Saarlouis. Ein Besoffener randaliert und lässt sich nur schwer von Polizisten in den Griff kriegen. Er erhält ein Bußgeld oder ein Platzverbot. Oft geht die Randale dann einfach weiter. Die CDU will den Polizisten nun mehr Möglichkeiten geben.

Die CDU im Landtag denkt an „Durchsetzungsgewahrsam“. Das bedeutet: Polizisten können Randalierer bis zu 24 Stunden wegsperren. „Provokationen sind in Innenstädten oder bei Veranstaltungen immer wieder ein Problem – oft in Verbindung mit Alkohol oder Drogen“, sagt Ruth Meyer, innenpolitische Sprecherin der Fraktion.

Bußgelder oder Platzverweise, meint Meyer, beeindruckten die Randalierer nicht: „Sie provozieren weiter und beschimpfen die Beamten.“ Der Gewahrsam sei dann eine wirksame Möglichkeit, wie deren Anwendung in anderen Bundesländern beweise.

Nun kam es am Wochenende zu Einsätzen der Polizei in Privatwohnungen. Dabei wurden sechs Beamte verletzt. Vor diesem Hintergrund bringt Meyer den Gedanken ins Spiel, Bodycams auch in Wohnungen einsetzen zu dürfen. Mit solchen Cams zeichnen Polizisten ihre Einsätze auf – kommt es zu Übergriffen gegen die Beamten, können diese so besser strafverfolgt werden.

Die Diskussion um die Polizei hatte das Saarlouiser Volksfest „Emmes“ ausgelöst. Nachts hatten die Beamten im Einsatz die Kontrolle über die Situation verloren, als Männer randalierten. Unter anderem debattieren Politiker unter anderem darüber, der Polizei mehr Personal zur Verfügung zu stellen.