Saarbrücken. Immer mehr Menschen werfen ihren Müll illegal in die Landschaft. Das geht aus einer Statistik hervor, die von der Landesregierung veröffentlicht wurde. Demnach wurden im Jahr 2015 noch 2271 Vergehen erfasst – nur drei Jahre später sind es schon 5404 Vorfälle. Nicht einmal jeder zehnte Fall wird aufgeklärt.

Das Land hat die Statistik auf Anfrage des AfD-Abgeordneten Rudolf Müller veröffentlicht. Demnach ist die Statistik nicht einmal vollständig. Den Müll zu entsorgen und illegale Entsorger zu überführen, ist Aufgabe der Kommunen. Und 29 Städte und Gemeinden geben gar keine oder nur unvollständige Daten zur illegalen Müllentsorgung ans Land. Die Tendenz ist aber deutlich: Die Zahlen steigen von Jahr zu Jahr.

Nach den vorhandenen Zahlen liegt die Aufklärungsquote bei unter 10 Prozent. 2015 kamen noch auf 2271 Vergehen 126 ermittelte Täter. Im vergangenen Jahr waren es 532 ermittelte Täter auf 5404 Fälle. Die Statistik unterscheidet nicht zwischen privaten Tätern und Unternehmen, die ihre Abfälle illegal entsorgen.

Zahl der Bußgelder hat sich verdoppelt

Durch die höhere Zahl ermittelter Täter ist auch die Summe der verhängten Bußgelder gestiegen: 2015 haben die 126 ermittelten Täter knapp 12 000 Euro an Strafgeldern zahlen müssen. Im vergangenen Jahr waren es Über 28 000 Euro.

„Der Landesregierung ist diese Situation bewusst und sie hat die Behebung dieses Missstandes unter dem Arbeitstitel ,Sauberes Saarland‘ zu einem Kernthema des umweltpolitischen Handelns in dieser Legislaturperiode erklärt“, heißt es in der Antwort auf Müllers Anfrage. Dazu gehörten unter anderem eine Informationskampagne über illegale Müllentsorgung sowie die Aktion „Becherheld“, die Menschen dazu bringen soll, Becher mit sich zu tragen, statt auf Wegwerfbecher zu vertrauen.

Die Situation überwachen werden auch weiterhin Polizei, Ordnungsämter und Förstereien. Eine Videoüberwachung, wie von der AfD in der Anfrage suggeriert, werde es vorerst nicht geben. Die Auflagen des Datenschutzes seien dafür zu hoch.