Seit knapp eineinhalb Jahren erhalten Menschen mit Beeinträchtigung von der Sozialpädagogin Stefanie Geiser in der Kreisverwaltung Mainz-Bingen Unterstützung bei allen Fragen zum Thema Teilhabe am Leben. In der konstituierenden Sitzung des Beirats für Menschen mit Behinderung präsentierte die Pädagogin nun den Beiratsmitgliedern das neue Plakat der „Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung (EUTB) Rheinhessen“. „Ich freue mich, dass wir dieses wichtige Angebot in der Kreisverwaltung haben. Es ermöglicht die soziale Teilhabe in unserer Gesellschaft“, so die zweite Kreisbeigeordnete Ursula Hartmann-Graham.

Hintergrund der Plakatpräsentation ist ein gemeinsames, bundesweites Leitbild der EUTB, an dessen Entwicklung die EUTB Rheinhessen maßgeblich beteiligt war. Alle Beratungsstellen wurden beauftragt, ein Plakat zu gestalten, das die Werte und Arbeit der Teilhabeberatung abbildet – so auch die EUTB Rheinhessen.

Das Plakat greift die unterschiedlichen Bereiche der Arbeit auf. Dargestellt wird dies durch einen weit verzweigten Baum, an dessen Ästen die Bausteine und Aufgaben der Beratung graphisch abgebildet sind. Menschen mit und ohne Behinderung finden den Weg zur EUTB und werden dort aufgefangen. Die Fachberaterinnen und –berater fungieren als Lotsen und helfen den Personen zielgerichtet, die passenden Angebote zu finden.

Stefanie Geiser ist Teil des Teams von „Rhein-Main inklusiv“, einem Verein, der von einer Gruppe von Menschen mit und ohne Behinderung gegründet wurde. Unter dem Dach der „Ergänzenden unabhängigen Teilhabeberatung“ (EUTB) bietet der Verein Hilfestellung zu Themen der Teilhabe und Assistenzvermittlung. Ziel ist es, die Inklusion in den Bereichen Arbeit, Bildung und Freizeit voranzutreiben. Stefanie Geiser lebt selbst aufgrund ihrer körperlichen Beeinträchtigung mit einer persönlichen Assistenz, die sie im Alltag unterstützt.

Jeden Montag von 10 bis 15 Uhr steht das Büro von Stefanie Geiser (Raum 003) im Erdgeschoss der Kreisverwaltung Mainz-Bingen Ratsuchenden offen. Das Angebot ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. „Das Angebot läuft sehr erfolgreich und wird mit stetigem Zuwachs von der Bevölkerung angenommen. Auch die Zusammenarbeit mit der Kreisverwaltung ist für die EUTB Rheinhessen sehr positiv“, lobte die Sozialpädagogin.

Die EUTB unterstützt Menschen in unterschiedlichen Lebenslagen dabei, ein weitgehend selbstbestimmtes Leben zu führen. Besonders wichtig ist hierbei die Behindertenrechtskonvention der Vereinten Nationen sowie Artikel 3 des Grundgesetzes: „Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden.“ Kern der Beratung ist das sogenannte „Peer Counseling“: Betroffene beraten Betroffene. Die Beratung findet auf Augenhöhe, mit Respekt und Wertschätzung statt.