Das leuchtende gelbe Blütenmeer lockt Honigbienen an, und Wanderimker folgen mit ihren Bienenstöcken oft den blühenden Feldern. Rapshonig ist bei den fleißigen Honigsammlerinnen ebenso beliebt wie beim Menschen. Doch die Pflanze liefert weit mehr als die gesunde Süßigkeit für unser Frühstücksbrötchen.
Der größte Teil der Rapserzeugung landet auf dem Teller
Wegen seines hohen Ölgehalts ist Raps oder lateinisch „Brassica napus“ auch die wichtigste Quelle für Biodiesel aus heimischer Erzeugung. 50 bis 60 Prozent des Biodiesels, der in Deutschland hergestellt wird, stammen aus dieser Pflanze. Sie ist zudem ein sehr gutes Beispiel dafür, dass Biokraftstoffe immer auch zur Ernährung beitragen Während der Blütezeit wird sie von den Bienen bestäubt, die dafür reichlich Nektar und Pollen erhalten. Nach der Ernte werden rund 40 Prozent zu Pflanzenöl verarbeitet, das als Nahrungsmittel oder als Ausgangsprodukt für Biokraftstoffe dient. 60 Prozent sind dagegen ein hochwertiges Eiweißfuttermittel in der Nutztierhaltung, das zum Beispiel an Milchkühe verfüttert wird. Bei dem Biokraftstoffverband gibt es dazu mehr Hintergrundinformationen. Andere Eiweißimporte werden somit reduziert.
Ausgangsprodukt für nützliches Glycerin
Bei der Verarbeitung von Rapsöl zu Biodiesel entsteht auch Glycerin, eine wertvolle und unverzichtbare Basischemikalie mit äußerst vielseitigen Einsatzmöglichkeiten. Es wird zum Beispiel in Desinfektionsmitteln, der Lebensmittelherstellung, in Kosmetika oder Zahnpasta, in der Medizin oder ebenfalls in der Tierfütterung eingesetzt. Wer also vor dem abendlichen Zähneputzen ein Glas warme Milch mit Honig zum Einschlafen trinkt, der tut dies im Einklang mit der Herstellung von umweltfreundlichem Biodiesel aus Raps.