Ab Montag (3. April 2023) ruft die IG Metall bundesweit die über 400.000 Beschäftigten in Kfz-Werkstätten und Autohäusern zu Warnstreiks auf. Die Gewerkschaft fordert für ihre Mitglieder im Kfz-Handwerk und Kfz-Gewerbe 8,5 Prozent höhere Entgelte sowie eine soziale Komponente in Form einer Inflationsausgleichsprämie für 12 Monate.
Die Beschäftigten seien doppelt belastet
Das erste Angebot der Arbeitgeber sieht jedoch neben Nullmonaten bei einer Laufzeit von 24 Monaten lediglich Entgelterhöhungen von 3 Prozent pro Jahr vor. Zusätzliche Zahlungen lehnen die Arbeitgeber ab. Infolgedessen werden die Beschäftigten rund um Ostern zu ersten Aktionen und Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Ralf Kutzner, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der IG Metall, betonte: „Wenn Arbeitgeber nichts oder nur ein paar Nüsschen auf den Verhandlungstisch legen, legen sie es auf Streit an.“ Die Beschäftigten seien doppelt belastet: Vom anhaltenden Preisdruck an den Kassen und den Arbeitsbedingungen. Gleichzeitig würden sie täglich mit Aufträgen sehen, wie gut es ihrer Branche geht.
67 Prozent der Beschäftigten bereit zu einer Kündigung
Laut einer Umfrage der IG Metall seien 67 Prozent der Beschäftigten bereit zu einer Kündigung. „Das Handwerk hat jetzt die Chance, mit einem guten neuen Tarifvertrag Fachkräfte zu halten und Nachwuchs zu gewinnen“, sagte Kutzner. Es ist davon auszugehen, dass die Arbeitsniederlegungen Auswirkungen auf Kunden haben werden, etwa beim Reifenwechsel oder Service. Die IG Metall und die Arbeitgeberverbände sind jedoch bemüht, den Konflikt schnellstmöglich beizulegen, um die Einschränkungen für Kunden so gering wie möglich zu halten.
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