Saarbrücken. Bleiben Busse und Saarbahn bald stehen? Das könnte passieren, wenn die Tarifverhandlungen zwischen der Gewerkschaft Verdi und dem Kommunalen Arbeitgeberverband (KAV) scheitern. Verdi fordert einen Einstiegslohn für Busfahrer von 2800 Euro.

An diesem Montag starten die Tarifverhandlungen. „Die Arbeitgeberseite zeigte sich zwar bisher verständnisvoll und kooperativ, das reicht jedoch nicht“, sagt Verdi-Verhandlungsführer Christian Umlauf. So habe der KAV eine lange Laufzeit einer möglichen Tarifeinigung angeboten. Doch Verdi fordert mehr: Im Kern gehe es um einen Einstiegslohn von 2800 Euro für Busfahrer.
Dies ist laut Umlauf auch nötig, weil es einen Mangel an Busfahrern gebe: Bundesweit seien 6000 gemeldete Stellen nicht besetzt. Doch nicht alle vakanten Stellen würden auch gemeldet. Für die nächsten Jahre rechnet Verdi damit, dass die Personallücke bundesweit auf 50 000 Mann anwächst – im Saarland würden demnach 1000 Busfahrer fehlen.
Rund 1000 Beschäftige sind laut Umlauf bereit, in einen Warnstreik zu gehen, wenn die Verhandlungen stocken: Diese arbeiteten bei der Saarbahn und Saarbahn Netz in Saarbrücken, der NVG und FSN in Neunkirchen, der KVS in Saarlouis sowie der VVB in Völklingen: „Wir sind sehr stark organisiert. Die Tarifkommission hat schon bisher ihre Kraft unter Beweis gestellt, wenn sie es musste. Mich würde es nicht wundern, wenn bei einem negativen Ausgang der Verhandlungen sich die Beschäftigten im ÖPNV in Vorbereitungen für kurzfristige Warnstreiks begeben“, sagt Umlauf.