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| Deutschland ist im Lockdown und viele Menschen hoffen auf Lockerungen ab dem 1. Februar 2021. Doch wenn es nach dem bayerischen Ministerpräsidenten, Markus Söder geht, wird der Lockdown weiter verlängert und sogar noch verschärft.
Pandemie wird uns noch „Monate beschäftigen“
Eigentlich war CSU-Chef Markus Söder beim digitalen Neujahrsempfang an diesem Samstag (09.01.2021) der nordrhein-westfälischen CDU nur als Gast zugeschaltet. Doch dann sprach er Klartext und machte vielen, die auf baldige Lockerungen gehofft hatten einen Strich durch die Rechnung: „Wir müssen den Lockdown, den wir jetzt haben, verlängern und an einigen Stellen auch noch vertiefen“, sagte Söder. Es sei nicht seriös, jetzt zu sagen, im Februar sei alles vorbei. Die Pandemie werde das Land „noch Monate beschäftigen“.
Vergleiche mit der Pest
Der bayerische Ministerpräsident warnte auch vor der Ausbreitung der Virus-Mutation. Dabei verglich er das Virus mit der Pest und sagte: „Corona ist wie die Pestilenz. Sie kriecht in jede Ritze.“
Er habe daher kein Verständnis für Corona-Leugner und auch nicht für Politiker, die versuchten die Lage auszunutzen: „Es erschüttert mich zutiefst, wie die AfD und der ganze Querdenker-Club versuchen, das kaputt zu machen“, erklärte Söder im Hinblick auf die Maßnahmen. Es sei, als würden die zahlreichen Fake News und Lügen dazu führen, dass sich die Menschen in eine Parallelwelt begeben. „Es ist wie eine sektenähnliche Entwicklung. Die Leute werden wie einer Gehirnwäsche unterzogen.“, beschrieb der Ministerpräsident. Auch hier fand er deutliche Worte: „Wir lassen uns unsere Demokratie nicht kaputt machen.“
Dabei würden viel zu viele Menschen nach Schlupflöchern bei den Corona-Maßnahmen suchen oder wegen einzelner Maßnahmen diskutieren. Es würden sich auch viele als Opfer der Pandemie darstellen. Die wahren Opfer seien allerdings die 40.000 Todesopfer, die im Zusammenhang mit dem Virus stünden, so Söder.
Söder zeigt sich auch verständnisvoll
Trotz der klaren Worte und der harten Forderungen zeigte sich Markus Söder auch verständnisvoll. Er könne den Ärger vieler Menschen über die Maßnahmen verstehen. Vor allem den Ärger aus den Betroffenen der Wirtschaft. Er forderte, dass die versprochenen Maßnahmen nun endlich kommen müssten. Die endgültige Auszahlung der Novemberhilfen solle erst ab der kommenden Woche stattfinden.