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Nachrichten Rheinland-Pfalz | Eigentlich sollten Bordelle und Prostitutionsstätten ab diesem Mittwoch wieder öffnen dürfen (wir berichteten). Doch nach einer Sitzung des Kabinetts an diesem Montag kündigte eine Sprecherin des Mainzer Gesundheitsministeriums an, dass Bordelle zunächst noch geschlossen bleiben müssen.


Die Entscheidung hat mehrere Gründe

Die nun erfolgte Neubewertung habe mehrere Gründe, sagte die Ministeriumssprecherin: „Wir haben seitdem eine große Resonanz erhalten, auch von Ordnungsämtern, dass sie, anders als für andere ,körpernahe Dienstleistungen’, die vorgesehenen weitreichenden Hygiene-, Vorsichts- und Reinigungsvorgaben in Bordellen nicht gleichermaßen effektiv kontrollieren könnten.“

Dicke Luft bei den Betreibern der Bordelle

Boost your City hat in der Nacht von Montag auf Dienstag mit Öner K. aus Frankfurt telefoniert, der für seine Dienstleisterinnen ein spezielles Konzept erarbeitet hatte (wir berichteten). Öner betreibt in Frankfurt am Main und in Rheinland-Pfalz jeweils Bordelle. Nach seiner eigenen Aussage sogar sehr erfolgreich.

Öner K. zu der Entscheidung der Landesregierung Rheinland-Pfalz: „Diese Entscheidung das wir jetzt doch nicht öffnen dürfen ist ein Schlag in das Gesicht von jedem Betreiber. Das betrifft nicht nur Rheinland-Pfalz. Wir haben mit einem großen Ansturm gerechnet aus anderen Bundesländern. Wir haben unsere Kapazitäten bereits erhöht zur Wiedereröffnung. Jetzt habe ich Dienstleister und Dienstleisterinnen eingeplant und diese können ihre Arbeit nicht verrichten. Wir haben spezielle Schutzausrüstung angeschafft. Was sollen wir jetzt mit den Blowjob-Masken anfangen? Soll ich die an Krankenhäuser spenden?“

„Man verbietet den Menschen ihre Sexualität und unterschätzt die Gefahr dabei. Mit uns ist keiner in irgendein Gespräch gegangen. Wir sind permanent bei den Behörden abgeblockt und haben nicht einmal ein Gespräch bekommen. Man behandelt uns aktuell als nicht existent. Jedoch wenn wir offen haben gibt es oft orale Verhandlungen und tiefgehende Gespräche. Einige kennen unsere Räumlichkeiten besser als wir selbst. Bevor ich noch etwas falsches sage äußere ich mich jetzt noch nicht dazu.“

„Ich hoffe nur das die Landesregierung in Rheinland-Pfalz zur Vernunft kommt und die Entscheidung nochmal überdenkt. Wir müssen uns jetzt auch Gedanken machen und schauen was wir tun.“, so Öner K. abschließend.

Sextourismus wird befürchtet

Rheinland-Pfalz hatte als erstes Bundesland die Öffnung der Bordelle angekündigt. Da die Lokalitäten in anderen Bundesländern noch geschlossen blieben, wolle man eine Verlagerung von Sexualdienstleistungen nach Rheinland-Pfalz vermeiden, erklärte die Sprecherin. Die Öffnung von Bordellen solle vielmehr im „Gleichklang der Bundesländer“ erfolgen.