Nach einer bundesweiten Rückrufaktion eines Bieres der Brauerei Franken Bräu aus Mitwitz im Frankenwald wird nun die Staatsanwaltschaft Coburg mit einbezogen.

Zuvor hatten REWE und NETTO (auch im Rhein-Main Gebiet) einen Bier-Rückruf gestartet. Ein entsprechender Rückruf wurde auch über das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit veröffentlicht. Betroffen von dem Rückruf ist das Bier „Franken Bräu Pilsner“ mit einem aufgedruckten Mindesthaltbarkeitsdatum 05.05.2020. Es handelt sich bei dem Produkt um eine 0,5 Liter Flasche mit Bügelverschluss.

Rückruf von „Franken Bräu Pilsner“ mit Entwarnung

Als Grund für den Rückruf wird eine Lauge (Reinigungsmittel) benannt, welche in einer Flasche der Charge gefunden wurde. „Da wir nicht ausschließen können, dass sich bei diesem Abfülldatum Reste von Reinigungsmittel (Lauge) in den Flaschen befindet, rufen wir die oben genannte Ware mit sofortiger Wirkung zurück“, so die Brauerei Anfang der Woche.

Ausschlaggebend für den Rückruf war, dass eine verunreinigte Flasche der Marke im Landratsamt Forchheim abgegeben wurde. Selbstverständlich hat die Brauerei im Nachgang alles in die Wege geleitet um die Ursache aufzuklären. So haben nun Laboruntersuchungen ergeben, dass die festgestellte Lauge nicht in Verbindung mit dem Abfüllbetrieb zu bringen ist. Dort wird nachweislich zur Reinigung eine andere Lauge benutzt, so geht es aus einer Stellungnahme des Landratamtes hervor:

„Aufgrund der in der letzten Woche vorgelegenen Erkenntnisse bestand der begründete Verdacht, dass mit Lauge kontaminierte Lebensmittel aus der Franken-Bräu in Mitwitz-Neundorf in den Verkehr gelangt sein könnten. Der Lebensmittelunternehmer entschloss sich daher aus Gründen des vorbeugenden Verbraucherschutzes dazu, die möglicherweise betroffenen Produkte vorsorglich zurückzurufen. Das jetzt vorliegende Endgutachten ist zu dem Ergebnis gekommen, dass keine Verbindung zwischen der Beschwerdeprobe und dem Abfüllbetrieb in Mitwitz-Neundorf nachgewiesen werden kann.“

Nicht ganz nachzuvollziehen ist es, so ein Sprecher des Landratamtes, weshalb der Rückruf immer noch von den übergeordneten Stellen aufrechterhalten wird, obwohl die Untersuchungen eine „Art Entwarnung“ hervorgebracht hätten, so ein Sprecher des Landratamtes Kronach BoostyourCity gegenüber.

Unklar woher die Lauge stammt

Wie die ermittelte Lauge in das Bier gelangt ist, wird jetzt wohl Bestandteil von Ermittlungen der Staatsanwaltschaft Coburg werden. Der Brauerei ist durch die Rückrufaktion ein Schaden in Höhe von knapp 200.000 Euro entstanden.

Ein Pressesprecher der Staatsanwaltschaft Coburg äußerte BoostyourCity gegenüber, dass zwar bekannt ist, dass da was kommen wird, nur aktuell läge der Staatsanwaltschaft noch nichts konkretes vor.

Steckt ein hoher Politiker hinter der Sabotage?

Sehr dubios ist dieser ganze Fall auch für den Inhaber der Franken Bräu Lorenz Bauer GmbH & Co KG, Rainer Mohr, der jetzt plant weitere rechtliche Schritte einzuleiten. In einem Gespräch mit BoostyourCity erklärte er, dass alleine schon der Ablauf der „Meldung“ nachdenklich stimmt. So sei ein ihm bekannter Kunde, der gleichzeitig ein „hohes Tier“ in der Politik und bei einem großen Industriekonzern ist, mit einer Flasche direkt zum Landratsamt gegangen ist. Dort habe er eine Flasche abgegeben, die zum einen ein dunkles bernsteinfarbiges Bier beinhaltete (Pils hat eine helle Farbe), zum anderen seien 45 ml. umgefüllt gewesen. Ebenso befand sich das Bier nicht mehr in der Originalflasche, diese sei vorher kaputt gegangen gab der Kunde an.

Verunsicherte Kunden, die zu dem Produktrückruf Fragen haben, können sich direkt an das Unternehmen wenden:
Franken Bräu Lorenz Bauer GmbH & Co KG, Neundorf 41, 96268 Mitwitz.