Homburg. Die Prognos AG hat den Zukunftsatlas 2019 vorgestellt. Darin bewertet das Institut auf Basis von Daten des wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Lebens, wie sich die 401 Städte und Kreise Deutschlands entwickeln werden. Das Saarland schneidet dabei schlecht ab. Mit Platz 254 ist der Saarpfalz-Kreis noch der beste unter den schlechten.
Die wirtschaftliche Lage Deutschland sei allgemein gut, teilt die Prognos AG mit.

Bevölkerung und die Zahl der Arbeitsplätze seien in den letzten Jahren gestiegen. Doch der Anstieg sei ungleich verteilt. Demnach gab es in 36 von 401 Städten und Kreisen einen Zuwachs von über 10 Prozent an Arbeitsplätzen. Im Oberallgäu waren es 14,4 Prozent – im Saarland 3,2 Prozent, der drittschlechteste Wert im Ländervergleich.

Weniger Zuwachs an Arbeitsplätzen gab es nur in Thüringen (2,5 Prozent) und Sachsen-Anhalt (2,9). Und auch in der Gesamtbewertung der Zukunftschancen ist es in der Regel nur der Osten, der schlechter abschneidet als das Saarland.

Den besten unter den schlechten Plätzen holte der Saarpfalz-Kreis mit Platz 254. Es folgen Saarlouis (260), St. Wendel (281) und Merzig-Wadern (330). Am schlechtesten unter den saarländischen Kreisen schneidet Neunkirchen mit Rang 362 ab. Das Schlusslicht bundesweit bildet Stendal.

Wie der Zukunftsatlas 2019 zeigt, sind die Städte die Motoren des wirtschaftlichen Wachstums. Von Ballungszentren wie Frankfurt am Main oder München profitiert auch deren Umland. Genau darin liegt aber das Problem des Saarlands: Diese Motoren fehlen.

Verlierer ist Saarbrücken

Die Prognos AG präsentiert auch die zehn größten Verlierer. In diesem negativen Vergleich landet Saarbrücken bundesweit auf dem neunten Platz. Im Jahr 2004 belegte die Landeshauptstadt bundesweit im bundesweiten Chancenvergleich noch den 189. Rang – in diesem Jahr ist es der 327. Rang.

Auch das benachbarte Kaiserslautern ist keine Hilfe. Im Gegenteil. Im Negativ-Vergleich ist Kaiserslautern-Land der größte Verlierer: von Platz 85 auf Platz 306 in 15 Jahren. Die Stadt belegt in dem Negativ-Ranking Platz 10 – von 84 auf 221 in 15 Jahren.

Der Zukunftsatlas beruhe ausschließlich auf Daten, politische Absichtserklärungen seien bewusst nicht berücksichtigt worden, teilt die Prognos AG mit. Zu den erhobenen Daten gehören wirtschaftliche Kategorien wie: Dichte und Quote an Arbeitsplätzen,

Investitionsquote der Industrie oder Anteil an den Top-500-Unternehmen. Aber auch gesellschaftliche Faktoren werden berücksichtigt: zum Beispiel die Kriminalitätsrate, die Abbrecherquote an Schulen oder der Anteil der Hochqualifizierten. Neben dem Ist-Zustand bewertete die Prognos AG auch, wie sich Daten in den letzten Jahren entwickelt haben.

Was ist nun zu tun? Die Prognos AG empfiehlt denen, die schlecht abschneiden, „politisch gegensteuern“.