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Die Reisemobil-Branche verzeichnet seit dem Beginn der Pandemie Anfang 2020 immense Zuwächse. Die Zahl der neu zugelassenen Vans, Busse und Wohnmobile ist laut Caravaning Industrie Verband e.V. (CIV) in den vergangenen zwei Jahren um rund 40 Prozent angestiegen. Den größten Sprung verzeichnete man dabei im ersten Jahr der Corona-Krise. Hier wurden etwa 13.000 mehr Fahrzeuge zugelassen, als im Jahr zuvor. Die Konsequenzen dieses Trends sind vielfältig. Beispielsweise sind die Preise für Gebraucht-Mobile deutlich in die Höhe geklettert. Wer jetzt noch auf eine Ferienwohnung auf vier Rädern umsteigen will, muss zudem möglicherweise intensiv suchen, um ein passendes Angebot zu finden.

Auf der anderen Seite boomt der Zubehörmarkt sowie alles, was mit dem Thema in Zusammenhang steht. Blogs zum Thema Stauraum-Nutzung im Wohnmobil und Tutorials zum Kochen auf dem Campingplatz boomen ebenso, wie Tipps zu legalen und nicht ganz so legalen Stellplätzen im In- und Ausland.

Bei derart vielen neuen Anmeldungen kann davon ausgegangen werden, dass sich zahlreiche Neulinge auf die Reise begeben. Diese sind nicht immer gut vorbereitet. Lästig ist es, wenn wichtige Utensilien vergessen werden. Gefährlich kann es werden, wenn bestimmte Sicherheitsmaßnahmen nicht beachtet werden. Darum hier ein paar Tipps für alle, die in ein frisches Reisemobil-Abenteuer starten wollen.

Machen Sie sich wetterfest!

Wer sich seinen Urlaub im neu erstandenen Wohnmobil erträumt, sieht sich in den allermeisten Fällen mit einem Kaltgetränk in der Hand unter der Markise im Schatten sitzen und eine herrliche Aussicht genießen. Die Daumen sind gedrückt, dass das der Regelfall sein wird. Besser ist man allerdings auch auf schlechtes Wetter vorbereitet. Sorgen Sie für entsprechende Kleidung und vor allem festes Schuhwerk. Stell- und Campingplätze bestehen häufig aus Rasenflächen, die ziemlich aufweichen können. Machen Sie sich auch im Vorfeld Gedanken, wo gegebenenfalls nasse Jacken und Co im Mobil bleiben können. Ein Haken in der Dusche ist hier zum Beispiel eine gute Idee.

Man kann Regentage natürlich gut für Standortwechsel nutzen. Falls Sie aber lieber noch ein wenig bleiben wollen, nehmen Sie sich Beschäftigung mit. Die Bandbreite der Möglichkeiten ist groß und kann vollkommen individuell gestaltet werden. Manch einer kommt endlich dazu, einen dicken Wälzer zu lesen, ein anderer fertigt aus Makramee Deko fürs Van-Life an und der dritte zockt online im Casino, um die Urlaubskasse aufzubessern. Letzteres ist Dank leistungsstarker Smartphones und Flatrates mit schnellen Übertragungsraten überhaupt kein Problem mehr. Beachten Sie allerdings einige grundlegende Tipps zu Ihrer eigenen Sicherheit. Die Datenverbindung kann selbstverständlich auch zum Streamen der Lieblingsserie genutzt werden.

Gut versorgt, aber mit Verstand

Es ergibt Sinn, das Wohnmobil bereits vor der Reise mit Verbrauchsgütern auszustatten. Allerdings sollte davon abgesehen werden, Lebensmittel für die gesamte Reise an Bord zu nehmen. Erstens verbraucht das sehr viel Gewicht und geht damit auf den Kraftstoffverbrauch und, je nach Motorisierung, auf die Leistung des Fahrzeuges. Zudem verwehren Sie sich damit selbst den Einkauf vor Ort, wo es Gelegenheit gibt, regionale Spezialitäten zu probieren oder auch einfach einmal Essen zu gehen. Zu den Dingen, die Sie dabei haben sollten, zählen eine maßvolle Ausstattung an Grundlebensmitteln und Proviant für die Fahrt und die ersten ein bis zwei Tage. Ein Sortiment an Gewürzen, Salz und Zucker ist sinnvoll, ebenso wie Tee, Kaffee und Milch. Sollten Sie spezielle Nahrungsmittel benötigen, etwa aufgrund von Unverträglichkeiten, nehmen Sie davon einen ausreichenden Vorrat mit. Es könnte sich als stressig erweisen, im Urlaub danach suchen zu müssen. Das Gleiche gilt für Medikamente.

