Bei drückender Hitze wurde am 30. Juni die neue Kunstausstellung „Bunter Impetus“ im Ratssaal der Verbandsgemeindeverwaltung Wörrstadt eröffnet. „Heute ist Stehvermögen gefragt, da ausgerechnet jetzt leider unsere Klimaanlage ausgefallen ist“, entschuldigte sich Bürgermeister Markus Conrad bei den zahlreich erschienenen Gästen, die jedoch reichlich mit erfrischenden Getränken versorgt wurden.

„Ich freue mich, dass wir mit dieser 31. Kunstausstellung unseren Ratssaal wieder einmal auf eine solch attraktive Art nutzen“, betonte Conrad.

Von Bosnien nach Rheinhessen

Judith Chmelova stellte im Anschluss die freie Malerin Daniela Saulheimer vor. Diese kam 1995 aus ihrer Heimat Bosnien nach Rheinhessen und lebt seitdem mit ihrer Familie in Wolfsheim. Die Liebe zur Kunst habe sie schon als Kind entdeckt und diese Leidenschaft als Autodidaktin weiter ausgebaut.

„Die Bedeutung von ‚impetus‘ ist eine treibende Bewegung oder Kraft,“ so Chmelova, „ist ein Anreiz oder Impuls. Es ist auch die Kraft, die einen Körper in Bewegung versetzt und auch lebendiger Impuls der Seele.“ Bei Daniela Saulheimer ist der Moment, das Bild zu malen bzw. zu erschaffen der Impuls zum Ausdruck, das Verhältnis zwischen dem Chaos und der Ordnung, Bewegung und Ruhe, Sehen und Erleben.

Ausdrucksvoll und provozierend

Die Bildfarben wirken ausdrucksvoll, provozierend in der Intensität. Die Bilder ziehen die Betrachter hinein; sie können die von der Malerin erlebten Impulse miterleben und in ihre Geschichte, ihre innere Welt eintauchen.

Auch bei Fotografin und Filmerin Lisa Prinzler aus Partenheim war das Faible für die Kamera schon als Kind vorhanden und die 24-Jährige machte diese Leidenschaft sogar zu ihrem Beruf. Die in der Ausstellung gezeigten Aufnahmen entstanden zwischen 2017 und 2019, teils in ihrem eigenen Fotostudio in Wörrstadt.

Schwarzlichtfotografie

„In Anlehnung an andere Fotografen habe ich diese Art der Fotografie ständig weiterentwickelt“, führt sie aus. „Es gibt nur wenige Fotografen, die sich auf Neon- und Schwarzlichtfotografie spezialisieren. Für meine Bilder habe ich den Begriff ‚Neotraits‘ erfunden: Es sind Portraits, die im Neonstil erschaffen werden.

Die verwendete hautfreundliche UV-Farbe beginnt unter Schwarzlicht zu leuchten, was dann diese unglaublichen Effekte erzeugt. Die Entwicklung und Nutzung verschiedener Techniken lässt sich bei den Bildern sehr gut nachvollziehen.“

Julia Steinbach, Katharina Friedrich und Natalie Bischoff, das Klarinettentrio der Musikschule Alzey-Worms, sorgte für die musikalische Umrahmung der Vernissage.

Die Ausstellung ist noch bis einschließlich 9. August zu folgenden Zeiten zu sehen: Montag 8.30-12.00 Uhr, Dienstag 7.00-12.00 Uhr, Donnerstag 8.30-12.00 und 14.00-19.00 Uhr, Freitag 8.30-12.00 Uhr. Der Eintritt ist frei.