auswirkungen auf die Produktionsstandorte in Deutschland sind natürlich enorm. Die Hersteller in Deutschland wie etwa Ford, VW, BMW, Mercedes und Opel investieren riesige Summen in ihre Standorte, um auf die Produktion von Autos mit E-Antrieb umzustellen. Ob und inwieweit Arbeitsplätze in Mitleidenschaft gezogen werden, bleibt jedoch abzuwarten.

Die Folgen für das Straßenbild

Die Umstellung von einer Mehrheit von Autos mit einem Verbrennungsmotor hin zu einer Mehrheit von Autos mit E-Motor wird nach und nach immer sichtbarer werden. Bereits heute merkt man, dass man im Straßenverkehr immer mehr Verkehrsteilnehmer mit Elektrofahrzeugen entdeckt. Dies wird natürlich noch weiter zunehmen, man wird in den nächsten Jahren immer mehr Autos beim Beschleunigen surren statt röhren hören. Eine größer werdende Anzahl an Elektrofahrzeugen oder Fahrzeugen mit einem alternativen Antriebssystem wie etwa Wasserstofffahrzeugen benötigt eine dieser entsprechenden Infrastruktur.

Für Elektroautos bedeutet das, dass es zwingend mehr Ladestationen braucht, um mit dieser Umstellung Schritt halten zu können. Vereinzelt kann man dies bereits seit einigen Jahren entdecken. Der amerikanische Elektroauto-Hersteller Tesla hat etwa bereits vor Jahren damit begonnen, Ladestationen an deutschen Autobahnraststätten zu bauen. Zu einem veränderten Straßenbild mit mehr Ladestationen trägt auch die Initiative „Fit for 55“ der EU bei. Es wurde mit ihr nämlich ebenfalls beschlossen, dass mindestens alle 60 km eine Ladestation auffindbar sein muss. Da die Hersteller von Nutzfahrzeugen wie Busse oder Lkws vermutlich statt auf den Elektromotor auf einen Wasserstoffantrieb setzen, wurde hierbei ebenfalls ein Limit für Tankstellen für Brennstoffzellenfahrzeuge von 150 km gesetzt.

Auch das Landschaftsbild wird sich ändern

Die Abschaffung von Verbrennungsmotoren ist lediglich ein Grund, der dazu beiträgt, dass sich das Landschaftsbild Deutschlands deutlich verändern wird. Den Mitgliedsstaaten der EU geht es nämlich nicht einzig und allein darum, Autos mit Verbrennungsmotoren aus dem Verkehr zu ziehen. Vielmehr muss man das Gesamtziel der EU im Auge behalten und das besteht daraus, den CO2 -Ausstoß zu senken. Verbrennungsmotoren tragen lediglich dazu bei, dass Europa CO2 ausstößt, sie sind jedoch nicht der einzige Verursacher.

Mit der Abschaffung der Verbrennungsmotoren löst sich zwar ein Verursacher auf, jedoch könnte das Problem nur umgeschichtet werden. Elektrofahrzeuge benötigen schließlich Strom und dieser wird selbstverständlich nicht mehr aus Kohlekraftwerken kommen. Ganz im Gegenteil, auch die Energieerzeuger werden sich umstellen müssen. Bis 2030 müssen diese nämlich 40 Prozent des Stroms aus erneuerbaren Energien gewinnen. Das bedeutet, dass man in Deutschland in Zukunft wesentlich mehr Windräder und Photovoltaikanlagen zu sehen bekommen wird.

Die finanziellen Folgen für die Bevölkerung

Die Menschen werden sich auf deutlich steigende Kosten von Kraftstoffen einstellen müssen, dies gilt sowohl für Benzin, Diesel, Heizöl und sogar Kerosin. Dazu kommt der nicht unerhebliche Anschaffungspreis neuer Elektroautos. Damit all dies die Bürger nicht in den Ruin treibt, planen die EU und einzelne Mitgliedstaaten, die Bürger zu entlasten. Beispielsweise beträgt der Zuschuss zum Kauf eines E-Autos in Deutschland bis zu 10.000 Euro.