Den Jurymitgliedern sei die Entscheidung über die drei diesjährigen Preisträger wahrlich nicht leichtgefallen, erläuterte Bürgermeister Markus Conrad am vergangenen Sonntag der Gästeschar bei der diesjährigen Verleihung zum Kulturpreis der Verbandsgemeinde Wörrstadt.

Nach längerer, aber letztendlich doch eindeutiger Wertung, vergab die Jury den ersten Preis an den „Freundeskreis der Wörrstädter Kirchenmusiken“, der sich über die Kulturpreis-Skulptur sowie 1.000 Euro freuen durfte. Den mit 600 Euro dotierten 2. Preis erhielten die „R(h)einkehlchen und Jungkehlchen der Sängervereinigung Saulheim“, der mit 400 Euro dotierte 3. Preis wurde an Krimiautorin Angelika Angermeier aus Saulheim verliehen, die auch Krimiwanderungen vor Ort durchführt.

Große Bandbreite an Bewerbungen

„Mit dem Kulturpreis 2019“, so Conrad, „fördert die Verbandsgemeinde Wörrstadt Kulturschaffende und Kulturanbieter, die innerhalb der VG Wörrstadt leben bzw. wirken und mit ihrem Werk bzw. Projekt einen herausragenden Beitrag auf kulturellem Gebiet geleistet haben. Diese Leistung soll im Vorjahr der Preisvergabe erbracht worden sein, eine überregionale Bedeutung ist wünschenswert. Wir verleihen den Kulturpreis für Leistungen in den Sparten Gesang, Heimat-/Kulturpflege, Kunst, Literatur, Musik oder Theater.“

Bürgermeister Conrad freute sich über die Bandbreite der diesjährigen Bewerbungen, die allesamt einen Preis verdient hätten. „Wir wollen heute alle Bewerber würdigen und ihnen Dank sagen, denn Sie alle tragen zum hohen Niveau der Kultur in der Verbandsgemeinde Wörrstadt bei.“ Mit ihren Aktivitäten kurz vorgestellt wurden: die Männerknetgruppe Wallertheim, der MGV Sängerlust 1885 Sulzheim, die Theatergruppe des Gau Weinheimer Bürgertreffs, der Saulheimer Jägerchor, „Die Polaritäten“ – ein Künstlerinnenkollektiv aus Schornsheim, die Sulzheimer Rocknacht sowie das Akkordeonorchester ProAKKORDeon aus Wörrstadt.

Higlight 2018: Musical „der kleine Tag“

Dann ging es „ans Eingemachte“, an die Vorstellung der Preisträger. Den Anfang machte Jurorin Cornelia Schermer mit der 3. Preisträgerin, Krimiautorin Angelika Angermeier aus Saulheim. Schermer schilderte die schaurige Schöne und spannende Atmosphäre der Krimiwanderungen, die Frau Angermeier vor Ort durchführt. „Sie machen damit Literatur erlebbar und schaffen mit ihren ‚mörderischen‘ Kurzgeschichten einen Raum für Aktivität und Begegnungen. Das gelingt Ihnen ganz hervorragend“, lobt die Laudatorin.

Das Musical „Der kleine Tag“ war das Aufführungs-Highlight 2018 für die „R(h)einkehlchen und Jungkehlchen der Sängervereinigung Saulheim“, die zusammen mit ihrer Leiterin Karolin Grefig 2. Preisträger wurden. Jurymitglied Kathrin Saaler beschrieb den Werdegang der Chöre, in denen aktuell 65 Sängerinnen und Sänger im Alter von 7 bis 19 Jahren voller Begeisterung singen und im Musical auch ihre tänzerischen und schauspielerischen Qualitäten zeigen konnten. „Eine solche Kinder- und Jugendarbeit, wie sie hier gezeigt wird, ist heute nicht mehr selbstverständlich“, fasste Saaler zusammen, „dafür braucht es schon viel Herzblut, Motivation und Spaß an der Sache. Besonders hervorzuheben ist, dass neben dem hohen musikalischen Anspruch auch ein wichtiges Augenmerk auf die Persönlichkeitsentwicklung von Kindern und Jugendlichen gelegt wird.“

„Für seine engagierte Pflege geistlicher wie auch weltlicher Musik in Gottesdiensten und Konzerten, die überregionale Beachtung erfahren, wird der Freundeskreis der Wörrstädter Kirchenmusiken mit dem 1. Preis des diesjährigen Kulturpreises der VG Wörrstadt ausgezeichnet“, hob Jurymitglied und Laudator Dr. Christian Ridil hervor. Er skizzierte den Werdegang des Vereins, der 1982 zur ideellen und finanziellen Unterstützung der kirchenmusikalischen Arbeit an der Ev. Laurentiuskirche gegründet wurde. Seitdem zeichnet sich der Freundeskreis durch die Förderung besonderer, festlicher Chor- und Kammerkonzerte außerhalb der Gottesdienste, u.a. bei den Wörrstädter Bachwochen, aus. Im Jahr 2018 war die Aufführung der Messe in D, op 86 von Antonín Dvorák unter der Leitung des neuen Kantors Peter Meyer ein Konzerthöhepunkt im Jahresprogramm.

Ab 2020 zusätzlich – „Preis für das Lebenswerk“

Zusammen mit den Weinmajestäten Laura I. und Selina I. überreichte Bürgermeister Conrad den Preisträgern die Kulturpreisskulptur, die Urkunden und Preisschecks.

Zuvor hatte er noch darauf hingewiesen, dass ab 2020 zusätzlich der „Preis für das Lebenswerk“ vergeben werde, der ebenfalls mit einer Skulptur und einem Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro versehen ist. Sponsor hierfür, wie bereits für den jetzigen 1. Preisträger, ist der Energie- und Servicebetrieb Wörrstadt (AÖR). Conrad: „Mit diesem zusätzlichen Preis wollen wir langjähriges, kontinuierliches Engagement auf hohem Niveau im künstlerischen Bereich auszeichnen und würdigen. Dies können wir mit dem Kulturpreis in der jetzigen Form noch nicht.“

Sabrina Hummel und Christine Freund vom Duo flutiano Rheinhessen sorgten für die passende musikalische Umrahmung der Preisverleihung, die mit einem angeregten Gedankenaustausch aller Kulturfreunde ausklang.