Sparsamkeit ist auch im Bad angesagt. Man kann darüber nachdenken, ob man bestimmte Produkte nicht auch gemeinsam nutzen kann. Oder ob sie am Ende ganz zu Hause bleiben. Das gilt im übrigen auch für den Frischwasser-Vorrat. Mit randvollem Tank loszufahren ist nicht empfehlenswert. Zwischen 20 und 30 Liter sind ausreichend, um zwischendurch die Toilette zu benutzen und sich die Hände zu waschen. Erst nach dem Erreichen des Standortes wird vollgetankt. Falls Sie ständig unterwegs sind, füllen Sie lieber regelmäßig kleinere Mengen Wasser nach. Und nutzen Sie in jedem Fall jede Gelegenheit, Abwasser zu entsorgen!

Wohnmobil richtig beladen

Ein Wohnmobil verfügt über mehr oder weniger Stauraum. Dieser sollte sinnvoll ausgenutzt werden. Einige Dinge sind dabei unbedingt zu beachten. Denn hier geht es nicht in erster Linie um die Bequemlichkeit, sondern darum, wie sicher das Fahrzeug im Straßenverkehr ist. Es kann keinesfalls schaden, eine Wiegestelle aufzusuchen, um sich eine Vorstellung vom Gewicht des Fahrzeuges zu machen. Verlassen Sie sich eher nicht auf die Angaben der Hersteller. Tests haben ergeben, dass diese nicht selten kräftig nach unten schummeln. Das zulässige Gesamtgewicht umfasst den Treibstoff, alle Insassen sowie die Wasservorräte. Und natürlich alles, was sonst noch eingepackt wurde. Da kommen sehr schnell einige hundert Kilo zusammen. Ein Grund mehr, sparsam bei der Erstausstattung zu sein und möglichst erst im Laufe der Reise Lebensmittel und Wasser nachzuladen.

Achten Sie darauf, dass die Achsen des Mobils gleichmäßig beladen werden. Befinden sich beispielsweise im Heck schwere eBikes, sollte gezielt Gewicht auf die Vorderachse gebracht werden. Weiterhin gehören schwere Gegenstände nach unten, während Leichtes auch in den Oberschränken verstaut werden kann. Wasserhaltige Lebensmittel, Werkzeug, schwere Vorzelt-Utensilien sind am besten unter den Sitzen aufgehoben. Kleidung, trockene Lebensmittel und andere Leichtgewichte passen gut in die höher angebrachten Stauräume. Selbstverständlich muss während der Fahrt alles sicher verstaut oder verzurrt sein, damit nichts durch die Fahrgastzelle fliegen kann.

Selbst wenn diese Packordnung nicht dem entspricht, wie Sie die Gegenstände am liebsten nutzen, halten Sie sich daran. Andernfalls leiden die Fahreigenschaften des Reisemobils, das Fahrzeug wird anfällig in Kurven und Unfallgefahr droht.

Planung ist wichtig

Auch wenn das Reisen im Wohnmobil einen Hauch von Freiheit und Abenteuer verspricht, eine gute Planung ist dennoch unverzichtbar. Das geht bei der Ausstattung und Beladung los und umfasst auch die Routenplanung. Spontaneität ist schön, doch vor einer Brücke zu stehen, die zu niedrig für Ihren Aufbau ist, erweist sich als lästig. Ein guter Routenplaner ist hier die Lösung. Stellen Sie die Abmessungen und das Gewicht des Fahrzeugs ein, so bleiben Sie vor unschönen Überraschungen gefeit.

Informieren Sie sich grundsätzlich im Voraus über das nächste Ziel. Vor allem im Ausland ist dies wichtig. Es ist durchaus denkbar, dass es in anderen Ländern abweichende Regelungen zur Ausstattung oder zu Begrenzungen gibt. Das kann im Zweifel nicht nur ärgerlich sein, sondern auch sehr teuer werden.

Gerade für Anfänger eignen sich entsprechende Checklisten, die beispielsweise Automobilclubs zur Verfügung stellen. Hier teilen Profis Erfahrungen, die sie über viele Jahre gesammelt haben. Anfänger können davon nur profitieren.