Nachrichten Mainz | Der Vorsitzende der Mainzer SPD, Johannes Klomann, und die Vorsitzenden der Altstadt-SPD, Marie Kaiser und Lutz Hofer, zeigen sich entsetzt über die geplante Schließung der Mainzer Karstadt-Filiale an der Ludwigsstraße.


Ein enormer Verlust für die Stadt Mainz

Erst kürzlich hatten sich Klomann und Kaiser mit den Betriebsratsvorsitzenden von Karstadt und Kaufhof in Mainz getroffen, um über Hilfsmaßnahmen zu sprechen. „Das ist ein enormer Verlust für den ohnehin durch die Corona-Krise geschwächten Einzelhandel in der Altstadt. Vor allem aber ist es ein herber Schlag für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter.“ Es müsse nun alles getan werden, um die Beschäftigten schnell in neue Arbeit zu bringen, so Klomann, Kaiser und Hofer nach der Verkündung der bundesweiten Standortschließungen.

„Solidarität ist keine Einbahnstraße, auch nicht für Großkonzerne“, mahnt Klomann: „Die Verkäuferinnen und Verkäufer haben ihrerseits jahrzehntelang Solidarität mit ihrem Unternehmen gezeigt.“ Personalabbau, Gehaltseinbußen und Investitionsstau, all dies hätten die Beschäftigen „unter Schmerzen“ ertragen. Nun müssten Eigentümer und Gläubiger der GALERIA Karstadt Kaufhof GmbH Verantwortung übernehmen für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, ob sie entlassen würden oder nicht. Hierauf werde die SPD weiter drängen.

Betriebsrat und Gewerkschaft haben stark verhandelt

Von den 80 geplanten Warenhaus-Schließungen konnten immerhin 18 verhindert werden, der 10-Prozent-Personalabbau in den verbliebenen Häusern wurde gestoppt, auch die Abkopplung von den Flächentarifverträgen konnte verhindert, ein Sozialplan und eine Transfergesellschaft ausgehandelt werden. „Da sieht man: Es braucht nicht nur die Solidarität von Parteien, sondern auch starke Gewerkschaften“, so Kaiser.

Die Schließung treffe das Zentrum der Altstadt hart: Viele Läden und Gastronomien verzeichneten weniger Umsatz in Folge der anhaltenden Coronakrise. Hofer schaut aber auch nach vorn: „Die vielen sorgsam geführten Geschäfte und bunte Gastronomie profitieren stark vom Tourismus und machen die Altstadt hierdurch für alle Meenzerinnen und Meenzer zum Publikumsmagnet. Wenn es wieder aufwärts gehen kann, dann hier.“