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Rheinland-Pfalz | An diesem Mittwoch (06.01.2021) erhielt die Klimaliste Rheinland-Pfalz die Bestätigung über die Zulassung zur Landtagswahl am 14. März diesen Jahres. An diesem Donnerstag (07.01.2021) stellten Spitzenkandidaten und Mitglieder das 146-seitige Wahlprogramm vor, welches Klimaplan genannt wird.


Die Klimaliste

Weltweit fordern Klimaschützer die Politik auf, wissenschaftlichen Erkenntnissen über den Klimawandel mehr Aufmerksamkeit zu schenken sowie Ziele und Entscheidungen danach auszurichten. Die Umsetzung dieser Forderung ist in den meisten Bereichen bestenfalls als rudimentär zu bezeichnen. Wissenschaftler und Klimaschützer treten daher nun selbst an Politik zu machen.

Um ihr Ziel – die klimapolitische Wende – zu erreichen und damit das Pariser abkommen einzuhalten, gründeten sich bundesweit überparteiliche Listen um bei Kommunalwahlen anzutreten. Die Klimalisten sind ein dezentraler Zusammenschluss von Wissenschaftlern, Studierenden, Eltern, Azubis, Angestellten, Unternehmern und im Klimaschutz engagierten Bürgerinnen und Bürgern.

Nach einem Jahr intensiver Arbeit, in dem die Klimaliste RLP e.V. auch als Verein eingetragen wurde, stehen nun Klimaschützer und Wissenschaftler am 14. März zur Landtagswahl in Rheinland-Pfalz.

Die Ziele

Wissenschaftler sprechen von dem sogenannten CO2-Budget. Das ist die Menge an CO2, die weltweit noch ausgestoßen werden kann, bevor der Temperaturanstieg 1,5 Grad gegenüber dem vorindustriellen Niveau überschreitet. Unter anderem durch die Verkettung der Folgen, ähnlich dem Dominoeffekt, sagen Wissenschaftler schwerwiegende und unumkehrbare Folgen voraus, sollte die Temperatur über 1,5 Grad steigen. Der durchschnittliche Temperaturbereich der letzten 10.000 Jahre, also der Zeit in der es Menschen möglich war sesshaft zu werden und Zivilisationen zu entwickeln, wurde bereits jetzt verlassen.

Mittlere Jahrestemperatur Rheinland-Pfalz Bild: S4F Mz /Wi, Daten: Klimawandelinformationssystems Rheinland-Pfalz (2020)

Die Klimaliste RLP e.V. hat zusammen mit 50 Experten aus unterschiedlichen Sektoren Maßnahmen zur soziologischen Transformation entwickelt, mit denen es möglich wird, das für Rheinland-Pfalz errechnete CO2-Budget von 171 Millionen Tonnen nicht zu überschreiten. Somit wird erstmals wissenschaftlich basierte Klimapolitik angeboten, denn keine der bisher bundesweit durch andere Parteien geforderten Maßnahmen sind kompatibel mit dem CO2-Budget und der Erreichung des 1,5-Grad-Ziels.

Der Klimaplan

Auf 146 Seiten werden Ziele, Maßnahmen und auch Monitoring für Rheinland-Pfalz formuliert, die Klimaschutz in den Sektoren erneuerbare Energien, Gebäude, Gesundheit, Mobilität, Ökonomie und Ökologie sowie Digitalisierung, Bildung und Soziales beinhalten. Sektorenübergreifend wurden jährliche Treibhausgas-Budgets ebenso wie Preise für Güter ermittelt, die die Kosten für entstehende Schäden durch CO2-Ausstoß beinhalten. Auch Forderungen des Landes an den Bund werden dargelegt und neben der Frage des Klimaschutzes wurden zu allen anderen gesellschaftlichen Themen ebenso Positionen erarbeitet, die basisdemokratisch abgestimmt wurden und ein umfassendes Wahlprogramm liefern.

Spitzenkandidaten der Klimaliste RLP e.V. Maurice Conrad und Beatrice Bednarz

Die Kandidaten

Die Spitzenkandidaten Maurice Conrad und Beatrice Bednarz führen die Klimaliste an. Der 20-jährige Maurice Conrad studiert Informatik in Mainz, engagiert sich unter anderem als Redner für den Klimaschutz und ist seit Mai 2019 Mitglied des Stadtrates in Mainz. Die 26 Jahre alte Beatrice Bednarz ist Physik-Doktorandin, engagiert sich unter anderem bei Scientists4Future und forscht an der Uni Mainz daran, wie man Informationsverarbeitung und -speicherung energieeffizienter machen kann.

Auf den Listenplätzen drei bis sechs sind Benjamin Kraff, Kaycee Hesse, David Schwarz und Greta Waltenberg aufgestellt.

Kandidaten auf den Plätzen drei bis sechs der Klimaliste RLP e.V.